“Männers, passt auf eure Mädels auf – Cliteater sind zurück!“
Artist: Cliteater
Herkunft: Helden/Limburg (Niederlande)
Album: Cliteaten Back to Life
Spiellänge: 41:47 Minuten
Genre: Grinding Deathrock
Release: 08.03.2013
Label: War Anthem Records
Link:
Produktion: Soundlodge Studios von Jörg Uken, Rhauderfehn (Ostfriesland)
Bandmitglieder:
Gesang – Joost
Gepitchter Gesang – Ivan
Gitarre – Ivan
Gitarre – Robbie Rockstar
Bass – Vedran
Schlagzeug – Clemens
Tracklist:
- The Rimm King
- Seth Putnam Paid Our Cab Fare
- Croxteth Crew
- O She’s Eleven
- Toy Boy Killer
- Knob Gobbler
- T.W.
- Slimming Party At Kelley’s
- Furry Fandom Fetish
- Redneck Rampage
- Iqbal Worm
- Norway Utoya Massacre
- Handy Handjob Hannah
- The Fermi Paradox
- Positive Aspects of Collective Chaos (Part V)
- The Beast
- Brick Top Days
- Web(e)xecutions
Nachdem Clit ‚em All bei Metallicas Live Album Cliff ‚Em All angelehnt ist, Eat Clit or Die ein Cover von S.O.D., Scream Bloody Clit eine ‚Hommage‘ an das Debüt von Death, Scream Bloody Gore ist, man The Great Southern Clitkill schonmal bei Pantera in irgendeine Weise gefunden hat, dürfen nun die US-amerikanischen Kannibalen mit ihrem Debüt Eaten Back to Life, wie viele weitere andere, herhalten – nach drei Jahren sind die perversen Knüppelbuben aus dem schönen Tulpenländle wieder da: Cliteater veröffentlichen ihr mittlerweile fünftes Studioalbum Cliteaten Back to Life.
Seit nunmehr fast elf Jahren und zirka fünf verschiedenen Arten des Deathmetals, Grindcores und Porngores fahren die Jungens dieses Mal mit einer Grinding Deathrock Scheibe auf, auf der es natürlich auch an dem perversen, ‚leicht‘ anzüglichen, gewohnten Cliteater-Charme natürlich nicht fehlt.
Die Scheibe überdauert mit ihren 18 Tracks eine Spielzeit von insgesamt gut 40 Minuten. Schon zu Beginn, nach einem kurzen Interlude, beginnen die Niederländer, dem Hörer musikalisch volle Pulle im High Tempo in die Fresse zu schlagen – und behalten diesen Stil größtenteils auf der Platte bei. Cliteater verstehen es, holländichen Deathmetal/Brutal Death mit dreckigem Goregrind zu verbinden – klingt komisch, ist aber so! Ab und zu wird mit Blastbeats im High-Tempo durch die Tracks geprügelt, bis ein gut gesetzter Break den Track in eine treibende Mid-Tempo Maschine verwandelt, die alles platt walzt, was sich ihr in den Weg stellt.
Untermalt wird das High- und Mid-Tempo Blastbeatebolze mit gut eingefügten groovigen Drumparts, bei denen man quasi schon willenlos anfängt, mit dem Kopf zu bangen. kombiniert mit eingängigen, rockig-fetzigen und zugleich schweren Gitarrenriffs, die zum mitgehen bewegen und im Ohr bleiben. Natürlich dürfen da nicht die Cliteater-typischen gepitchten Laute, bestehend aus Gegurgel und hochfrequentierte, bestialischen Schreien fehlen.
Abwechslung ist alles.
Redneck Rampage ist zum Beispiel ein Track, der sich ganz klar im Death Metal ansiedelt und sich in seiner treibenden Spielart nicht über die Mid-Tempo Grenze bewegt. Die eingespielten Gitarrensoli, wenn es denn welche gibt, finden spieltechnisch Anlehnung in verschiedenen Genres – so findet man in Seth Putnam Paid Our Cab Fare zwischen dem ganzen Gebolze und dem gepitchten Gegrunze auf einmal ein kleines, feines Countrysolo. Eingespielte Sampels, wie man sie vom Goregrind her kennt, sind natürlich auch vorhanden und dann gibt es dann noch Positive Aspects of Collective Chaos … aber (und das ist besonders wichtig) der Silberling klingt bei all der Abwechslung kein bisschen überladen und wirkt nur wegen der Lyrics ein wenig verstörend – Titel wie The Rimm King, O She’s Eleven, Handy Handjob Hannah sprechen eigentlich schon Bände, aber dann einen Titel wie The Fermi Paradox zu lesen, welches sich mit der Beantwortung der Frage „Sind wir Menschen die einzige technisch fortschrittliche Zivilisation im Universum?“ beschäftigt, ist eher verwirrend.