“Eine Symphonie zahlreicher Elemente!“
Artist: Epica
Album: Requiem For The Indifferent
Spiellänge: 73:00 Minuten
Genre: Symphonic Metal
Release: 09.03.2012
Label: Nuclear Blast
Link: www.epica.nl
Klingt wie: After Forever, Nightwish
Produziert im: Gate Studio in Wolfsburg von Sascha Paeth
Bandmitglieder:
Gesang – Simone Simons
Gitarre, Screams, Grunts – Mark Jansen
Gitarre – Isaac Delahaye
Synthesizer und Piano – Coen Janssen
Bass – Yves Huts
Schlagzeug – Arien van Weesenbeek
Tracklist:
- Karma
- Monopoly on Truth
- Storm the Sorrow
- Delirium
- Internal Warfare
- Requiem for the Indifferent
- Anima
- Guilty Demeanor
- Deep Water Horizon
- Stay the Course
- Deter the Tyrant
- Avalanche
- Serenade of Self-Destruction
Die niederländische Band Epica existiert seit nunmehr 10 Jahren und konnte in dieser Zeit beweisen, dass sie musikalisch ganz oben mitspielt. Mit Requiem For The Indifferent erscheint im März 2012 das mittlerweile achte Album der Band (rechnet man das 2009 erschienene Livealbum The Classical Conspiracy mit). Dem Femal Fronted Metal kommt stets eine erhöhte Aufmerksamkeit zugute und besonders bei Veröffentlichungen neuer Werke scheint sich dieser Effekt nochmals zu vervielfachen, weshalb es auch jetzt nicht verwundert, dass Epica wieder in aller Munde sind. Ob die ganze Aufregung gerechtfertigt ist oder ob hier mal wieder viel Lärm um nichts gemacht wird, wird sich in 73 Minuten zeigen, denn so lange braucht es, um das Album einmal komplett durchzuhören.
Das Intro, Karma, klingt schon mal episch und könnte glatt aus einer Oper übernommen worden sein. Daran schließt sich direkt das zweite Stück Monopoly On Truth ein, welches durch härtere Gitarren und ebenfalls härteren männlichen Gesang sowie betont dunkle, männliche Stimmen im Hintergrund punkten kann. Lediglich Simone Simons Stimme ist passagenweise etwas zu hoch und fügt sich nicht ganz so passend in das Gesamtbild des Songs.
Der nächste Song, Storm The Sorrow, weist ein sehr gutes Schlagzeugspiel, langsamere Geschwindigkeit und ruhigeren Gesang auf. Passend eingestimmt, geht es weiter ins Delirium, welches mich zu Beginn musikalisch an die Szene aus Disneys Aschenputtel erinnert, in der die Uhr 12 schlägt und sich der Zauber, mit dem die gute Fee alle Requisiten belegt hat, auflöst. Dieser Vergleich währt jedoch nicht lang, denn mit weiterem Fortschritt geht es musikalisch zum Film Titanic über, um dann letztendlich in einem weniger bekannten Film zu enden.
Internal Warfare ist zwar kein besonders herausstechender Song, weist aber besonders markante Death Metal-Elemente auf, die vor allem durch das Zusammenspiel der Saiteninstrumente mit Schlagzeug und anschließendem Gesang betont werden.
Der Namensgeber des Albums, Requiem For The Indifferent, ist zwar nett gemeint, hätte aber locker um die Hälfte gekürzt werden können. Allein der Anfang nimmt mit seinen orientalischen Klängen knapp 80 Sekunden in Anspruch und flacht nach kurzer Fahrtaufnahme wieder ab, um progressiv auszuklingen.
Auf so einen schwer verdaulichen Brocken folgt mit Anima leichte Kost in Form eines instrumentalen Interludiums, welches von dem Song Guilty Demeanor, einem relativ kurzen, aber kraftvollen Stück, gefolgt wird.
Deep Water Horizon ist eine Ballade. Obwohl, nein, so ganz stimmt das nicht. Die erste Hälfte ist eine Ballade, die zweite Hälfte ist erneut von Death Metal-Elementen durchzogen und gibt dem Stück so den gewissen „Pepp“.
Bei Stay The Course ist es der Aufbau, der überzeugt, denn hier wird dadurch, dass Mark Jansen das Stück mit seinen Growls beginnt, eine gewisse Abwechslung reingebracht. Ganz zu schweigen von der Härte, die geboten wird – bitte mehr davon!
Der Ausklang des Albums gestaltet sich dann doch recht progressiv und teilweise doch ein wenig langatmig, so ist zwischen Horrorfilm-Musik und Klängen, die an Dream Theater erinnern, alles dabei.