“Das Herz gehört der Heimat!“
Artist: Cruadalach
Album: Lead – Not Follow
Spiellänge: 38:83 Minuten
Genre: Folk Metal
Release: 04.11.2011
Label: Black Bards
Link: http://cruadalach.com/
Klingt wie: Cave Growl, Panychida
Bandmitglieder:
Gesang – Jan „Radalf“ Vrobel
Gitarre – Aleš „Ax“ Cipra
Gitarre – Tomáš „Ante Mortem“ Nejedl?
Schalmeien, Sackpfeife, Blockflöte – Petra „Ewenica“ Jadrná
Geige – Hanka „Honey“ Slana?ová
Violoncello – Filip Škrdlik
Bass – Ond?ej „Bodyremover“ Novák
Schlagzeug – Michal „Data“ Rak
Trackliste:
- Dubh
- Rage Starts Here
- Nezlomni
- Living With Pride
- Blejanje Na Mjesec
- Signal Fires
- Cruadalach
- Morrigan
- For My Bleeding Friends
- Hear Our Voices!
- The Promise
Folk meets Metal – das ist eine Kombination, die für viel Furore steht und eine Menge Abwechslung verspricht. Traditionelle Instrumente gepaart mit rockigen Metalklängen vereinen Cruadalach in außergewöhnlicher Weise. Die Band besteht aus vielen Mitgliedern, die unterschiedliche Werkzeuge bedienen und ein breites Spektrum abdecken. Die Tschechen treten in mittelalterlicher Kleidung auf und verkörpern diesen Stil mit jeder Faser ihres Körpers. Dementsprechend ist auch das Cover gestaltet, welches in kräftigen Farben gehalten ist und ein Schaf zeigt, das die typische Pose eines heulenden Wolfes einnimmt. Das Bild wirkt wie ein Gemälde, da es durch die detailgetreue Wiedergabe gemalt erscheint. Ein sehr gelungenes Design, dass in diesem Stil heute weniger Anwendung findet.
Die Verbindung zweier unterschiedlicher Genres wird durch das Spiel mit den Emotionen weitergeführt. Die einzelnen Songs strahlen Dramatik, Tragik sowie Lebensfreude aus und haben somit eine hohes Maß an Lebendigkeit inne. Ganz klar stehen die Instrumente im Vordergrund, die mal kraftvoller und mal ruhiger ertönen. Stimmlich bewegt sich die Truppe vom rauchigen Growling bis hin zum extremen Screaming, glänzt aber auch mit Cleangesang, der eine sehr eigene Klangfarbe besitzt. Ein Beispiel hierfür ist der Song Nezlomni, welcher sehr hart gespielt wird und den Rockinstrumenten einen großen Platz einräumt. Das Tempo wechselt stetig und bringt eine Menge Unruhe hinein. Hier wird die Tragik bedient, die durch die klare Stimme enorm angehoben wird.
Im Gegensatz zu diesem Song steht Blejanje Na Mjesec. Ausschließlich die folkloristischen Klangwerkzeuge finden hier ihren Einsatz und bringen ein bisschen Mittelalter zurück. Die starken Trommeln geben den Takt vor, in den die Geigen, Schalmeien und Dudelsäcke einstimmen. Ein zweistimmiger Duettpart wird eingearbeitet, in dem sowohl die weibliche Seite zu hören ist, als auch die männliche Stimme. Man bekommt das Gefühl, als befände man sich in einem Ritual, da der Hintergrundgesang sehr nach Schreien klingt und der dramatische Spannungsbogen deutlich zu spüren ist.
Die Band geht sehr kreativ zu Werke und verbindet nicht nur Musikstile, sondern auch Sprachen. Vorwiegend werden die Texte in Englisch gehalten, jedoch finden sich auch Songs auf dem Album, die in Tschechisch gesungen werden. Die Liebe zur Tradition und zur Heimat findet somit ihren Ausdruck.
Gerade die englischen Titel strotzen vor Kraft und übertragen verschiedene Emotionen. Signal Fires beispielsweise hat die Melodie eines Seemannsliedes und der Hörer befindet sich auf wilder Fahrt mit seinem Piratenschiff. Cleangesang wechselt sich mit dunklem Growling ab und gerade im klaren Abschnitt stechen die Geigen enorm heraus.
Häufige Tempowechsel und hartes Riffing bilden in einigen Tracks einen soliden Grundtakt. Die Folkore-Instrumente fügen sich perfekt ein und geben einfach ein faszinierendes Klangerlebnis.