Exit Eden – Femmes Fatales

Das zweite Album der Sängerinnen punktet bei den eigenen Songs

Artist: Exit Eden

Herkunft: International

Album: Femmes Fatales

Spiellänge: 55:48 Minuten

Genre: Symphonic Metal, Pop, Rock

Release: 12.01.2024

Label: Napalm Records

Links: http://www.exit-eden.com/

Bandmitglieder:

Gesang – Anna Brunner
Gesang – Clémentine Delauney
Gesang – Marina La Torraca

Tracklist:

  1. Femme Fatales
  2. It’s A Sin
  3. Run! (feat. Marko Hietala)
  4. Separate Ways
  5. Buried In The Past
  6. Desanchante’e
  7. Dying In My Dreams
  8. Poison
  9. Alone
  10. Hold Back Your Fear
  11. Kaileigh
  12. Elysium

Nachdem es 2019 ruhig um die internationale Frauencombo Exit Eden wurde, kündigte die Band im letzten Jahr neue Songs an. Daraufhin schrumpfte das einstige Quartett zum Trio. Amanda Somerville stieg im Oktober 2023 aus familiären Gründen aus. So verblieben noch die Sängerinnen Clémentine Delauney (Visions Of Atlantis), Anna Brunner (League Of Distortion) sowie Marina La Torraca (Phantom Elite) in der Band. Bestand das 2017 erschienene Debüt Rhapsodies In Black noch aus elf reinen Coversongs, soll sich das mit dem neuen Album ändern. Es wurde ein Gemisch aus populären Coversongs sowie Tracks aus eigener Feder angekündigt. Jetzt ist bekannt, dass dafür Anna Brunner und Johannes Braun von Kissin‘ Dynamite verantwortlich zeichnen.

Exit Eden Bandfoto 2024; Foto Stephan Heilemann

Ein erster Vorgeschmack wurde im Oktober mit der Ankündigung gleich mitgeschickt. Der Song Run! feat. Ex-Nightwish Bassist Marko Hietala ließ aufhorchen. Im Dezember folgte das Journey-Cover Separate Ways als Videosingle. Am Tag vor der Veröffentlichung gab es dann mit Femme Fatale den namensgebenden Titeltrack als letzte Erinnerung.

„Exit Edens neues Werk bezieht sich auf die „Femme Fatale“ als Symbol für Frauen, die mit Unabhängigkeit und Intelligenz die Kontrolle über ihre eigenen Geschichten übernehmen und die reine weibliche Energie in der Welt wiederfinden.“ ,so der Begleittext.

Das Album beginnt mit dem Titelsong Femme Fatale und reiht sich nahtlos an den Stil des 2017er-Albums an. Ein Song voller Tempowechsel, der Lust auf mehr macht. Diese Lust vergeht mir dann gleich beim nächsten Song. It’s A Sin von Pet Shop Boys war noch nie mein Fall und wird durch die Neuinterpretation der Mädels nur bedingt besser. Popmusik bleibt Popmusik, da hilft auch kein Aufpolieren. Run! ist ja nun schon länger bekannt. Die Mitarbeit des bei Nightwish ausgestiegenen Bassmannes Marko Hietala ist ja bei diesem Song nun schon länger bekannt. Es soll der einzige Gastauftritt bleiben. Der Track hebt sich vom Stil her etwas von dem Rest ab. Es ist eine kleine folkige Note hörbar. Separate Ways, das Journey-Cover, hört sich mit den weiblichen Stimmen ungewohnt an. Musikalisch druckvoll ist es durchaus hörbar. Mit Buried In The Past folgt wieder ein eigener Song. Es ist ein gefühlvoller Midtempo-Song. Désanchantée ist ein Cover der französischen Pop-Diva Mylène Farmer. Der Song erschien 1991 und ist ihr erfolgreichster Song. Er wurde bereits von Kate Ryan sowie der Sängerin Alizée neu interpretiert und machte den Hit weltweit bekannt. Clémentine Delauney kann sich hier in ihrer französischen Muttersprache auszeichnen. Ähnlich wie die Pet Shop Boys-Nummer ist dieser Song jedoch nicht meins. Dying In My Dreams wurde als einziger Song des Albums von Marina La Torraca mitgeschrieben. Auch dieser Track kommt nicht über das Midtempo hinaus, gehört aber zu den fesselndsten Songs. Es folgt mit Poison ein Alice Cooper Cover, das absolut nicht wirkt. Schade drum. Anders bei dem Heart-Cover Alone. Dieser ruhige Song gewinnt durch die Neuinterpretation, bleibt aber hinter (meinen) Erwartungen zurück. Hold Back Your Fear weist wieder starke orchestrale Bestandteile auf. Ein Beleg für die klangliche Vielfalt des Albums. Die letzten beiden Tracks teilen sich in Cover und Eigenem auf. Kayleigh von Marilion ist erneut ein Track, den man sich sparen kann. Nichts geht über das Original, zudem der Track sehr langsam gehalten ist. Anders der letzte Song. Elysium beginnt zwar sehr ruhig, entwickelt sich dann zu einem stark instrumentalisierten Rocksong.

Für die Aufnahmen, die Produktion und den Mix zeichnet ebenfalls Hannes Braun verantwortlich. Gemastert wurde das Album von dem renommierten Jacob Hansen, der auch schon mit Delain, Amaranthe, Volbeat, Destruction und vielen mehr zusammengearbeitet hat.

Das Album ist im Stream und Download auf allen bekannten Plattformen erhältlich. Physikalisch erscheint es als normale CD sowie als limitierte Vinyl-Versionen in unterschiedlichen Versionen. Hier ist die Wahl zwischen einer limitierten Red-Black Marbled oder schwarzen Pressung relativ übersichtlich.

Exit Eden – Femmes Fatales
Fazit
Gelungene eigene Songs überwiegen auf dem zweiten Album der Sängerinnen. Die Cover sind zwischen Licht und viel Schatten. Insgesamt ist die musikalische Vielfalt nicht sehr groß, sodass die Gefahr besteht, dass die Scheibe schnell langweilig wird. Hier ist die Parallele zum ersten Album erkennbar. Einzelne Songs sind jedoch stark und von hoher Qualität. Wer die Musiker sind, die auf der Aufnahme zu hören sind, ist leider nicht überliefert.

Anspieltipps: Femmes Fatales, Run! und Dying In My Dreams
Norbert C.
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Punkte