Destruction – Thrash Anthems II

„Von der Zerstörung alter Songs und deren Auferstehung als Phönix aus der Asche”

Artist: Destruction

Herkunft: Weil am Rhein / Deutschland

Album: Thrash Anthems II

Genre: Thrash Metal

Spiellänge: 53:30

Release: 10.11.2017

Label: Nuclear Blast Records

link: http://www.nuclearblast.de/de/label/music/band/news/details/5102818.70956.destruction-raquo-thrash-anthems-ii-laquo.html

Bandmitglieder:

Vocals, Bass – Schmier
Guitars – Mike
Drams – Vaaver

Tracklist:

01. Confused Mind
02. Black Mass
03. Frontbeast
04. Dissatisfied Existence
05. United By Hatred
06. The Ritual
07. Black Death
08. The Antichrist
09. Confound Games
10. Ripping You Off Blind
11. Satan’s Vengeance
12. Holiday in Cambodia (Bonus / Dead Kennedys Cover)

Zehn Jahre nach Thrash Anthems bringen Schmier und Konsorten den Nachfolger Thrash Anthems II auf den Markt. Ursprünglich nur über eine Pledge-Kampagne finanziert und veröffentlicht, wird Thrash Anthems II nun über Nuclear Blast einem breiteren Publikum zugänglich gemacht.
Wie bei Nuclear Blast üblich, gibt es das Album neben der CD auch als Vinyl Ausgabe. Zusätzlich gibt es im Onlineshop für die Sammler noch eine exklusive Version in grünem Vinyl.

Auf Thrash Anthems II wurden 11 Klassiker der deutschen Kult Thrashband, ebenso wie auf Anthems, erneut komplett neu eingespielt. Dadurch erhalten die Songs ein neues, zeitgemäßes Gewand. Insgesamt klingen die Aufnahmen satter und aggressiver als die Originale auf den alten Alben. Wer natürlich den blechernen Sound der Originale mag, dürfte hier überrascht sein.
Ein besonderes Schmankerl für die Fans ist der Song Ripping You Off Blind, im Original auf dem Album Cracked Brain vorhanden. Denn das Album Cracked Brain war für die wahren Destruction Fans so etwas wie der Worst Case der Bandgeschichte. Es war das einzige Album ohne Schmier. Wurden damals doch von den die-hard Fans die Schmier typischen Scream vermisst. Nun kann man sich zumindest den Song Ripping You Off Blind in der Version mit Schmier an den Voices anhören und diesen zum Original mit Poltergeist Sänger André Grieder vergleichen. Also wenn ich da Ringrichter wäre, würde mein Urteil lauten: Sieger durch technischen K.O. Schmier!
Vielleicht könnten sich die drei Herren Schmier, Mike und Waaver ja mal einigen, das komplette Album Cracked Brain neu einzuspielen. Und dann ggf. als Doppelausgabe (Original vs. Neuaufnahme) heraus geben. Ich habe irgendwo gelesen, dass Schmier sich so was sogar vorstellen könnte.

Auf dem vorliegenden Album Thrash Anthems II werden Songperlen der gesamten Bandgeschichte im neuen Gewand zum Besten gegeben. Neben bekannten Albumtracks finden man hier bisher ungeschliffene Rohdiamanten wie Black Mass und Satan’s Vengeance, von ihrer legendären, 1984 veröffentlichten EP Sentence Of Death, oder auch den Kracher Frontbeast, welches von Destructions erstem Demotape stammt.
Bei Thrash Anthems II handelt es sich nicht, wie bei manchen anderen Neueinspielungen, um aufgewärmten Brei, sondern um ein ganz besonderes Gebräu. Und dieses Gebräu ist ein exzellenter Genuss für jeden Thrash Metal Fan. Vom Sound her sind die Aufnahmen in einer ganz anderen Liga als die Originale anzusiedeln. Sehr stark fällt dies bei den Songs Black Mass und The Ritual ins Auge, beziehungsweise ins Ohr.

Fast hätte ich es vergessen: Es gibt noch einen Song, der nicht von Destruction stammt. Dabei handelt es sich um den Dead Kennedys Klassiker Holiday in Cambodia als Bonussong. Bestimmt eine schöne Spielerei. Aber das hätte aus meiner Sicht nicht sein müssen. Die eigenen Songs hätten mir gereicht. Wenn man dann doch 12 Songs auf dem Album haben wollte, hätte man ruhig noch einen weiteren eigenen Song nehmen können. Andere Rezensenten werden das anders sehen. Aber das ist nun wieder Geschmacksache und darüber lässt sich halt streiten.

Fazit: Thrash Anthems II ist ein tolles Album mit neu eingespielten Songs von Destruction. Da die Songs alle soundtechnisch wesentlich versierter rüberkommen und das Gewand der Neuzeit tragen, ist Thrash Anthems II für mich nicht bloß eine Compilation. Es geht weit darüber hinaus. Aus meiner Sicht eigentlich schon fast ein eigenständiges Album.

Anspieltipps: Black Mass, Frontbeast, Ripping You Off Blind
Juergen S.
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