“Beeindruckender Stilwechsel von Gold“
Artist: Gold
Herkunft: Rotterdam, Holland
Album: No Image
Spiellänge: 42:25 Minuten
Genre: Nope, Psychadelic Rock, Post Rock
Release: 23.10.2015
Label: Van Records
Link: http://www.thebandgold.com
Bandmitglieder:
Gesang – Milena Eva
Gitarre – Thomas Sciarone
Gitarre – Kamiel Top
Bassgitarre – Tim Maijer
Gitarre – Jaka Bolic
Schlagzeug – Igor Wouters
Tracklist:
- Servant
- Old Habbits
- D.I.R.
- Shapeless
- Tar And Feather
- The Controller
- The Waves
- And I Know Now
- Don’t
- Taste Me
No Image ist die zweite Platte der Holländer Gold. Es handelt sich um düsteren, psychedelisch angehauchten Retro Rock, der durch Milena Evas hypnotische Stimme geprägt wird. Diese tönt mal betörend, mal kalt und mal voller Verachtung durch die Boxen. Hierdurch setzt sich das Album vom Erstwerk Interbellum ab, da hier noch deutlichere Pop-Einflüsse zu hören waren.
Gleich der Opener Servant besticht durch seine Einfachheit. Treibende Gitarren des Trios Thomas Sciarone (Ex-The Devils Blood), Kamiel Top und Jaka Bolic lassen Erinnerungen an TDB anklingen, aber insgesamt erklingt der Song wesentlich düsterer. Old Habits ist nicht mehr so rasant, aber noch stärker psychedelisch und sphärisch angehaucht. Es wabert und pfeift aus den Boxen wie zu bester Hawkwind-Zeit. Die monotone Stimme beschwört dabei gespenstische Szenen in einem herauf. O.D.I.R. hat da schon wieder etwas mehr The Devils Blood in sich, Absicht? Wohl eher Zufall. Es ist etwas poppiger aber trotzdem verstörend genug, wobei die Rhythmusgruppe bestehend aus Igor Wouter am Schlagzeug und Tim Maijer am Bass den Song vorantreibt. Shapeless ist gitarrendominiert mit einer fast hypnotischen Gesangsstimme. In Tar and Father sind deutliche Black Metal-Einflüsse vertreten. Ein neuer Stil auf dieser nicht in eine Schublade passenden CD. The Controller tendiert auch wieder in punkige Gefilde mit einer Mischung aus Retro-Einflüssen und Grunge-Bestandteilen. Das abrupte Ende des Songs ist dabei schon passend, bevor ich mir zu viele Gedanken zu dem Track mache.
The Waves, für mich mit der beste Song, geht mit einer einfachen Melodie gnadenlos ins Ohr. Geil umgesetzt von der Shouterin und auch die Gitarrenriffs tönen hart aus den Boxen. Nach dem tollen Stück The Waves ertönt And I Know Now aus den Lautsprechern. Er gefällt mir nicht so gut, bzw. es ist schwer, sich darauf einzulassen. Zum Glück ist auch er nur sehr kurz. Don’t besticht wieder durch seine Andersheit. Er erinnert teilweise an Golden Earrings Eight Miles High. Achtet mal auf die im Hintergrund eingesetzte Klampfe. Der Song entwickelt sich zum Ende hin durch eine bedrohlich ansteigende Intensität. Der zehnte und letzte Song Taste Me beginnt fast ohne Pause, ein nahtloser Übergang – so, als wenn ein Regler umgestellt wird. Noch einmal treibendes Schlagzeug und ungeschliffene Gitarrenriffs. Zu Ende. Schon? „Schade!“, mag man denken, aber es reicht um einen leicht verstört zurückzulassen.