b.o.s.c.h. im Palazzo, Wilhelmshaven am 29.12.2012

”Verspätetes Weihnachtsgeschenk”

Band: b.o.s.c.h.

Vorband: Pharmakustik

Location: Palazzo, Wilhelmshaven

Homepage: http://www.facebook.com/DiskoPalazzo

Datum: 29.12.2012

Einlass: 21:00 Uhr / Konzertbeginn: 21:30 Uhr

Kosten: AK: 8 €

Besucher: 150

Veranstalter: Palazzo, Wilhelmshaven

Setlist b.o.s.c.h.:

  1. Apparat
  2. Schwarzer Mann
  3. Mehr
  4. Spiegel
  5. Engel
  6. Gier
  7. Kälte
  8. Schwarze Sonne
  9. Lästerzungen
  10. Eiszeit
  11. Augenblick
  12. Sklaven
  13. Stein
  14. Einsam
  15. Irgendwie
  16. Meine Welt
  17. Amok
  18. Eine Frage Der Zeit (Cover: Depeche Mode – A Question Of Time)

Samstag, 29.12.2012 – das Jahr neigt sich dem Ende entgegen und vom Weltuntergang hat man nicht wirklich viel mitbekommen. Damit wenigstens ein wenig die Erde bebt, findet kurz vor Silvester noch ein (leicht verspätetes) X-Mas-Konzert der Wilhelmshavener Industrial Metaller b.o.s.c.h. statt.

Mit 150 Besuchern ist das Palazzo, welches vor ein paar Tagen übrigens seinen 35. Geburtstag feierte, zwar nicht zum Bersten gefüllt, dennoch ist die Stimmung gut, die Getränke fließen und man freut sich auf die Band. Die Parkplatzsituation ist, durch das naheliegende Gymnasium gut und somit muss kein Gast lange Fußwege in Kauf nehmen.

Um 21:30 Uhr fällt der Startschuss für das X-Mas-Konzert. Bevor jedoch b.o.s.c.h. die Bühne stürmen, gibt sich das experimentelle Musikprojekt Pharmakustik die Ehre, um dem Publikum einzuheizen. So lautet zumindest der Plan. Doch was Pharmakustik auf der Bühne abliefern, regt viele der Gäste eher dazu an, sich von der Bühne zurück zum Tresen zu begeben. Gespielt wird ein nahezu eintöniger Brei aus verschiedenstem Synthesizer-Geschrapel und einem Drum’n’Bass ähnlichen Remix eines bekannten Top100-Songs des laufenden Jahres. Durch fehlende Breaks oder sonstige Stilmittel wirkt der Auftritt eher wie ein vierzigminütiges Intro als alles andere. Schade eigentlich, denn die Stimmung vor der Bühne wird somit nicht gerade angeheizt. Dafür fließt der Alkohol in Massen und die Gäste geben sich, mal mehr mal weniger, sinnvollen Gesprächsthemen hin. Langeweile kommt nicht auf.

Um 22:35 Uhr ist es dann endlich soweit, b.o.s.c.h. stürmen die Bühne – zumindest mehr oder weniger, denn Sänger Max scheint sich am Nachmittag den Fuß verletzt zu haben. Aber wer sich von sowas aufhalten lässt, verdient es nicht, auf einer Bühne zu spielen. Also wird mit Apparat der erste Song auf’s Publikum losgelassen und die Stimmung steigt sprunghaft an.

Nach der kurzen Aufwärmphase wird als dritter Song der wohl bekannteste Track der Band ausgepackt: Mehr. Dieser Song ist so ziemlich jedem anwesenden Gast bekannt und somit kocht die Stimmung, die Haare fliegen und kaum ein Fuß steht still.

b.o.s.c.h. liefern am heutigen Abend eine neunzigminütige Show ab, spielen sowohl altbekannte als auch neue Songs und lassen hierbei keinerlei Langeweile aufkommen. Zum Abschluss wird mit Eine Frage Der Zeit sogar ein Depeche Mode-Coversong auf das Publikum losgelassen, welcher in dieser Form mit Sicherheit noch nicht gehört wurde.

Zum Abschluss des Abends gesellt sich die Band zu den Gästen an die Bar und trinkt. Viel. Obendrein gibt’s für mich noch die aktuelle 3-Track-Single Engel als Geschenk dazu. Danke an dieser Stelle an die Band.

Fazit: 45 Minuten Intro für 90 Minuten fette Musik. Warum Pharmakustik als Vorband gewählt wurde, ist mir ein Rätsel. Aber bekannterweise gibt es für jedes noch so experimentelle Subgenre auch irgendwo Fans. Ich zähle hier wohl definitiv nicht dazu. b.o.s.c.h. haben das Palazzo wieder einmal gekonnt zerlegt und waren sich danach nicht zu fein, mit ihren Fans zu klönen und das eine oder andere alkoholhaltige Kaltgetränk zu vernichten. So wünscht man es sich doch von einer Band. Ein durchaus gelungenes Konzert mit einer guten Songwahl und feuchtfröhlicher Aftershowparty.