Abyssus – Death Revival

Griechen auf einer gelungenen Reise in die Vergangenheit

Artist: Abyssus

Herkunft: Griechenland

Album: Death Revival

Spiellänge: 33:16 Minuten

Genre: Death Metal, Thrash Metal

Release: 22.01.2022

Label: Transcending Obscurity Records

Link: https://abyssusgreece.bandcamp.com/album/death-revival-death-metal

Bandmitglieder:

Gesang – Kostas Analytis
Gitarre – Panos Gkourmpaliotis
Gitarre – Christos Liakos
Bassgitarre – Vagelis
Schlagzeug –Jan Westermann

Tracklist:

  1. Metal Of Death
  2. The Ten Commandments
  3. Uncertain Future
  4. The Beast Within
  5. Genocide
  6. The Witch
  7. When Wolves Are Out To Hunt

Die Griechen von Abyssus haben wir Oktober 2019 in der Zollkantine in Bremen gesehen. Dort sind sie zusammen mit Ophis, Ctulu und Atomwinter aufgetreten. War ein cooler Gig. Das Debütalbum aus dem Jahre 2015 habe ich eingesackt. Die Burschen mögen gerne Splits und so haben sie bis dato sieben herausgebracht. Auch einige EPs gesellen sich dazu, die letzte 2020 und nun also endlich das Album Nummer zwei. Musikalisch geht man weiter den zuletzt eingeschlagenen Weg. Mit Transcending Obscurity Reocrds im Rücken hat man auch ein cooles Label gefunden, welches sie weltweit supporten kann.

Der Opener Metal Of Death fängt ohne Intro und Schnickschnack an, nur eine kleine chillige Sequenz vorweg startet den DeLorean und man landet bei den Achtzigern und Neunzigern, genauso, wie man es haben möchte. Nach einigen Sekunden wird schon klar, dass man keinen Innovationspreis gewinnen wird. Ein fetziges und thrashiges Riff kommt aus den Boxen geschallert und mach so was von Laune. Dies wird schon durchgezogen. Der Refrainpart ist natürlich geil und man fühlte sich an die Zeiten erinnert, als Kreator und Possessed die Welt eroberten. Ein kleines Solo muss natürlich auch dabei sein, bevor man dann wieder die straight forward Schiene fährt. Nach knappen 02:45 Minuten wechselt man ein wenig, kommt wieder mit einem fetten Riff, drückt im Midtempo und liefert ein fettes Solo ab. Dieses wieder holt sich und dann holt man noch einmal den Refrainpart aus der Versenkung, bietet am Ende noch ein kurzes Abschiedsriff und dann ist auch gut gewesen.

Was sagt das über einen aus, wenn man bei The Ten Commandments zuerst an Malevolent Creation und erst dann an die Bibel denkt? Alles richtig gemacht, hehe. Egal, auch Abyssus haben sich dieser Thematik angenommen. Ich habe mich nicht um den Text gekümmert bzw. ihn gelesen, aber ich gehe da mal von aus. Musikalisch erinnern sie eher an Death. Langsam rein ins Geschehen und ab dafür. Feines, langes, melodisches Riffing im schnelleren Midtempo. Kommt sehr geil, kommt sehr treibend. Immer weiter und weiter. Die Neunziger Death Metal Welle ist halt nicht zu stoppen und ich  finde es gut. Ja, klar. Auch stimmlich geht man in Richtung des guten, alten Chucks. Der Drummer mag seinen Rhythmus und zieht ihn eigentlich komplett durch. Auch das verspielte und melodische Solo wird in dem gleichen Tempo wiedergegeben. Dann aber Break und man kommt mit Stakkato-Riffing, langsamem Uptempo und einer kleinen Melodie, baut den Song mit einer Doublebass wieder auf, liefert danach Vorspieler und reitet natürlich die nächste Attacke. Hallo, Death. Hallo Welt. Klar, auch hier kann man sagen, das ist alles schon einmal da gewesen, klar. Aber was solls? Mir ist es egal. Vor meiner Anlage steppt der Death Metal Bär, zieht seine Kreise und mehr will ich doch gar nicht. Mit einem kurzen und knackigen ÄHH endet dann die Gaudi.

Der Anfang von Uncertain Future ist noch mehr Death, hehe, mehr geht nicht. Der Song entwickelt sich aber zu einer dampfenden Death-Thrash Walze, bietet doppelten Gesang und dürfte auch an einigen Stellen Freunden von Obituary gefallen. Hier hört man auch die Wurzeln der Band. Obituary waren schon immer ein Einfluss der Band.  Sie haben deren Art nur schneller und thrashiger ausgelegt. Dieses kann man besonders hier bei Uncertain Future hören. Der Song geht aber nicht so straight ins Ohr wie die beiden Vorgänger, ist aber trotzdem recht lecker. Kann man so machen.

Bei The Beast Within machen sie natürlich nichts anders. Der Song zieht sich ein wenig, kommt dafür aber mit atmosphärischen Chorgesängen.

Bei Genocide liefert man ein Intro dazu, welches sehr anmutig klingt, an alte Zeiten erinnert und eher ein wenig ins Orientalische geht. Danach kommt man mit einem druckvollen Midtempopart ums Eck. Sehr fett. Die Doublebass bestimmt das Tagesgeschehen, ein Uargh erklingt und ein Uftatapart folgt. Das straighte Death Metal Tempo wird wieder zum Besten gegeben und so arbeitet man sich wieder durch die Achtziger und Neunziger und kann dadurch absolut gefallen. Der Song ist zwar viel zu lang, das Riffing aber wieder einmal absolut hörbar.

When Wolves Are Out To Hunt ist noch einmal ein bärenstarker Rausschmeißer, der alle Trademarks der Bands vereint und fetzt ohne Ende.

Wer auf Bands wie Obituary, Death, Malevolent Creation, Possessed oder Sadus abfährt, ist hier absolut richtig. Die griechische Szene ist in den letzten Jahren echt stark am Aufkommen. Abyssus sind ein starker Teil dieser Szene.

Abyssus – Death Revival
Fazit
Eine krachende Mischung aus Death und Thrash Metal bieten uns die Griechen von Abyssus auf ihrem zweiten Album. Nichts Neues, aber eine sehr gelungene Mischung mit viel Spaß an der Sache und einem gewissen Spielwitz. Eine gelungene Huldigung an die Achtziger und Neunziger. Dazu werden einige eigenen Ideen verwendet, der Sound ist fett und man hört die Leidenschaften der Protagonisten in jedem Ton.

Anspieltipps: Metal Of Death und When Wolves Are Out To Hunt
Michael E.
8
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