Artist: Alteri
Herkunft: Köln, Deutschland
Album: Trauma
Genre: Punk, Crust, Metal, D-Beat
Spiellänge: 17:59 Minuten
Release: 15.02.2020
Label: Holy Goat Records / Sengaja Records
Link: https://sengajarecords.bandcamp.com/album/sr-48-alteri-trauma
Bandmitglieder:
Gesang – Andy
Gitarre – Paze
Gitarre – Michi
Bassgitarre – Thomas
Schlagzeug – Jan
Tracklist:
1. 1st World Threat
2. Graben III
3. Maschinerie
4. Maske
5. Nackt
6. Scheitern
Bereits vor zwei Jahren durfte ich das Debütalbum der Kölner Band Alteri mit dem Titel Miseria hier in Time For Metal vorstellen. Das hat mir doch damals regelrecht die Birne weggerissen. Vollkommen begeistert war ich damals von der Band, die mit Miseria eine Walze aus Punk, Crust, Metal und D-Beat herausbrachte. Umso begeisterter war ich, als ich erfuhr, dass Alteri nun (fast zwei Jahre nach ihrem Erstling) etwas Neues herausbringen.
Wie auch das Vorgängeralbum, erscheint die aktuelle EP über Holy Goat Records / Sengaja Records. Erhältlich ist Trauma als Download und auf schwarzem Vinyl (limitiert auf 500 Stück). Geil Jungs, da habt ihr alles richtig gemacht! Ich denke mal, dass die Fans euch das Vinyl aus den Händen reißen werden.
Dieses Mal ist es leider „nur“ eine EP. Aber dies ist natürlich besser als gar nichts. Dafür sind es jedoch knappe 18 Minuten extremer Musik, die es in sich haben und daher fast jedem doppelt so langen Album gleichkommen. Da fällt mir einfach mal der Satz eines Musikers ein, den ich einmal interviewte und mir bei der Frage, wieso das Album so kurz sei, entgegnete: „Wir schaffen es in der Hälfte der Zeit, das zu sagen, wofür andere halt die doppelte Zeit brauchen“. So oder so ähnlich sehe ich das hier bei Alteri auch, wobei ich mich bei den Jungs natürlich auch über ein neues Album freuen würde.
Die fünf Musiker haben zunächst einmal unter einem anderen Bandnamen mit diesem Projekt begonnen. Insidern dürfte dieser Bandname bekannt sein. Aus dem Graben dieser Band erfolgte 2017 die unchristliche Taufe der Kölner Band Alteri, die auf dem Erstlingsalbum Miseria sogar einen Track mit dem Titel Graben II besteuerte. Auf der aktuellen EP geht es dann mit Graben III weiter.
Erneut verschmilzt auf Trauma crustiger Hardcore mit schwedischem Death Metal. Diese Realisierung führt auf Trauma regelrecht zu diesem. Gleich sechs mehr oder minder kurze Songs wälzen sich dem geneigten Hörer durch die Höröffnungen des Kopfes, treffen wie Kettensägen und Vorschlaghämmer auf das Hirn und verzücken die Synapsen.
Da Alteri ja bereits beim Erstling Miseria behaupteten, dass diese ihre bis dato beste Platte sei, müssen sie sich nun entscheiden. Toppt Trauma den Erstling, oder bleibt Miseria die beste Platte?
Nun ja, ich sage es mal so: Auf Trauma versuchen Alteri von Beginn an, den Vorgänger zu toppen, indem sie sich rasant ins Zeug werfen.
Bereits 1St. World Threat stellt eine massive Bedrohung des Vorgängers dar. Massives Tempo und engelsgleiche Growls geben die Richtung vor. Wie auch bei Graben II auf dem Vorgänger, erinnert mich Graben III an das schwere Hardcore/Doom/Sludge Gemisch der Wuppertaler von Grim Van Doom. Ganz anders, als der vorangegangene Song, wälzt er sich im getragenen Tempo so dahin. Bitter und böse, voller höllischer Growls.
Wesentlich schneller setzt sich die Maschinerie in Gang. Die Maschinerie besitzt einen gewissen Grove, der wie eine Dampfmaschine die Ventile laufen lässt. Regelrecht punkig beschwingt bewegt sich Maske vorwärts und lässt vehemente Zuckungen im kleinen Zeh zu. Nicht nur da, auch die Hüften machen mit: “ … Bring both hands slowly to your hips …“
Ist man schon einmal so weit, hat man sich die Maske aufgesetzt, gerät man bei dieser Musik regelrecht ins Verzücken, es kann getrost so weiter gehen.
Nach dem rasanten Ritt der beiden vorangegangenen Songs gibt es auch beim letzten Song kein Scheitern mehr. Vielleicht soll uns ein Scheitern noch durch ein kurzes Intro vorgegaukelt werden. Damit ist jedoch schnell Schluss, denn mit viel Power geht in Scheitern weiter mit einem wesentlich höheren Death Metal Anteil.
Alteri spielen auf Trauma erneut ihre komplette Bandbreite aus. Neben punkig rotzig gibt es sauberen Groove. Crustiger Hardcore Punk darf sich auch mit schwerem Death Metal verbinden.
Am 15.02.2020 gibt es in Köln eine private Special Release Show von Alteri zur EP Trauma. Supportet werden Alteri an diesem Abend von Mayak und No Sun Rises. Zur Releaseshow wird eine besondere Auflage des Vinyls erhältlich sein. Gerade einmal 50 Stück des Tonträgers mit zusätzlichem Linoleum gedrucktem Cover und Poster stehen dort zur Verfügung!
Hier geht es zur Veranstaltung: https://www.facebook.com/events/1196982290499734/
Wer zur Releaseshow will und nicht weiß, wo die Veranstaltung stattfindet, kann bei der Band nachfragen!!!