Ephemerald – Between The Glimpses Of Hope

Beeindruckender Symphonic Death Newcomer aus dem Land der tausend Seen

Artist: Ephemerald

Herkunft: Finnland

Album: Between The Glimpses Of Hope

Spiellänge: 41:08 Minuten

Genre: Symphonic Death Metal

Release: 19.02.2021

Label: Inverse Records

Link: http:// www.facebook.com/ephemeraldfin

Bandmitglieder:

Gesang – Vesa Salovaara
Gitarre – Joni Snoro
Bassgitarre – Lauri Myllylä
Keyboard – Tuomo Sagulin
Schlagzeug – Juho Suomi

Tracklist:

  1. Grand Creation
  2. I Bear Fire
  3. Servant
  4. Lost
  5. All There Is
  6. Reborn
  7. No Fall Is Too Deep
  8. Till The Sea Swallows
  9. Into The Endless

Dass in Finnland junge talentierte Bands wie Pilze aus dem Boden schießen, ist sicher kein Geheimnis mehr. So auch Ephemerald. 2016 ins Leben gerufen, verschreiben sich die fünf Finnen dem symphonischen Death Metal und bringen nun via Inverse Records ihr Debütalbum Between The Glimpses Of Hope heraus. Schaut man genauer auf die Bandmitglieder, so sieht man sofort, dass man es nicht mit blutigen Anfängern zu tun hat. So haben sie allesamt u. a. bei Bands wie Frosttide, Vorna, Voidfallen und Apocryfal ihre Erfahrungen in den letzten Jahren sammeln dürfen und das hört man auch.

Die Herkunft wäre somit geklärt. Nun ist die Frage, wie sich der Stil der fünf jungen Finnen einordnen lässt. Ganz grob lässt sich sagen: Der Einfluss von Frosttide kann schon mal nicht geleugnet werden. Dazu gesellt sich ein großes Stück Kalmah und eine Prise Genialität der guten alten Norther. Abgeschmeckt wird das Ganze mit einer gehörigen Portion Pathos der Marke Ensiferum. Na ja, typisch finnisch eben. Und trotzdem wäre es ein Fehler, Ephemerald als ein Klon der oben genannten Bands zu bezeichnen, denn damit würde man dem wirklich beeindruckenden Debütalbum nicht gerecht werden.

Der Opener Grand Creation beginnt sehr gewöhnlich. Eine nette Melodie, das Tempo variiert im gediegenen bis flotten Midtempobereich. Dazu gesellen sich der genretypisch gutturale Gesang und ein allgegenwärtiges Keyboard. So weit, so finnisch. Im letzten Songdrittel setzen dann cleane Gesänge ein und verleihen dem Opener eine gewisse Heroik. Wenn man ein Faible für genau diese Mixtur besitzt, haben einen Ephemerald spätestens mit dem Schlusspart am Haken und lassen den geneigten Hörer bis zum Ende des Albums nicht mehr los.

Das flotte, mit gehöriger Viking-Schlagseite ausgestattete I Bear Fire hätte so auch auf einer der ersten Ensiferum-Alben stehen können. Melodiös, ein mit viel Pathos versehener Refrain und symphonische Elemente, die nicht aufgesetzt wirken, sondern immer songdienlich eingesetzt werden. Dass Ephemerald nicht nur zuckersüß können, beweisen sie mit Servant. Hier werden erstmals die Blastbeats ausgepackt und man wildert gekonnt im Bereich des symphonischen Black Metals. Eine willkommene Abwechslung, die allerdings auch die lieb gewonnene Eingängigkeit nicht vermissen verlässt.

Am facettenreichen Lost oder am überraschend balladesken All There Is merkt man, dass die Finnen trotz ihres eng geschnürten Korsetts um Abwechslung bemüht sind. Between The Glimpses Of Hope kann man am Stück genießen, ohne dass die Scheibe eintönig oder gar langweilig wird.

Als absolutes Highlight stellt sich No Fall Is Too Deep heraus. Nach knüppelhartem Einstieg folgt ein phänomenaler Refrain, unterstützt von einer epischen Melodie, die ihresgleichen sucht. Einfach grandios! Mit Till The Sea Swallows wird im Anschluss wieder die Fraktion bedient, welche ihr Trinkhorn gerne Richtung Walhalla reckt, während das abschließende Into The Endless etwas zahnlos daherkommt und sicher nicht zu den herausragenden Songs der Scheibe gehört.

Ephemerald – Between The Glimpses Of Hope
Fazit
Nein, einen Innovationspreis werden Ephemerald mit Between The Glimpses Of Hope sicherlich nicht gewinnen. Müssen sie auch nicht. Sie vereinen auf durchgehend hohem Niveau genau das, was man von symphonischem Death Metal der Marke Suomi erwarten kann. Eingängige Songs, hervorragende Melodielinien und - im positiven Sinne - voller Pathos triefende Refrains. Das alles wird durchaus abwechslungsreich verpackt, sodass in den gut 40 Minuten auch keine Langeweile aufkommt. Wer Bands wie Kalmah, Frosttide oder Ensiferum zu seinen Faves zählt, kann, nein, muss hier einfach zugreifen und wird mit einem bärenstarken Debütalbum belohnt. Eben typisch finnisch…

Anspieltipps: No Fall Is Too Deep, Servant und I Bear Fire
Christian K.
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