“Devin rockt die Royal Albert Hall!“
Artist: Devin Townsend Project
Herkunft: Vancouver, Kanada
Album: Devin Townsend Presents: Ziltoid Live At The Royal Albert Hall
Spiellänge: 02:40:48 Stunden
Genre: Metal, Rock, Progessive
Release: 13.11.2015
Label: InsideOut Music
Link: http://www.hevydevy.com
Bandmitglieder:
Gesang, Gitarre– Devin Townsend
Gitarre, Keyboard – Dave Young
Gesang – Dominique Lenore Persi
Bassgitarre – Brian Waddell
Keyboard, Synthesizer – Mike St-Jean
Schlagzeug – Ryan Van Poederooyen
Tracklist:
- Z2
- From Sleep Awake
- Ziltoidian Empire
- War Princess
- Deathray
- March Of The Poozers
- Wandering Eye
- Earth
- Ziltoid Goes Home
- Through The Wormhole
- Dimension Z
- Namaste
- Night
- Deadhead
- Earth Day
- Christeen
- Supercrush!
- Kingdom
- Lucky Animals
- Heatwave
- Funeral
- Bastard
- The Death Of Music
- Universal Flame
Nach dem Release von Z2 im Herbst 2014 ging es für das Devin Townsend Project auf große Tour. Das Finale der Tour fand in der beeindruckenden Location Royal Albert Hall in London statt. Am 13.04.2015 flogen wir also nach London, um uns dieses Spektakel nicht entgehen zu lassen. Metal in der Royal Albert Hall, wann gibt’s das schon?!
Umso mehr freut es mich, dass am 13.11.2015 ein kompletter Livemitschnitt auf CD, DVD und BluRay erscheint und ich diesen sogar zum Reviewen auf dem Tisch liegen habe. Der Titel lautet Devin Townsend Presents: Ziltoid Live At The Royal Albert Hall und neben drei CDs zum Hören kann man sich auch die geniale Show auf DVD oder BluRay anschauen, was ich nur empfehlen kann! Gutes Essen, Bier und Whisky stehen parat und der Player ist gestartet. Nun ist die Zeit gekommen über 2 ½ Stunden Livemusik Revue passieren zu lassen…
Der erste Teil der Show ist das komplette Album Z2 (Dark Matters) live von vorn bis hinten durchgespielt. Eine coole Idee, für Fans von DTP aber schon fast nichts Besonderes, da DTPs Abschiedskonzerte gern mal etwas länger gehen können.
Beginnend mit einem langem Intro Z2 geht es mit Gänsehaut direkt musikalisch weiter mit From Sleep Awake. Guter Sound, eine fette Bühne mit fünf gr0ßen Leinwänden und die eingefangene Stimmung der Fans packen einen gleich in den ersten Minuten. Mit dabei sind auch einige Backgroundchöre und –sänger/innen, sowie „echte“ Poozers, die schon beim zweiten Song Ziltoidian Empire über die Stage flitzen.
Devin T. wird zusätzlich bei War Princess von der Sängerin Dominique Lenore Persi (Stolen Babies) unterstützt. Stetig gesteigert wird die Stimmung bei Deathray indem unzählige Ziltoid-Puppen ins Publikum geschossen werden.
Viele kleine und große Details sorgen für ausreichend Abwechslung bei der Show, so auch die übergroße Gitarre (Flying V) im Song March Of The Poozers, die neben ihrer unnormalen Dimensionen auch noch Lichteffekte produziert und eine eingebaute und funktionierende (!) Nebelmaschine hat. Wandering Eye und Earth lassen einen durchatmen und es geht episch weiter mit viel Chor und instrumentalen Parts. Zilotoid Goes Home ist ein sehr starker Livesong, welcher von Anfang an gleich reinhaut und ein grandioses Ende besitzt. Mit Through The Wormhole und Dimension Z geht der erste Teil nach etwas über 60 Minuten zu Ende. Allen Musikern sieht man die Begeisterung an, welche natürlich nicht am Publikum vorbeigeht und ein epischer Moment läutet die 25-minütige Pause ein.
Der zweite Teil der Show startet mit einer längeren Ansprache Devin Townsends bzgl. der Auswahl der Songs und deren Zusammenstellung. Die Setlist soll bekannteste und auch selten gespielte Songs aus Devins Karriere aufweisen. Die Zusammenstellung ergab sich durch eine Umfrage auf Facebook, die im Vornherein mit den Fans gemacht wurde.
Das zweite Set startet mit Namaste, in dem der Drummer ohne Erbarmen das Schlagzeug verprügelt. Respekt an alle Musiker an dieser Stelle!
Lust auf mehr macht der nachfolgende Song Night, welcher einfach total rockt. Bei Deadheat beweist Devin mit einer gigantischen stimmlichen Leistung, was er draufhat und kreiert wieder mal einen tollen Moment.
Earth Day und Christeen lassen einen mal kurz runterkommen und Devin bewundert seinen eigenen Ventilator, mit dem er sich die Eier kühlen kann.
Supercrush! ist ein genialer Song zum Abfeiern und zum Schluss beweist Devin mal wieder seine Professionalität: sein Gitarrengurt löst sich von der Gitarre, aber das Problem ist schnell gelöst und keiner hat es so wirklich mitbekommen. Kingdom und Lucky Animals sind Selbstläufer und das Publikum wird mehrmals miteinbezogen und singt viele Passagen euphorisch mit.
Obwohl schon sehr viel Zeit verstrichen ist, nehmen die gute Laune und Begeisterung nicht ab und bei Heatwave läuten Strohhüte und ein weiteres Banjo als Instrument Country-Feeling ein. Devin bedankt sich nach diesem Song für 25 geile Jahre und findet es unbeschreiblich, was zur Zeit alles mit DTP geht. Etwas ruhigere Momente, um mal abzukühlen bieten Funeral und Bastard. Der fast nicht endende Song The Death Of Music steigert sich über Minuten und hier wird erneut die hammer Leistung von Devin und seinen Bandkollegen dargestellt: Gänsehaut pur!
Zitat Devin Townsend: „If you are in a band…please keep at it!“ Weise Worte, wenn man weiss, was Devin in 25 Jahren auf der Bühne alles durchleben musste, bis der Erfolg kam. Auch wenn Devin stimmlich etwas an seine Grenzen kommt zum Ende hin, so kann man nur großen Respekt zollen gegenüber dieser Leistung.
Im letzten Song Universal Flame entern alle „VIPs“ die Bühne (Fans, die sich ein spezielles Ticket gekauft haben) und sogar Devins 9-Jähriger Sohn Reyner und seine Frau Tracy stehen mit auf der Bühne, um den krönenden Abschluss zu feiern. Ein grandioses, episches und sehr langes Konzert liegt nun hinter mir und ich bin mehr als geflasht! Danke DTP für diesen genialen Abend und bitte noch ganz lange weiter so machen! Nächstes Mal gern wieder mit Anneke Van Giersbergen!