Artist: Gladenfold
Herkunft: Turku, Finnland
Album: When Gods Descend
Spiellänge: 51:17 Minuten
Genre: Power Rock, Pop, Metal
Release: 24.05.2019
Label: Soul Food / Reaper Entertainment Europe
Links: https://de-de.facebook.com/gladenfold/
https://www.gladenfold.net/
Bandmitglieder:
Gesang & Akustik Gitarre – Esko Itälä
Keyboard – Paavali Pouttu
Gitarre – Matias Knuuttila
Gitarre – Toke Fønskov Gerdts
Schlagzeug – Lauri Itälä
Tracklist:
1. The Descent Of Gods
2. Brothers
3. Immortalis
4. Sanctuary Denied
5. The Forsaken
6. Ghosts Of Our Past
7. Unreligion
8. Shadows And Dust
9. Succubus Kiss
10. Last Goodbyes
Power Metal aus Finnland? Ja, gibt es durchaus. Die bekanntesten Genrevertreter dürften wohl Stratovarius und Sonata Arctica sein. Hier gibt es allerdings deutliche Schnittmengen zum Symphonic Metal. Eine etwas andere Mischung wählen Gladenfold. Hier sollen melodische Passagen aus dem Death Metal mit zum Einsatz kommen.
Gladenfold existieren auch schon etwas länger. Seit 2004 ist man unterwegs. Bisher gab es drei EPs und ein Full Length Album im Jahr 2014. Fünf Jahre dauerte es also bis zum zweiten Album. Als einflussreiche Bands wurden Größen wie Norther, Children Of Bodom und Ensiferum aber auch Blind Guardian, Gamma Ray und Freedom Call genannt. Children Of Bodom mit Freedom Call als Mix? Ob das denn so passt?
Also eine gewisse Skepsis begleitet das Anhören des zweiten Werks von Gladenfold. Dazu dann noch der Titel Der Abstieg der Götter. Ja, ganz passend zu der Musik eigentlich. Die Children Of Bodom Einflüsse finde ich nicht, aber Freedom Call durchaus. Ein typischer Power Metal oder Happy Metal Track, einige ruhige Passagen, Klargesang mit einigen Shouts, dazu Chöre – es wirkt überfrachtet. Der Rhythmus wechselt oft, aber eher nicht so wie erwartet – wo man ein Brett erwartet, kommt dann ein Chor oder eine Balladenpassage. Insgesamt ist der Einstieg dann schon mal eher ein Abstieg. Brothers beginnt dann etwas härter, dreht aber recht fix in einen Power Metal/Rock Stil à la Dragonforce bzgl. des schnellen Spiels. Einzig der Shouter wirkt etwas deplatziert, soll ggf. aber an Wintersun erinnern? Der Klargesang dazu dann an Gloryhammer? Der sich ständig wechselnde Rhythmus bleibt – also eher ein wilder Mix als Power Metal oder Epic Metal. Immortalis startet mit einem epischen Einstieg, es gibt mal wieder eine sanfte Passage mit Chören und akustischer Gitarre – dann kommt der bekannte Shouter und bringt den Song wieder in eine andere Richtung. Also nichts Neues. Track vier heißt Sanctuary Denied. Nun könnte man ketzerisch sagen Gladenfold sollten mal bei Powerwolf bzgl. des Zugangs zum Heiligtum Power Metal schauen. Die können das nämlich. So ist es ein „downlight“ – poppig, langweilig – die Shouts retten den Titel auch nicht. The Forsakken ist ein überfrachteter Singsang mit allem, was man bisher schon so gehört hatte – zu den entsprechend schnellen Power Beats. Schön ist was anderes. Dass man Titel mit einer klaren Linie komponieren kann, zeigt dann Ghosts Of Our Past. Es ist zwar eine Ballade, aber mit einem gut anzuhörenden Gesangsduo, der Song läuft rund durch und springt nicht ständig im Rhythmus. Klar der beste Track auf dem Werk. Unreligion beendet das angenehme Zwischenspiel – der Start ist noch gelungen – schnell gespielt mit Shouter und Klargesang. Als man sich gerade eingegrooved hat, kommt ein derart krasser Bruch via Keyboard, der den Song quasi zerstört und es folgt das, was man bisher schon kannte – schade eigentlich. Shadows And Dust und Succubus Kiss machen da weiter, wo man schon die ganze Zeit war. Da gibt es keine neuen Erkenntnisse. Wer dann immer noch nicht genug hat, erhält zum Abschluss sieben Minuten Last Goodbyes – einen Power Rock Mix. Der Song ist nicht ganz so überladen wie die meisten auf der Scheibe – die Shouts zwischendrin sind natürlich auch wieder dabei. So ist es der einzige Track (neben der Ballade), der zumindest halbwegs eine Linie hat – gut oder Metal ist Last Goodbyes aber ganz sicher nicht.