Ectoplasma – Inferna Kabbalah

Griechisches Gemetzel der klassischen Art und Weise

Artist: Ectoplasma

Herkunft: Griechenland

Album: Inferna Kabbalah

Spiellänge: 34:49 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 04.01.2022

Label: Memento Mori

Link: https://ectoplasma187.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang und Bassgitarre – John Grim
Gitarre und Schlagzeug – Dimitris Sakkas

Tracklist:

  1. God Is Dead, Satan Lives (Rosemary’s Baby)
  2. Appalling Abomination
  3. My Medieval Urges Materialized
  4. Infestation Of Atrocious Hunger
  5. Inferna Kabbalah
  6. Gruesome Sacred Orgasms
  7. Filth-Ridden Flesh
  8. Desecration Of The Christian Existence

Diese griechische Combo gründete sich im Jahre 2012 und hat schon mehrere Konstellationen ausprobiert – man hat wohl beschlossen, dass es am besten ist, als Duo zu arbeiten. Dieser Entschluss wurde 2021, als Dimitris Sakkas (Blessed, Feeble, Gospel und noch viel mehr) dazukam, gefasst. Allerdings war man vorher auch nicht untätig und brachte drei Alben, ein Demo, zwei EPs und vier Splits heraus, die letzte 2020. Diese Split mit Fetid Zombie, Nucleus, Temple Of Void und Ectoplasma kann ich nur empfehlen.  Nun also zu zweit und mit dem vierten Album in den Startlöchern.

God Is Dead, Satan Lives (Rosemary’s Baby) hört man erst, wie aus einem Film und dann wird noch einmal gegrowlt. Dann läuft die Death Metal Maschine ganz langsam an und wird mit einer schnelleren Doublebass schön serviert, bevor man dann in einen feinen old schooligen Groove wechselt. Ein altes Riff, welches an Death erinnert, wird vorgetragen und das Tempo variiert hier ein wenig, ohne wirklich schnell zu werden. Danach wechselt man wieder in den Groove, marschiert weiter im Midtempo und nimmt dann das Tempo ganz raus.

Appalling Abomination nimmt diese langsame Geschwindigkeit auf, liefert dann feines old schooliges Riffing und nimmt dieses mit in einen fixen Uptempoaprt. Der Sound ist schön auf alte Schule getrimmt und so leicht bin ich schon glücklich zu machen. Natürlich ist es nicht so, aber macht schon Spaß. Das Tempo wird wieder herausgenommen, wobei das Drumming immer weiter schnell agiert. Kommt schon geil. Vor allem dieses lang gezogene Riffing macht Lust auf mehr. Der Wechsel der Geschwindigkeit trägt diesen Song. Der langsame, groovende Part kann mich aber nicht mitnehmen. Klingt recht belanglos, aber dafür wechselt man danach wieder in das geile Riff, welches schon beinahe ein wenig hypnotisch um die Ecke kommt. Und dann ist der Song auch schon aus.

Das Demo von den Griechen kam ja schon gut an und es ist immer wieder verwunderlich, dass auch so viele neuere Bands dem Old School Death Metal frönen. Klar, die alten Hasen, die damit aufgewachsen sind, haben diesen Sound verinnerlicht und können nicht anders, aber es scheint ja auch jüngere Zeitgenossen zu geben, die diese Art von Sound mögen und zocken wollen. Da ich persönlich eh nicht genug davon bekommen kann, ist es mir natürlich mehr als recht. Allerdings muss ich auch handwerklich gut sein.

Und da kann man den Burschen von Ectoplasma nichts vorwerfen, wie auch der Song Inferna Kabbalah beweist. Langsam und dreckig geht man zu Werke. Man arbeitet mit doppeltem Gesang und eine Gitarre sägt einen halben Wald ab. Ein Uargh erklingt und dann folgt ein Reiterpart. Ich mag diese Uftatageschichten und dann kommt ein Bolt Thrower Gedächtnispart. Da hat aber jemand genau zugehört. Vom Sound her kann man nicht ganz so walzen, aber der Part erinnert ganz schön an die Insulaner. Das geile Riff wird wieder herausgeholt und man wechselt dann wieder in den Bolt Thrower Part und erhöht anschließend das Tempo. Nur sehr gering und man bleibt im Midtempo. Da spielt man dann ein wenig herum und klingt teilweise ein wenig verwirrt, aber es kommt schon ganz geil. Sehr druckvoll und doch recht eigenständig. Der Kopf des Zuhörers geht automatisch rauf und runter, da gibt es kein Halten mehr. Am Ende muss natürlich noch einmal der Bolt Thrower Moment kommen.

Immer mehr Bands binden ihren Bass mit ein und das finde ich gut. Bei Gruesome Sacred Orgasms darf dieser vorspielen. Der Song selber ist auch ein druckvolles Teil, killt aber nicht ganz so wie die anderen. Die Riffs sitzen nicht so richtig.

Auch bei Filth-Ridden Flesh kann man den Bass gut hören und spüren. Gleich am Anfang spielt dieser mit der Gitarre vorweg. Der Song ist schön abwechslungsreich und macht Laune. Coole Riffs werden mit Ballerparts kombiniert. Ja, das kommt gut. Ein geiler und beinahe schon hektischer Uftatapart darf auch nicht fehlen und auch der Groove kommt nicht zu kurz. Die Kombination macht es eben aus.

Überwiegend machen die Griechen die Sache total geil und es spricht eigentlich nichts dagegen, dass Old School Deather sich dieses Album zulegen. Uneigentlich auch nicht, es sei dann, man möchte etwas Neues hören. Dann natürlich nicht, aber da ist man ja im Old School Death Metal eh an der falschen Adresse.

Ectoplasma – Inferna Kabbalah
Fazit
Die griechischen Protagonisten versetzen den Zuhörer ein wenig in die Neunziger. Der Death Metal klang abartig, böse und dreckig. So auch bei Ectoplasma. Überwiegend bewegt man sich im Midtempo oder manchmal sogar noch langsamer, aber auch Uptemposongs sind mit dabei, sodass man genügend Abwechslung innehat. Hier wird gemetzelt im klassischen Stil. Schockt:

Anspieltipps: Appalling Abomination und Filth-Ridden Flesh
Michael E.
7.9
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