Epica – The Alchemy Project

Eine Kooperation mit diversen Künstlern und überraschendem Ergebnis

Artist: Epica

Herkunft: Reuver, Niederlande

Album: The Alchemy Project

Spiellänge: 35:55 Minuten

Genre: Symphonic Metal

Release: 11.11.2022

Label: Atomic Fire / Warner Music & ADA

Links: www.epica.nl
www.facebook.com/epica

Bandmitglieder:

Gesang – Simone Simons
Gitarre – Mark Jansen
Gitarre – Isaac Delahaye
Bass – Rob Van Der Loo
Schlagzeug – Ariën Van Weesenbeek
Synthies, Klavier – Coen Janssen

Tracklist:

  1. The Great Tribulation
  2. Wake The World
  3. The Final Lullaby
  4. Sirens – Of Blood And Water
  5. Death Is Not The End
  6. Human Devastation
  7. The Miner

2002 wurden Epica von Marc Jansen nach seinem Weggang bei After Forever ins Leben gerufen. Seitdem steigert sich die Band von Veröffentlichung zu Veröffentlichung. Sie scheuten nie eine Herausforderung, generierten immer wieder neue Meilensteine in der Welt des Symphonic Metal. Sie tourten mehrfach um die Welt und knüpften Beziehungen zu allen möglichen Kollegen aus der Welt des Metals. Was liegt also näher, als das eigene Material durch die Symbiose in Gold zu verwandeln und zu veredeln. Ein Alchemy Projekt eben.

Offiziell als EP erschienen, bietet The Alchemy Project sieben Tracks mit einer Spielzeit von 36 Minuten, was bei vielen anderen Bands zu einer vollständigen Album-Veröffentlichung langt. Nicht so bei den Niederländern. Bands und Musiker wurden eingeladen, an diesem Projekt mitzuwirken und Songs zusammen zu schreiben und aufzunehmen. Herausgekommen ist ein Album, das von melodischen Hardrock-Hymnen bis hin zu symphonischen Death-Metal-Hymnen reicht.

Den Beginn macht der Song The Great Tribulation mit der italienischen Technical-Death-Metal Band Fleshgod Apocalypse. Eine Symbiose, die hervorragend das Projekt beschreibt. Tiefe, schnelle Growlings mit symphonischen Chören passen also doch zusammen. Simone Simons im Duett mit Sänger Francesco Paoli ist schon eine härtere Nummer als gewohnt.

Wie die Zusammenarbeit beim zweiten Track Wake The World zustande gekommen ist, würde mich schon einmal interessieren. Epica treffen hier auf Phil Lanzons Keyboards von Uriah Heep sowie den Sänger Tommy Karevik von Kamelot. Herausgekommen ist eine herrliche, melodiöse Power-Metal-Ballade.

The Final Lullaby ist mehr klassischer Melodic-Power- als Symphonic-Metal. Dieser Track ist zusammen mit der schwedischen Band Shining entstanden, die normalerweise depressiven Black Metal spielt. Dieser Song war der erste des Projekts und ist als Livevideo erschienen.

Sirens – Of Blood And Water ist eine Zusammenarbeit mit Charlotte Wessels und Myrkur. Auf dieses Gesangsduett habe ich eigentlich gehofft. Die ebenfalls aus den Niederlanden stammende ehemalige Sängerin von Delain passt hervorragend zu dieser Symphonic Ballade. Ich denke, dass Myrkur für die musikalische Zusammenarbeit verantwortlich waren, denn das Projekt der dänischen Musikerin Amalie Bruun ist bekannt dafür, Einflüsse des Black Metals mit skandinavischer Folklore zu mischen, so Wikipedia. Für mich der stärkste Track des Albums, denn hier verbinden sich drei der herausragendsten Stimmen des Genres.

Epicas Gitarrist Marc Jensen betreibt noch ein Nebenprojekt namens MaYaN. Bei dieser Symphonic-Death-Metal-Band steht er am Mikrofon und überlässt die Gitarre Frank Schiphorst. Death Is Not The End ist nun mit ihm und Björn „Speed“ Strid, dem Sänger von Soilwork, einer schwedischen Melodic-Death-Metal-Band, entstanden. Mit diesem Hintergrundwissen verwundert dieser Track auch nicht. Sind die anderen Songs „Epica mit X“, ist es hier reiner „Death-Metal mit Epica„.

Und noch eine Zusammenarbeit mit Death-Metal-Größen. Henri „T.S.K“ Sattler ist Sänger und Gitarrist bei den niederländischen God Dethroned, Sven de Caluwé ist Sänger bei der Death-Metal-/Grindcore-Band Aborted aus Belgien. Human Devastation ist das Ergebnis aus diesem Zusammenschluss. Auch hier überwiegt der Death-Metal. Nix für den normalen Epica-Fan. Das sind Tracks, die doch sehr speziell sind.

Der Abschluss ist der siebenminütige Track The Miner. Hier treffen die beiden finnischen Melodic-Death-Metal-Band-Mitglieder Asim Searah, einer der beiden Sänger von Damnation Plan sowie Niilo Sevänen, Bassist und Sänger bei Insomnium, auf den niederländischen Drummer Roel van Helden der deutschen Power-Metal-Band Powerwolf. Herausgekommen ist allerdings ein unerwartet ruhigeres Progressiv-Symphonic-Stück, das den Gesang von Simone Simons trägt.

Über dieses Projekt sagt Mark Jansen, dass die Zusammenarbeit im Vordergrund stand. Herausgekommen sind in der Tat Songs, die Epica so sonst nie geschrieben hätten.

Das Album ist digital als Stream und Download auf allen bekannten Plattformen erhältlich. Physikalisch natürlich auf CD und in limitierten Auflagen in farbigen Vinyls, die über dunkelgrün bis giftgrün den Plattenteller zieren.

Epica – The Alchemy Project
Fazit
Ich für meinen Teil hätte mir weniger Death Metal gewünscht. Die Idee zur Zusammenarbeit mit anderen Bands und Genres ist schon toll und aller Ehren wert, doch hätte eine Zusammenarbeit mit zum Beispiel Apocalyptica, mit denen sie auch auf Tour gehen, zu ihrem Portfolio besser gepasst. Nichtsdestotrotz hat auch dieses Album tolle Ergebnisse hervorgebracht. Allein Sirens - Of Blood And Water rechtfertigt den Kauf dieser Platte ...

Anspieltipps: The Great Tribulation, Sirens - Of Blood And Water und The Miner
Norbert C.
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Leserbewertung1 Bewertung
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Punkte