Lucifer – V

Laus tibi, Lucifer, sicut es

Artist: Lucifer

Herkunft:  Stockholm, Schweden

Album: V

Genre: Heavy Metal, Heavy Rock, Vintage Rock

Spiellänge: 37:03 Minuten

Release: 26.01.2024

Label: Nuclear Blast

Link: www.lucifer.church

Bandmitglieder:

Gesang – Johanna Platow Andersson
Schlagzeug – Nicke Platow Andersson
Gitarre – Linus Björklund
Gitarre – Martin Nordin
Bass – Harald Göthblad

 Tracklist:

  1. Fallen Angel
  2. At The Mortuary
  3. Riding Reaper
  4. Slow Dance In A Crypt
  5. A Coffin Has No Silver Lining
  6. Maculate Heart
  7. The Dead Don’t Speak
  8. Strange Sister
  9. Nothing Left To Lose But My Life

Für mich persönlich waren Lucifer eine der Entdeckungen 2018. Bereits im Mai des Jahres habe ich Lucifer das erste Mal live beim DesertFest in der Arena Berlin gesehen und bin dort im Pressebereich Johanna und Nicke begegnet. Da sie da gerade auf dem Weg zum Flughafen waren, blieb leider nicht allzu viel Zeit. Nachgeholt habe ich das dann im Oktober 2018 beim WDR Rockpalast Crossroads Festival in der Harmonie in Bonn. Dort war dann genügend Zeit, sich mit den beiden und dem Rest der Band zu unterhalten.

Gegründet wurde die Band Anfang 2014 von der The Oath Frontfrau Johanna Sadonis, die zunächst Musiker von Cathedral, Angel Witch und Ladytron um sich scharte. Schnell folgte das Album I im Jahre 2015, bevor es 2018 mit II und einem kompletten Line-Up-Wechsel weiterging. Bemerkenswertes neues Bandmitglied und eine feste Größe am Schlagzeug ist seitdem Nicke Andersson (u.a. Death Breath, Entombed, Hellacopters). Mittlerweile sind die beiden unter Lucifers Segen den Bund der Ehe eingegangen und führen den Namen Platow Andersson.

Lucifer, Rockpalast Harmonie Bonn 2018
Pic by Big Simonski

Mittlerweile fester Bestandteil bei Lucifer ist auch ein Dead Lord, denn mit Martin Nordin schwingt seit Album III ein Mitglied der schwedischen Band Dead Lord bei Lucifer die höllische Saitenaxt.

Alles beim Alten geblieben ist es bei der Titelgebung der Alben. Lucifer sind mittlerweile beim fünften Album angekommen und beschriften das Album konsequenterweise mit der römischen 5 = V! Geändert hat sich allerdings das Label. Waren die letzten drei Alben noch unter der Flagge Century Media herausgekommen, ist V das erste Album bei Nuclear Blast, über welches V als CD und als rotes Vinyl ab dem 26.01.2024 verfügbar sein wird. Über die Bandseite gab es zudem eine limitierte Vinyl Edition in Gold / Black Splatter zu erwerben, diese ist jedoch bereits restlos ausverkauft.

Lucifer verfolgen auch auf V konsequent ihren Weg im Vintage Rock, mit ein wenig dunkler und okkulter Attitüde. Lucifer haben ihre Wurzeln tief in die Siebziger geschlagen. Die Knospen, die dadurch in unserem Zeitalter aufgehen, sind dann herrlicher, authentischer Rock der Gegenwart, der die magischen Einflüsse solcher Bands wie Black Sabbath, Deep Purple, Blue Öyster Cult, Lucifer’s Friend, Steppenwolf oder gar Fleetwood Mac allerdings nicht verleugnen kann und wahrscheinlich auch nicht will. So wie man sich der Anziehungskraft einer Stevie Nicks nie entziehen konnte, geschieht es hier mit dem Gesang der blonden Johanna Platow Andersson.

Auf V beginnen die Umdrehungen mit Fallen Angel, welches ein Spektakel mit Twin Gitarren darstellt und mich dann doch etwas an Thin Lizzy erinnert. Vlt. hatte hier ja Martin Nordin einen Einfluss, denn seine andere Band Dead Lord wird auch oft als Thin Lizzy Klon betitelt. Johanna betört mit ihrer Stimme direkt im ersten Song, während ihr Mann Nicke diesem Track eine Menge Kraft gibt. Mit einem doomigen Intro und Glockenschlägen führen uns Lucifer in die Leichenhalle / At The Mortuary, bevor dann die Toten lockerer und beschwingt tanzen. Diese Stimmung wird dann jedoch von einer okkulten und morbiden Stimmung ab der Hälfte des Songs abgelöst.

Lucifer, Rockpalast Harmonie Bonn 2018
Pic by Big Simonski

Rockig, mit einem kleinen Schuss Blues schwing dann der Riding Reaper seine Sense, bevor die Band wohl nochmals zur Leichenhalle zurückkehrt und dort zu einem Slow Dance In A Crypt aufspielt. Dieser Song gleicht einer Hymne mit einem okkulten Touch, begleitet von einem gesanglichen Tanz von Fallen Angel Johanna in der Gruft. Ziemlich eingängig wird es mit dem NWOBHM Song A Coffin Has No Silver Lining. Maculate Heart beginnt mit einem akustischen Intro, Nicke läutet dann mit seinen Drums einen Tempowechsel ein und der Song verwandelt sich in einen starken Hard Rock Song…“so bring it on!“

Dunkel und schleppend, trotzdem mit viel Groove kommt The Dead Don’t Speak daher. Über allem thront natürlich Johanna, die hier zu uns spricht, wenn Tote das schon nicht machen. Dieser Song hat sich schnell für mich zu einem meiner Lieblingssongs auf dem Album hervorgespielt. Johanna schafft es natürlich auch mit Bravour im nächsten Song die Strange Sister darzustellen, wobei sie persönlich eine sehr nette Person ist.

Zum Schluss gibt es noch mit Nothing Left To Lose But My Life einen ordentlichen Schuss Doom in Kombination mit Blues. Das habe ich erhofft und wurde mir dann von der Strange Sister doch noch erfüllt!

Lucifer gehen im Februar auf The Satanic Panic Tour 2024 EuropaLucifer w/ Angel WitchGäste: Attic & The Night EternalHier die Tourdaten:

01.02. SE  Gothenburg – Musikens Hus (w/ Crank)02.02. DE  Flensburg – Roxy *03.02. DE  Kassel – Goldgrube *04.02. DE  Berlin – Lido *06.02. NL  Utrecht – De Helling *07.02. NL  Maastricht – Muziekgieterij *09.02. BE  Antwerp – Kavka *10.02. DE  Weiher – Live Music Hall *11.02. DE  Munich – Backstage *14.02. FR  Dijon – La Vapeur **16.02. FR  Paris – Le Petit Bain **17.02. FR  Limoges – CC John Lennon **18.02. CH  Aarau – KiFF **20.02. DE  Stuttgart – Im Wizemann ** 21.02. DE  Leipzig – UT Connewitz **22.02. DE  Hamburg – Bambi Galore **23.02. DK  Copenhagen – Stengade **24.02. SE  Linkoping – Skylten **25.02. SE  Stockholm – Debaser *** Co-Headliner: Angel Witch** Guests: AtticSupport on all dates: The Night Eternal

Lucifer, Das Bett Frankfurt 2021
Pic by Big Simonski
Lucifer – V
Fazit
Der blonde Teufel, sorry Lucifer hat mal wieder zugeschlagen. Zum fünften Mal unterhalten Lucifer mit einem tollen Album. Frontfrau Johanna wieder in bester Form, sie haucht den meist eingängigen Melodien ein schönes Stück Dunkelheit ein. Vintage Rock mit einem leicht morbiden Charme. Es bleibt festzuhalten: Laus tibi, Lucifer, sicut es

Anspieltipps:  At The Mortuary, The Dead Don’t Speak und Nothing Left To Lose But My Life
Juergen S.
9
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9.5
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