Crowbar – Obedience Thu Suffering

Tune Low, Play Slow

Artist: Crowbar

Album: Obedience Thru Suffering Re-Release

Spiellänge: 44:28 Minuten

Genre: Sludge/Doom

Release: 26.11.2012

Label: Goomba Music / SPV – NEW RELEASE

Link: http://www.crowbarmusic.com/

Klingt wie: Down und Carnivore

Bandmitglieder:

Gesang, Gitarre – Kirk Windstein
Gitarre – Kevin Noonan
Bass – Todd „Sexy T.“ Strange
Schlagzeug – Craig Nunenmacher

Tracklist:

  1. Waiting in Silence
  2. I Despise
  3. A Breed Apart
  4. Obedience Thru Suffering
  5. Vacuum
  6. 4 Walls
  7. Subversion
  8. Feeding Fear
  9. My Agony
  10. The Innocent
ObedienceThruSuffering_CDPic

Eines vorweg: Bei Obedience Thru Suffering handelt es sich um einen absoluten Klassiker der Metalwelt und den Mitbegründer eine ganzen Genres. Dieses Album nach knapp 20 Jahren noch mal zu bewerten, macht keinen Sinn, man könnte genauso gut Metallicas Kill´em all bewerten. Man kann allerdings die Gründe erörtern, die dieses Album über die Jahre zu dem machte, was es ist.

Crowbar stammen aus New Orleans, Louisiana. Dem gebildeten Metalhead sollte bei dieser Kombination sämtliche Lampen leuchten, denn diese Kombination ist typisch für einen gewissen Sound, knüppelharte Gitarren mit langsamen Doom-Vibes. Crowbar waren die erste Band dieses Genres und begründeten damit eine ganze Subkultur im Metal und dürften als die Väter dieses Sounds gelten, erstmal eben auf Obedience Thru Suffering salonfähig zu hören. Ein Hosenscheißer namens Phil Anselmo (da klingelt doch was?) produzierte dabei dieses Album. Die Marschrichtung dürfte damit klar sein: Ruppige, rohe, nach sich selbst klingende Songs dominieren das Album. Dabei wird nicht ständig ins Mikro genölt, nein, hier werden schön bratende Riffs ohne Soli in aller Genüsslichkeit aneinander gerubbelt, Kirk Windstein setzt nur dort Vocals ein, wo es auch notwendig ist. Wunderbar passend ist seine überraschend helle Stimme zu den tiefer gestimmten Gitarren, die einen stetigen Hassberg abarbeiten und trotzdem niemals fertig werden. Dabei ist die Platte frei von Hits oder gar einprägsamen Songs, im Gegenteil, Sperrigkeit und Verschlossenheit lassen sich auf dieser Platte tendenziell eher finden. Möglicherweise ist es gerade diese kryptische Tiefe, die hier das Salz in der Suppe ist, fest steht, dass kein Metalhead diesen Genreklassiker verpassen sollte. Das ferne Echo dieser Eruption an Aggression ist noch Jahre später in solchen Spielarten wie Nu-Metal zu hören und zeigt, wie einflussreich die Band in ihrer Zeit war. Komischerweise ist der Band der ganz große Durchbruch, trotz massiver Air-Rotation, leider verwehrt geblieben, was vielleicht auch gut ist. So können wir das Schätzlein hegen und pflegen und der Welt den Stinkefinger angesichts unseres persönlichen Kleinodes zeigen. Selten war die Weisheit: „Danke nein, ich höre Metal“ vergnüglicher auszusprechen.

Gut ist auch, dass das Label auf Bonustracks und Ähnliches verzichtet. Die Platte, die seit Jahren vergriffen oder sündhaft teuer zu ergattern ist, kommt in ihrer puren Essenz in die Läden, durch Rohheit und Ehrlichkeit bestechend.

Fazit: Klassiker und für jeden Metalhead interessant. Anspieltipps: alles
Dominik B.
10
10