Bodyfarm – Ultimate Abomination

Einfach nur geiler Old School Death Metal

Artist: Bodyfarm

Herkunft: Niederlande

Album: Ultimate Abomination

Spiellänge: 43:34 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 24.02.2023

Label: Edged Circle Productions

Link: https://bodyfarm.bigcartel.com/

Bandmitglieder:

Gesang und Bassgitarre – Ralph de Boer
Gitarre – Alex Seegers
Gitarre – Bram Hillhorst
Schlagzeug – David Schermann

Tracklist:

  1. Torment
  2. Symbolical Warfare
  3. The Wicked Red
  4. Blasting Tyranny
  5. The Swamp
  6. Carving Repentance
  7. Empire Of Iniquity
  8. Soul Damnation
  9. Sacrilege Of The Fallen
  10. Charlatan Messiah

Seit ihrer Gründung im Spätsommer 2009 von Quint Meerbeek und Thomas Wouters, hat die Band alles zerstört, was sich ihr in den Weg stellt. Die Gruppe erlangte schnell Anerkennung für ihre wütenden und umwerfenden Metal-Riffs im Stile von Asphyx, Bolt Thrower, Dismember, Grave, Obituary und vielen anderen.
Kurz vor dem letzten Album Dreadlord im Jahre 2019, verstarb leider Sänger und Gitarrist Thomas Wouters.
Die Band beschloss aber, Thomas zu ehren und die gemeinsame Reise fortzusetzen. Letztes Jahr im November konnte ich sie dazu bewegen, auf dem Ear Terror Festival in Emden zu spielen. Welch ein Fest und nun ist endlich das neue Album da!

Gleich der Opener Torment haut mich von den Socken. Die Niederländer wissen, wie man old schooligen Death Metal fabriziert. Man geht gleich sehr aggressiv und schnell zur Sache. Der fette Sound erzielt jetzt schon seine Wirkung. Dazu gesellt sich eine hervorragende Leadarbeit, welche melodisch vorgetragen wird. Hellelujah. So geht es hin und her, bis man sich dann nach 100 Sekunden überlegt, ein Break einzubauen, Vorspieler loszulassen und dann ein Riff in alter Possessed Manier zu präsentieren, welches es absolut in sich hat. Schön lang gezogen und druckvoll. Ja, das gefällt. Schnelles, old schooliges Drumming dazu und fertig ist das fette Grinsen in meinem Gesicht. Geht nicht anders. Geiler Part, der danach mit einem anderen kombiniert wird. Anschließend läuft das Drumming durch und ein Solo folgt. Wildes Gelächter und wieder altbackene Attacke. Ja, genau mein Ding. Welch ein geiler Opener. Der haut schon einmal alles weg.

Auch der Beginn von Symbolical Warfare kann absolut überzeugen. Wieder dieses lang gezogene Riffing und die Marschrichtung ist klar. Komplette Zerstörung deiner Ohren. Und dann diese melodischen Elemente. Absolut geil. Der Gesang von Neuzugang Ralph de Boer, der ja auch bei DeadHead aktiv ist, ist einfach nur geil und wird von ihm hervorragend in Szene gesetzt. Vor allem, wenn er am Ende eines Gesangsparts lang schreit und der Drummer drüberprügelt. Ein Solo darf hier natürlich nicht fehlen, aber auch der Basser darf einmal alleine ran. Danach holt man eben so einen absoluten genialen Groove hervor. Natürlich ist dann noch nicht Schluss. Vorspieler und ab dafür. Einige crustige Momente sind auch dabei. Puh, dann braucht man erst einmal eine Pause, denn das Ganze hier ist absolut intensiv und mein Death Metaller Herz hat kurze Aussetzer. Aber natürlich will man noch mehr haben und hört weiter.

The Wicked Red gönnt einem dann die notwendige Pause und eine gelungene Abwechslung. Langsam und recht rockig geht es zur Sache, drückt aber an allen Ecken und Kanten. Auch hier kann mich der Gesang absolut überzeugen. Eine Nummer, die an Entombed erinnert, allerdings zu deren Wolverine Blues Zeiten. Diese Ära war nie meine, aber selbst hier können einen Bodyfarm überzeugen. Die Riffs haben es in sich, vor allem dieser groovende Part und das melodische Lead.

Genug ausgeruht. Blasting Tyranny überrollt einen wieder. Ich stehe gerne wieder auf, um mich erneut überrollen zu lassen. Death Metal Victory. Straight in your Face. Wie auf dem ganzen Album, haben sie immer ein sehr interessantes Riff, welches hängen bleibt und danach einen Part, der sich absolut gewaschen hat. Ich mag diese Gitarrenarbeit. Lange Vorspieler gehen in lange Gitarrenriffs, die thrillern, melodisch klingen und einfach nur begeistern. Possessed lassen grüßen. Geil!

Damit es nicht zu langweilig wird, haut man einen Song heraus, der 06:32 Minuten geht. Da kann man sich im Vorfeld schon denken, dass es kein Durchgeknüppel geben wird. Okay, The Swamp wartet 50 Sekunden lang mit einem bedrohlichen Intro auf, um dann ein absolut langsames Riffing ans Tageslicht zu befördern, welches durchaus für einen Gänsehautmoment bei mir gesorgt hat. Anschließend groovt man die niederländische Ebene nieder und wiederholt das Anfangsriff. Fett. Im langsamen Midtempo drückt man dann alles weg. Knaller. Wenn einen die fette Produktion nicht schon vorher begeistert hätte, spätestens jetzt wäre es der Fall. Kleines Solo und weiter geht der Groove. Der Song ist zwar recht lang, wird aber zu keiner Zeit langweilig. Sehr schleppend und kriechend. Sollte man nicht in den Bergen spielen, könnte eine Lawine auslösen.

Danach holen sie zu Beginn von Carving Repentance wieder eines dieser geilen Riffs heraus und greifen volle Kanne an. Ja, man, brauche ich. Immer diese fette Gitarrenarbeit, lecker. Natürlich macht Drummer David Schermann, der ansonsten ja auch noch bei Weltschmerz und Wrang hinter den Kesseln sitzt, seine Aufgabe ebenfalls hervorragend. Hier haben sich einfach vier Leute gefunden. Eine absolute Einheit, auf und neben der Bühne. Zurück zum Song. Dieser beinahe schon atmosphärische Mittelpart. Geil. Gut aufgebaut und in Szene gesetzt.

Jeder Song an sich hat etwas Besonderes. Bei Soul Damnation grooven sie wieder zum Beispiel und bringen ein geiles Solo zum Vorschein.

Was man live gemerkt hat, hört man auch auf diesem Album. Die Burschen haben Spielfreude und absoluten Bock, geilen Old School Death Metal zu fabrizieren und diesen unter die Leute zu bringen. Job erledigt, würde ich sagen. Und wieder einmal gewinnt der Death Metal! Goat sei Dank, setzen sie die Reise fort, die Thomas 2009 begonnen hat!

Bodyfarm – Ultimate Abomination
Fazit
Dieses Quartett ist eine Einheit auf und neben der Bühne und die Liebe und die Spielfreude für und an dem old schooligen Death Metal ist zu jeder Sekunde dieses Albums zu hören. Geile Riffs, fette Drums, ausdrucksstarke Vocals, geiles Songwriting und Abwechslung. Alles dabei. Hinzu kommt noch die klare, aber altbackene und zerstörerische Produktion. Was will man denn noch mehr!

Anspieltipps: Torment und The Swamp
Michael E.
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