Written In Blood – Written In Blood

Melodisches Todesbrett

Artist: Written In Blood

Herkunft: Niederlande

Album: Written In Blood

Spiellänge: 45:50 Minuten

Genre: Melodic Death Metal

Release: 02.12.2022

Label: Trollzorn Records

Link: https://www.facebook.com/bloodwritten

Bandmitglieder:

Gesang und Bassgitarre – Bert Beef Hoving
Gitarre – Marcel Heutlink
Gitarre – Jeffrey Zwart
Schlagzeug – Jos Eggens

Tracklist:

  1. Slithering Snakes
  2. Written In Blood
  3. Germanic
  4. Wilde Jacht
  5. Ghouls Of The Forest
  6. Thrown Into The Bog
  7. Witte Wieven
  8. Heathens We Are
  9. Return Of The Ancient Gods

Ende 2019 wurde die Idee zur Gründung einer neuen Band von Bert Beef Hoving ins Leben gerufen. Der ehemalige God Dethroned Bassist, der geile Alben wie The Grand Grimoire und Bloody Blasphemy einzockte, quatschte einige alte Kollegen an, ob sie nicht mit ihm musizieren möchten. Alles eingetütet und zack, kam die Pandemie. Statt zu jammern, fokussierten sich die Musiker auf die Aufnahmen ihrer neuen Songs. Ein Demo folgte im Jahre 2021 und nun knallen sie uns ihr Debüt um die Ohren.

Los geht es mit Slithering Snakes. Nach einem kleinen Sprachintro zu Beginn geht es druckvoll zur Sache. Der fette Sound geht schon mal gut ins Ohr. Kraftvoller Midtempo Death Metal kommt aus den Boxen, gepaart mit geilen, melodiösen Elementen. Schön treibend baut sich der Song auf. Der Gesang ist dunkel screamig. Sehr energisch. Das melodische Riffing, welches folgt, erinnert ein wenig an Amon Amarth. Aber zum Glück klingt der Rest nicht so verweichlicht und ausgelutscht wie die letzten Sachen der Schweden. Ein langsamer, atmosphärischer und natürlich melodischer Part folgt. Geht gut ins Ohr, sehr einprägsam. Schön verspielt, aber nicht übertrieben. Die Drums betonen diesen Part. Ende, man hört noch den Regen plätschern und ein Gewitter und dann ist der Spaß auch schon zu Ende. Schon einmal ein guter Beginn.

Hm, irgendwie fetzt der Sound, denn auch zu Beginn von Written In Blood begeistert dieser mich. Die Marschroute ist quasi identisch. Auch hier agieren sie im Midtempo. Das Riffing sitzt und kommt teilweise druckvoll, teilweise melodisch um die Ecke. Ein Solo darf nicht fehlen. Ja, macht Laune. Die Doubelbass erzeugt im nachfolgenden Part ordentlich Druck und es folgt der Refrainpart, der auch schon vorher zu hören war. Aus den Boxen schallt es Written In Blood. Und dann ist aber auch schon Schluss. Recht kurz gehalten und irgendwie kommt einem das Songwriting komisch vor, sitzt aber.

Weiter geht die Reise mit Germanic. Ein langsames, melodisches und melancholisches Riff läutet das Geschehen ein. Ein blackiger Schrei erklingt und dann greift man, wie gewohnt, im Midtempo an. Auch hier wieder ein Riff, welches an Amon Amarth erinnern. Aber auch hier agieren sie wesentlich interessanter. Ein Geschwindigkeitsausbruch hätte ich mir an der einen oder anderen Stelle schon gewünscht. Das Riffing ist aber echt geil. Man hört die jahrelange Erfahrung. Der melodische Refrainpart hat es in sich. Die Burschen wissen, was sie können. Gerade in den gesangslosen Parts zeigt die Saitenfraktion, dass sie sich nicht mit stumpfem Material abgeben will. Das Drumming und der Sound erzeugen dann die nötige Härte. Dieses führt dazu, dass, wenn man im Midtempo arbeitet, hier und da auch ein wenig ein Bolt Thrower Feeling aufkommt. Aber nur am Rande, denn der melodische Anteil überwiegt.

Mit einer richtig geilen Melodie, Druck und Rhythmuswechsel kann man auch bei Ghouls Of The Forest überzeugen.

Der beste und meines Erachtens emotionsvollste Song ist wohl Witte Wieven. Schon alleine der weibliche Sirenengesang, wie ich es mal nennen möchte, zu Beginn. Es erklingt eine sehr geile Melodie und der Song nimmt ordentlich Fahrt auf. Geiles und eingängiges Riffing, welches nicht simpel ist, aber zu jeder Zeit hängen bleibt und einen absoluten Wiedererkennungswert hat. Und hier ballern sie dann auch einmal, ohne in Blastbeat-Gefilde zu gelangen. Würde auch nicht passen. Musikalisch und gesanglich geht es dann auch ein wenig in den Black Metal Bereich. Ja, das ist geil. Auch der atmosphärische Part kurz am Ende und der Wiedereinstieg in den Song. Knaller. So muss melodischer Death Metal klingen. Macht Laune. Übersetzt bedeutet es weiße Wölfe. Geiler Song.

Ja und so kann man sich 45 Minuten sehr gut unterhalten lassen. Die Burschen verstehen ihr Handwerk. Gutes, melodisches Death Metal Album, welches auch blackige Momente zulässt. Textlich bedient man die alten heidnischen und germanischen Zeiten.

Written In Blood – Written In Blood
Fazit
Die Niederländer von Written In Blood schaffen es auf ihrem Debütalbum, melodischen Death Metal mit blackigen Elementen so rüberzubringen, dass er hängenbleibt und nicht langweilig klingt. Mit einer fetten Produktion versehen, schafft man es, sehr viel Druck zu erzeugen. Tempo- und Rhythmuswechsel auf der einen Seite, Melodien und Atmosphäre auf der anderen. Dabei geht man technisch versiert zu Werke und liefert eigentlich in jedem Song Riffs ab, die sich festsetzen. Gutes Album.

Anspieltipps: Ghouls Of The Forest und Witte Wieven
Michael E.
8
Leser Bewertung3 Bewertungen
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