Artist: Avatarium
Herkunft: Stockholm, Schweden
Album: Death, Where Is Your Sting
Genre: Doom Metal
Spiellänge: 45:17 Minuten
Release: 21.10.2022
Label: AFM Records
Link: https://www.facebook.com/avatariumofficial/
Bandmitglieder:
Gesang – Jennie-Ann Smith
Gitarre – Marcus Jidell
Schlagzeug, Percussion – Andreas ”Habo” Johansson
Bass – Mats Rydström
Keyboard – Daniel Karlsson
Tracklist:
- A Love Like Ours
- Stockholm
- Death, Where Is Your Sting
- Psalm For The Living
- God Is Silent
- Mother Can You Hear Me Now
- Nocturne
- Transcendent
Die Schweden-Doomer Avatarium sind mit ihrem nächsten (fünften) Longplayer Death, Where Is Your Sting zurück. Es ist zugleich ihr erstes Album nach dem Labelwechsel zu AFM Records. Erhältlich sein wird Death, Where Is Your Sting ab dem 21.10.2022 als CD, ltd. CD Earbook (mit zweiter CD mit Alternativfassungen von Bandklassikern) und in den Vinylvarianten Black, Clear (500 Stück) und Re/Black Marbled. Die Vinyls enthalten zusätzlich ein Poster.
Die Band verfolge ich bereits seit Jahren. Das erste Mal live in Kontakt kam ich mit der Band im November 2015 in Berlin anlässlich ihrer Promotour zu ihrem zweiten Album The Girl With The Raven Mask im kultigen Club Bi Nuu. Ehrlicherweise muss ich gestehen, dass ich sie damals noch nicht richtig im Blick hatte. Im Bi Nuu traten sie zusammen mit Honeymoon Disease und The Vintage Caravan auf. The Vintage Caravan waren es auch, die mich eigentlich veranlassten, das Konzert zu besuchen, denn die kannte ich noch als Supporter von Blues Pills bei einer der vorangegangenen Touren.
Avatarium waren damals noch mit Leif Edling (Candlemass) unterwegs, denn Avatarium war damals eins der vielen Nebenprojekte von ihm. An diesem Abend haben Avatarium nicht nur mich überzeugt. Ich war angetan von der Band, die ich dann fast zwei Jahre später auf der Tour zu ihrem dritten Album Hurricanes And Halos im Kubana in Siegburg wiedersehen sollte. Im Kubana erlebten wir eine toll aufgelegte schwangere Jennie-Ann Smith.
In schöner Regelmäßigkeit bringt die Band um das Ehepaar Jennie-Ann Smith und Marcus Jidell alle paar Jahre einen neuen Longplayer heraus. Waren es ansonsten zwei Jahre, so sind es dieses Mal drei Jahre geworden, die zwischen dem letzten Album The Fire I Long For und Death, Where Is Your Sting liegen.
Wunderbar beginnt das neue Album von Avatarium mit dem Opener A Love Like Ours. Der Himmel scheint von Geigen düster geschwängert. Avatarium / Jennie-Ann Smith nehmen den Hörer sanft bei den Händen: „Take my hand, come walk with me ….“ Da lassen wir uns doch gerne an den Händen nehmen, zumal dieser Song zuckersüß und morbide vor sich hinfließt.
Urplötzlich befinden wir uns dann in Stockholm. Fette Doom Riffs à la Black Sabbath führen uns in den Song ein. Dann, nach kurzer Zeit, der erzählerische Gesangspart der bezaubernden Jennie-Ann Smith. Leicht tänzelnd treibt sie den Song voran. In der Art und Weise, wie sie das macht, ist dies sicherlich ein Trademark der Band. Nochmals zurück zu Stockholm. Da gibt es ja noch das Video An Evening With Avatarium – Live In Stockholm aus dem Jahr 2020. Ich kann bis heute nicht verstehen, wieso es davon keine physische Ausgabe gibt.
Death, Where Is Your Sting ist fast so etwas wie eine Ballade. Aber auch das ist so etwas wie ein Trademark der Band, indem man den Doom-Anteil mal ein stückweit herausnimmt und vielleicht etwas weniger mit diesem ins Gericht geht. Jennie-Ann verrät uns über den Song: „Der Song Death, Where Is Your Sting ist wie ein sehr persönliches Gespräch mit dem Tod, in dem es heißt: „Ich habe überlebt, ich mag vielleicht in deinem Kalender stehen, aber diesmal gehe ich nicht!“
Es folgt ein sehr zerbrechlicher Song in Form einer Hymne, ein Psalm For The Living. Anschließend stellt man fest: God Is Silent, dies jedoch nicht unbedingt leise, sondern man haut auch mal wieder auf den Putz und lässt die Doom Riffs krachen. Flehend heißt es dann Mother Can You Hear Me Now. Hier glänzt Jennie-Ann Smith erneut. Dieses Mal fast mit einem flehenden Touch.
Ein ausgezeichnetes Nachtstück zeigt sich mit Nocturne und zieht uns unerbittlich in die Nacht: „The night is waitng, the night ist waiting…“ Die Farbe der Nacht fällt über dieses tolle Album, bevor das abschließende Transcendent uns in übernatürlicher Weise auf die andere Seite führt. Sehr mysteriös und psychedelisch zu Beginn, bevor eine harte Gitarre erklingt. Dazu der Klang einer Violine. Es baut sich eine Stimmung auf, die zum Zerbersten ist. Langsam, fast versöhnlich endet dieser Song mit akustischer Gitarre. Übrigens ein rein instrumentaler Track, also ohne die Stimme von Jennie-Ann Smith. Irgendwie ungewohnt, man wartet darauf, dass diese jeden Moment um die Ecke kommt. Der Song funktioniert jedoch ausnahmsweise auch ohne die Vocals.