Bloodfiend – Soldiers Of Annihilation

Der Rio de la Plata wird mit aggressivem Death Metal geflutet

Artist: Bloodfiend

Herkunft: Argentinien

Album: Soldiers Of Annihilation

Spiellänge: 36:26 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 20.04.2023

Label: Disembodied Records

Link: https://www.facebook.com/profile.php?id=100027428900328

Bandmitglieder:

Gesang – El Podrido
Gitarre – Walter Thompson
Gitarre – Fede Averno
Bassgitarre – Fernando Larriestra
Schlagzeug – Gustavo Quiroga

Tracklist:

1. Filling The Streets With Dead
2. Repulsive Anger
3. Ancient Stench Of Rotting Evil
4. Storm Of Blood
5. The Army Of The Plague
6. Profanator Of The Sacred Rest
7. Prepare The Burial Chamber
8. Twisted Visions Of Hell
9. Soldiers Of Annihilation

Die Argentinier von Bloodfiend sind auch schon seit 2009 zusammen und recht fleißig. Bis zum Jahre 2020 haute man fünf Alben heraus. 2022 kam ein neuer Gitarrist. Der erste Wechsel bzw. die erste Veränderung in der Geschichte der Band. Neue Songs wurden geschrieben und so nahm alles seinen Lauf. Album Nummer sechs liegt mir nun vor. Die Members finden aber trotzdem noch Zeit, in anderen Combos zu spielen, u. a. Agarchus, Alma Mater, Cavernum oder The Killing. Besonders Gustavo treibt sich viel herum. Dann bin ich mal gespannt, was er hier so rumtrommelt.

Aus Südamerika ist man ja sehr old schooliges und rotziges Zeug gewohnt, muss man sagen, und meistens dann im Thrash-Bereich, aber diese Argentinier gehen da doch ihren eigenen Weg. Na ja, so eigen dann auch wieder nicht, denn man ist schon old schoolig unterwegs, aber eben eher im Death Metal Bereich. Nach einigen Sekunden Hörens des Openers Filling The Streets With Dead wird einem das sofort klar. Aber das ist ja auch gut so. Es geht gleich ins Uptempo, welches von einem langgezogenen Riff eingeleitet und unterstützt wird. Der Sound ist altbacken, aber klar differenzierbar. So mag ich es. Der Drummer ballert eine schnelle Uftata und dann geht es in einen Uftata-Midtempo-Part, wie man es von schwedischen Bands gewohnt ist. Klaro, bin ich mit dabei. Und es folgt das nächste Uptempo. So geht es hin und her, bis man dann ein langes Solo aus dem Hut zaubert. Und immer rasselt die Uftata. Ja, als jemanden, der in den Achtzigern/Neunzigern mit Death Metal aufgewachsen ist, findet man es natürlich stark. Knackiger Song, der ein old schooliges Lächeln in mein Gesicht zaubert.

Auch Repulsive Anger kommt dermaßen old school aus den Boxen, dass es kein Halten gibt. Hier regiert auch gleich wieder das Uptempo und vor allem haben sie echt starke Riffs am Start. Es geht immer nach vorne, selbst beim echt geilen Refrainpart Repulsive Anger zeigt man sich angriffslustig, auch wenn das Tempo hier ein wenig verschleppt wird. Und dann diese Vorspieler dazu. Geilomat. Natürlich darf auch hier kein entsprechendes Solo fehlen. Diese langgezogenen, melodischen Leads sind echt stark. Sicherlich ist das alles nicht neu, aber es flutscht einfach. Hier gibt es keinen Platz für Experimente, obwohl sie kleinere Spielereien mit einbauen, die aber zu keiner Zeit den Flow und den Ablauf des Songs stören.

Die schwedischen Einflüsse sind nicht zu überhören, aber auch die amerikanischen hört man gut heraus. Die Burschen scheinen den OSDM im Blut zu haben. Bei Ancient Stench Of Rotting Evil legt man erst einmal schleppend zu und groovt sich durch die Straßen von Buenes Aires. Nach einem Vorspieler und einem melodischen Lead geht die wilde Reise weiter. Die Drums klingen ein wenig holprig, sind aber treibend. So reitet man in den Sonnenuntergang und wechselt erst ziemlich spät in einen groovigen Midtempopart. Hier fängt der Kopf an zu nicken. Dieser wird mit einer kleinen Einlage unterbrochen und wieder fortgesetzt, sodass ein wenig Abwechslung in die Sache kommt. Und dann natürlich das obligatorische Solo, welches einer der beiden Gitarristen spielt, während der andere ein melodisches Lead zum Besten gibt. Der treibende Part wird noch einmal herausgeholt und dann ist Feierabend. Gutes Teil, hat mich aber jetzt nicht so überzeugt.

Mit einer groovigen Uftata wartet man bei Storm Of Blood auf. Man kann gleich mitbrüllen und der Tanz geht weiter. In bester Haarschwingmanier geht es hier zur Sache. Ein Mini-Solo wird noch eingebaut. Dann wird man ein Stück schleppender und holt ein fettes, melodisches Riff heraus. Hier klingt man sehr atmosphärisch und man baut ein Solo mit ein. Ja, das kommt gut. Und immer wieder grüßt die Uftata. Da macht man ja nie was mit verkehrt, wie ich finde. Klingt ein wenig nach Entrails. Und so beendet man das Rennen.

The Army Of The Plague ist dann wieder ein straight forward Song, der sich gewaschen hat, auch hier wechselt man zwar mal das Tempo, aber das Stück bleibt zu jeder Zeit sehr aggressiv. Die Gitarren sägen ordentlich. Der schleppende, melodische und Atmosphäre verbreitende Part ist sehr geil. Solo hinterher und wieder Attacke. Ja, das kann was. Immer weiter und weiter.

Ach so, der Gesang ist natürlich richtig alte Schule und sehr höhenlastig.

Die Songs Profanator Of The Sacred Rest, Prepare The Burial Chamber und Twisted Visions Of Hell bewegen sich ebenfalls im richtigen Gewässer und bringen kurze Verschnaufpausen wie doomige Elemente mit sich. Aber immer nur kurz. Natürlich hat die Uftata den Vorrang.

Mit Soldiers Of Annihilation haut man am Ende dann noch einmal einen raus. Der Namensgeber wird ganz langsam eingeläutet. Cleane Gitarrenklänge werden bedrohlich vorgetragen und dann schleppt und groovt man sich erst mal einen. Die Gitarre trillert und man zeigt sich von der spielerischen Seite. Schöner melodischer Part. Alles im gediegenen Tempo, bis man dann das Tempo ganz herausnimmt und wieder den gefühlvollen Anfangspart herausholt. Dieses Instrumentalstück dient als Outro und kann als sehr gelungen angesehen werden.

Das fünfte Album der Argentinier wird den Rio De La Plata zwar nicht zum Überlaufen bringen, aber ganz schön füllen. Gutes old schooliges Death Metal Album.

Bloodfiend – Soldiers Of Annihilation
Fazit
Die Argentinier von Bloodfiend sind seit dem Jahre 2022 zu fünft unterwegs und irgendwie hört man dem Sound der Band an, dass frisches Blut dazugekommen ist. Der Death Metal bleibt natürlich old schoolig, aber man legt mehr Wert auf melodische Leads und Soli. Ansonsten macht man natürlich Fans von schwedischem und amerikanischem Death Metal happy. Hier trieft alles nach Old School Death Metal, wobei man sehr aggressiv und rottig zu Werke geht. Gutes Death Metal Album!

Anspieltipps: Filling The Streets With Dead und Repulsive Anger
Michael E.
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