Bloodtruth – The Wall Of Oblivion (EP)

Neue blutige Wahrheiten aus Umbria

Artist: Bloodtruth

Herkunft: Italien

Album: The Wall Of Oblivion

Spiellänge: 12:46 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 08.12.2021

Label: Eigenproduktion

Link: https://www.bloodtruth.net/

Bandmitglieder:

Gesang – Luis Bejarano Cuentas Maggio
Gitarre – Stefano Rossi Ciucci
Gitarre – Stefano Clementini
Bassgitarre – Riccardo Rogari
Schlagzeug – Giacomo Torti

Tracklist:

  1. The Walls Of Oblivion
  2. Slaught To Eradicate
  3. The Templar Verdict

Die Italiener von Bloodtruth verwenden ein Logo von Jin Zig, nur mal so am Rande. Seit 2009 sind sie am Start, haben sich schnell wieder getrennt und so richtig haben sie dann 2011 losgelegt. Es folgte 2012 gleich ein Demo und 2014 das Debüt. 2016 haute man eine Single raus und 2018 Album Nummer zwei via Unique Leader Records. Es folgten wieder zwei Singles und nun also die erste EP dieser Band aus Umbria.

Diese EP wurde von Stefano Morabito im 16th Cellar Studio gemischt und gemastert und das Artwork stammt von Jose Gabriel Alegría Sabogal. Digital wurde das Teil von Blood Blast Distribution vertrieben und hat drei neue Stücke an Bord.

Ich bin ja schon immer Fan des brutalen Death Metal gewesen und auch die Kombination aus Technik und Brutalität finde ich ganz geil, wenn der Fokus auf den Bereich Brutal und Death Metal gerichtet ist. Bands wie Suffocation, Cryptopsy oder Origin sind da ganz groß und ich liebe diese Bands, weil sie ein Händchen für das Songwriting innehaben.

Bloodtruth gehören auch zu dieser Kategorie. In den letzten Jahren gibt es ja immer mehr Kapellen, die in diese Richtung tendieren und dann überwiegend den technischen Aspekt in den Vordergrund stellen. Ist ja auch völlig in Ordnung, nur meine Sache ist es eben nicht unbedingt.

The Walls Of Oblivion geht nach drei Sekunden gleich absolut brutal ins Ohr. Gut, wenn auch nicht perfekt produziert, kommen mir erst einmal eine Runde Blastbeats um die Ohren. Dazu ein hängenbleibendes Riff und man stellt fest, dass Death Metal eigentlich ganz einfach sein kann. So knüppeln sie sich in meine Gehörgänge und ich nehme es wohlwollend auf, denn es bleibt alles straight. Klaro, bedienen sie sich auch der technischen Mittel. Der Drummer betont nicht immer rhythmisch, die Gitarristen bauen auch versetzte Momente mit ein, aber alles bleibt im Fluss. Und das ist es, was es ausmacht. Das Tempo ist schon hoch und auch so wird ein gewisser brutaler Faktor erzeugt. Stakkato-Riffs werden mit eingebaut und dienen als Minibreaks. Nach 2:30 Minuten erfolgt ein groovender Part, den ich nicht so interessant finde, aber danach kommt ein fettes Solo und das Grundthema wird wieder aufgebaut. Es wird wieder geblastet ohne Ende und so lässt man es schön brutal ausklingen. Der Opener ist eine gute Kombination aus Technik und Brutalität.

Slaught To Eradicate legt genauso los. Blast über Blast, als gäbe es kein Morgen mehr. Kleine, schnelle Uftata mit eingebaut und wieder ins Geblaste ohne Ende. Schnell, schneller, Bloodtruth. Man bedient sich aber auch wieder guter Riffs, wechselt dann in einen Suffocation-Groove-Part und lässt es chillig werden. Ein kirchenähnlicher Gesang erklingt und alles ist ruhig. Die Stille wird danach natürlich wieder mit einem Ballerpart unterbrochen und nun zeigt sich auch das technische Vermögen der Band so richtig. Schockt. Tempowechsel werden mit eingebaut, aber man bleibt weiter straight forward. Auch hier spielt der Drummer ab und zu versetzt, kommt aber absolut fett. Die Vocals sind natürlich passend tief und hier und da hört man fiese Screams. Es wird weiter Fahrt aufgenommen. Auch hier arbeitet wieder ein melodiös klingendes Riff für die Band und so wird man mit diesem Riff immer leiser und leiser und lässt den Song so langsam austrudeln.

The Templar Verdict ist zwar über eine Minute kürzer als die beiden Vorgänger, geht aber dafür nicht so direkt ins Ohr. Hier geht die Brutalität zwar nicht verloren, steht aber an zweiter Stelle. Ein bisschen vertrackt und verspielt geht man hier zu Werke. Das Riffing ist immer noch ausgetüftelt, aber man unterbricht den Fluss eben zu viel. Zumindest habe ich als Zuhörer das Gefühl. Da geht irgendwie etwas verloren. Kommt trotzdem noch ganz gut, aber flutscht eben nicht so richtig.

Gute EP für Freunde des brutalen und technischen Death Metals. Muss man nicht mehr zu sagen. Wer auf die Bands von Unique Leader Records abfährt, ist hier genau richtig.

Bloodtruth – The Wall Of Oblivion (EP)
Fazit
Wer sein Trommelfell mal wieder so richtig auf die Probe stellen möchte, kann sich bedenkenlos diese drei Songs reinziehen. Die Italiener mischen Technik, Brutalität und Death Metal zu einer straighten Einheit und verzetteln sich kaum, sondern lassen den Aggressionen freien Lauf. Wer auf Bands wie Suffocation oder Deeds Of Flesh abfährt, macht hier alles richtig.

Anspieltipp: The Walls Of Oblivion
Michael E.
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