Children Of Bodom – Halo Of Blood

“ Brachialblüten an Unkorrektheit“

Artist: Children Of Bodom

Herkunft: Finnland

Album: Halo Of Blood

Spiellänge: 39:78 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 07.06.2013

Label: Nuclear Blast Records

Link: http://www.cobhc.com/

Bandmitglieder:

Gesang, GItarre – Alexi Laiho
Gitarre – Roope Latvala
Bass – Henka Seppälä
Keyboard – Janne Wirman
Schlagzeug – Jaska Raatikainen

Tracklist:

  1. Waste Of Skin
  2. Halo Of Blood
  3. Scream For Silence
  4. Transference
  5. Bodom Blue Moon (The Second Coming)
  6. Your Days Are Numbered
  7. Dead Man’s Hand On You
  8. Damaged Beyond Repair
  9. All Twisted
  10. One Bottle And A Knee Deep
  11. Sleeping In My Car (Bonus)

Children Of Bodom - Halo Of Blood
Childrem of Bodom haben auf ihrem neuen Album Halo Of Blood endlich wieder Bock auf Metal. Beinahe hatte ich die Band nach dem 2003er Knaller Hate Crew Deathroll völlig abgeschrieben, verlor man sich doch in völlig belanglosen Coverversion und wenn wir ehrlich sind, auch in dem ein oder anderen mageren Album, in dem weniger Hochgeschwindigkeit, stattdessen ein merkwürdiger Spagat zwischen rhythmusorientierteren Songs und beinahe schon kommerzieller Ausrichtung vorherrschte.

Diese Zeiten sind zum Glück passé. Bereits mit dem Opener- Doppel Waste of Skin und dem brillanten Halo Of Blood (man beachte bei letztgenanntem die coolen Black Metal – Zitate in Richtung Dissection, welche unfassbar geil ins Soundgewand passen) kann man mich als Fan seit Something Wild schwer begeistern. Dazwischen pulsiert Scream For Silence , ein Song mit markanter Melodieführung, frei nach dem Motto Angels Don´t Kill. Man erkennt hier eindeutig die Handschrift der Band mit schönen Flitzefinger – Keyboard – Duellen, allerdings etwas gleichtönend und eindeutig zu lange.
Transference und Bodom Blue Moon (selten doofer Titel) sollten für Begeisterung sorgen, endlich wieder diese mega angeschissenen Vocals, diese Wut, diese Brachialblüten an Unkorrektheit, einfach nur ganz tief rein in die Fresse derer, die sich angesprochen fühlen. An Warheart erinnert Your Days Are Numbered und geht extrem in Richtung des giftgrünen Wunderdings Hatebreeder, mit dem die Formation vor knapp 14 Jahren für offene Münder in der Metalszene sorgte.
Eine kleine Überraschung ist Dead Man´s Hand On You, das sehr düster und gothiclastig in die Godgory – Ecke tendiert. So bisher auch noch nicht gehört und durchaus interessant, da es einen „balladesken“ Ruhepol bildet, bevor die Geschützorgel mit Damaged Beyond Repair zum Glühen gebracht wird, indem ein markantes Riff zehntelgenau im Song losgeballert wird und treibende Gitarren die Jagd eröffnen. Ziemlich brutal und höchst melodisch, das kriegen nur Children Of Bodom so hin. 80er Metal wird am Ende nochmal in All Twisted ausgepackt, in dem schon eine beinahe fies grenzwertig-kitschige Melodie dominiert, natürlich gekreuzt mit des Meisters Speedgriffel, dennoch bekommt der Nicht-Bodom Fan sicherlich Ohrenkrebs, ich finde es sau gut und tacker mir hier die Füße wund. One Bottle And A Knee Deep hätte nicht sein müssen, meiner Meinung nach nicht ganz so stark wie der große Rest.

Fazit: Fans der ersten drei Bodom - Alben sollten unbedingt zugreifen, es gibt endlich die lang ersehnte Zeitreise zurück zu altem Feuer. Ich finde das Album super, starke Riffs und weg vom lahmen Geschuckel namens Rhythmus. Es ballert, es brät, es ist Bodom - Zeit. Anspieltipps: Halo Of Blood, Bodom Blue Moon
Dominik B.
9.5
9.5