Artist: Wind Rose
Herkunft: Pisa, Italien
Album: Warfront
Spiellänge: 54:45 Minuten
Genre: Power Metal, Folk Metal
Release: 10.06.2022
Label: Napalm Records
Link: https://www.facebook.com/pg/windroseofficial/about/?ref=page_internal
Bandmitglieder:
Gesang – Francesco Cavalieri
Gitarre – Claudio Falconcini
Bassgitarre – Cristiano Bertocchi
Keyboard – Federico Meranda
Schlagzeug – Federico Gatti
Tracklist:
- Of War And Sorrow
- Army Of Stone
- Tales Of War
- Fellows Of The Hammer
- Together We Rise
- Gates Of Ekrund
- One Last Day
- The Battle Of The Five Armies
- I Am The Mountain
- Tomorrow Has Come
Auf das fünfte Studioalbum der italienischen Folk Metal Band Wind Rose habe ich wirklich lange gewartet. Ihr Mix aus progressivem Power Metal und den heidnischen Klängen hat es mir mit Stonehymn und Wintersaga wirklich angetan. Zusammen mit Gloryhammer sorgten sie Anfang 2020 für meine größte konzertfreie Zeit seit fast 20 Jahren und formten den letzten Auftritt vor der unrealen Pandemiepause. Das letzte Album Wintersaga wurde 2019 veröffentlicht und in diesem Monat von Warfront abgelöst. Vieles bleibt gleich bei den Südeuropäern – das gilt zum Beispiel für das Label Napalm Records, die Handschrift beim Songwriting der neuen zehn Songs und die Idee, wilde Schlachten modern zu inszenieren, um zwei völlig unterschiedliche Welten miteinander zu verbinden.
Viel Druck lastet auf den Schultern des Sängers Francesco Cavalieri, der nicht nur im permanenten Mittelpunkt steht, sondern auch die Stücke zugeschnitten bekommt, um diese bei den Fans in den Ohren zu versenken. Mit dabei sind seine vier Musikerkollegen, die ihn durch epische Schlachtmelodien tragen. Einen guten Job erledigen Claudio Falconcini an der Gitarre und Federico Meranda an den Tasten. Die drückenden Melodien bekommen einen atmosphärischen oder wie man im Genre gerne sagt, einen epischen Anstrich. Federico Gatti nimmt hinter der Schießbude nicht Platz, um gelangweilt den Takt zu halten. Immer wieder bricht er das Korsett auf, um stampfende, gar donnernde Schockwellen aus der Zwergenschmiede hinaus aus dem tiefen Berg in unsere Ohren zu führen. Die ersten Höhepunkte bilden Army Of Stone und Fellows Of The Hammer in einem Album, das mit den ganz großen Hits der beiden Vorgängeralben geizt. Dafür fährt das Quintett ein Konzept auf, welches kein Titel hintenüber fallen lässt. Gut durchdacht ist noch nicht gelungen umgesetzt und genau da können Wind Rose weitermachen. Ohne in ein tiefes Tal zu fallen, bringen sie auch beim dritten Werk hintereinander ihre Stärken gekonnt zusammen. Dass dabei nicht immer die derben, Epen-bringenden Schlachthymnen hervorspringen können, sollte allen klar sein. Together We Rise geht in die Richtung und auch The Battle Of The Five Armies versucht die Lücke zu schließen, um doch noch den Olymp erklimmen zu können. Weniger mitreißend, dafür im Bollwerk der Schacht gefangen, setzen sie alles auf die epische Karte. Weniger Dauerbrenner-Refrains, dafür knackige Passagen, die den Hörer auf eine andere Weise ergreifen als noch beim letzten Silberling. Alles zusammengefasst bleibt ein spannendes Album zurück, welches nach mehrfachem Hören immer mehr zündet.