Artist: Dead Chasm
Herkunft: Italien
Album: Sublimis Ignotum Omni
Spiellänge: 32:38 Minuten
Genre: Death Metal
Release: 05.05.2023
Label: FDA Records
Link: https://fda-records.bandcamp.com/album/sublimis-ignotum-omni
Bandmitglieder:
Gesang und Gitarre – Lorenza
Bassgitarre – Gigi
Schlagzeug – Dave
Tracklist:
1. Apparitions
2. In Abhorrent Obscurity
3. Perpetual Realm Of Light
4. Ethereal Fragments
5. Impious Embrace
6. Sulphuric Asphyxiation
7. Innumerable Dimensions
Das italienische Trio Gigi, Dave und Lorenza ist ganz schön fleißig und vertreibt sich seine Zeit in Proberäumen der Bands Evilspell, Expired, Psychotum Pyra oder Stench Of Profit. Im Jahre 2020 schloss man sich zusammen, um eine weitere Combo auf den Markt zu werfen. Dead Chasm war geboren. Zwei Jahre hat es dann gedauert, bis die ersten Song via einer erste EP das Licht der Welt erblickt und nun folgt via FDA Records das Debütalbum.
Apparitions, der Opener, macht schon mal gute Laune. Eine Gitarre spielt vorweg, der Drummer fängt langsam an zu betonen. Eine kleine, aber bedrohliche Vorwarnung will man meinen und so ist es auch, denn es folgt gleich ein feiner Knüppelpart. Der Sound ist dreckig und altbacken, so mag ich es, da er trotzdem klar definiert ist. Kurzes Break, wieder Vorspieler und Attacke. Wechsel ins Midtempo. Hier holt man ein feines Riffing heraus und groovt sich einen. Ja, das schockt, denn danach geht das schnelle Geschepper wieder los. Auch hier präsentieren sie ein Riff, welches hängenbleibt. Kurz das Tempo wieder raus und dann wieder volle Attacke. Was ist denn da los? Schockt total. Wieder Wechsel. Die Gitarre summt und wird betont. Dieser schleppende, beinahe schon atmosphärische Part wird dann sehr ausgereizt, aber mit einer Doublebass unterlegt und am Ende fädelt man aus und dann ist auch gut. Feines Teil.
Der Song In Abhorrent Obscurity diente als Single vorweg. Hier holt man gleich die Kelle heraus, packt diese kurz weg, um dann richtig zuzuschlagen. Diese Knüppelparts sind zu keiner Zeit langweilig, sondern haben es in sich. Dann wird das Tempo erst einmal herausgenommen und schon beinahe doomig verfahren. Kaum hat man sich angepasst und verfällt in eine Art Wachkoma, wird das Tempo wieder erhöht. Sehr geil. Der nachfolgende Part wechselt dann zwischen langsamen und schnellen Elementen hin und her, um dann erneut richtig zu ballern. Alles im Sinne des Old School Death Metals. Da gibt es echt nicht viel zu meckern, da es wirklich hin und her geht. Die Kombination ist echt total interessant.
Wenn ich mich recht erinnere, waren Dead Chasm auf der EP noch eher doomig unterwegs. Diese Marschrichtung gibt es auf dem Debütalbum auch noch zu hören, aber nicht nur bei dem Song Perpetual Realm Of Light hat man das Tempo angezogen. Dieses gefällt mir. Immer wieder werden diese langsamen, schleppenden Parts eingebaut, dann gibt es einen schnellen Midtempopart mit beinahe schon melodischen Leads und dann lässt man das Uptempo regieren. Und so geht es immer hin und her. Man bleibt in der Spur und bleibt somit für den Zuhörer interessant. Die Vocals sind tief und kräftig und passen absolut ins Gesamtkonzept. Dieses riecht nach Moder und ist schön morbide.
Großartige Veränderungen bringen die restlichen Songs Ethereal Fragments, Impious Embrace, Sulphuric Asphyxiation und Innumerable Dimensions nicht mit sich. Warum auch, ist gar nicht nötig. Das Grundgerüst steht und man dreht hier und da an den Feinheiten. Das Zuhören macht Laune. Natürlich fehlen hier und da dann frische Ideen, aber das stört mich nicht und natürlich haben viele andere Bands auch dieses Konzept inne, aber auch dieses stört nicht. Ich bin nun einmal Death Metal Fan und erwarte von einer Death Metal Band keine unerwarteten Sachen. Da keine Langeweile aufkommt, haben Dead Chasm wohl alles richtig gemacht.
Ich mag es, wenn man doomig eingelullt wird, so wie bei Ethereal Fragments zum Beispiel und dann, wie aus dem Nichts, die Attacke erfolgt.
Wer auf Death Metal mit doomigen Klängen abfährt, sollte sich Sublimus Ignotum Omni unbedingt zulegen. Das Einzige, was es eventuell zu bemängeln gäbe, wäre die Tatsache, dass sich die Songs vom Aufbau und von der Struktur her doch recht ähnlich sind. Ansonsten knallt das Album ordentlich und hat mit knappen dreißig Minuten genau die richtige Länge.