Horisont – About Time

“Zeitlose Musik, die an die guten alten 70er und 80er erinnert!“

Artist: Horisont

Herkunft: Göteborg, Sweden

Album: About Time

Spiellänge: 37:25 Minuten

Genre: Rock, Classic Rock, Hard Rock

Release: 03.02.2017

Produzent: Jacob Hansen

Label: Century Media Records

Link: http://www.horisontmusic.com/  

Bandmitglieder:

Gesang, Keyboard und Synthesizer –  Axel Söderberg
Gitarre – Charles Van Loo
Gitarre – David
Schlagzeug – Pontus Jordan
Bass – Magnus Delborg

Tracklist:

  1. The Hive
  2. Electrical
  3. Without Warning
  4. Letare
  5. Nicht Line
  6. Point Of Return
  7. Boston Gold
  8. Hungry Love
  9. Dark Sides
  10. About Time

About Time ist bereits das fünfte Album in der zehnjährigen Geschichte der Schweden aus Göteborg. Sie haben sich den Siebzigern verschrieben, und das spürt man an allen Ecken und Kanten. Neueren Entwicklungen stehen sie eher ablehnend gegenüber, und das ist auch o.k. so. Sie sind in ihrem Metier fast unschlagbar, und das wird auf diesem Album erneut zelebriert. Somit haben sie hier nach dem grandiosen 2015er-Album Odyssey und dem hochkarätigem Time Warriors aus dem Jahre 2013 erneut ein starkes Album auf den Markt geworfen. Wer einen Song wie das über zehnminütige Odyssey sucht, ist hier allerdings auf der falschen Fährte. Das Album wirkt durch die kürzeren, drei- bzw. vierminütigen Songs viel kompakter. Einzig der Titeltrack reißt da etwas aus.

Gleich The Hive zeigt die Stärken der Schweden auf.  Die hohe Stimme von Axel Söderberg übertönt die Instrumentalisten, obwohl die einen guten Job machen. Schnelle Gitarren dominieren hier neben der markanten Stimme. Electrical überrascht mit Ohrwurm-Qualitäten. Der Refrain ist einfach gemacht, um im Kopf hängen zu bleiben, und erinnert etwas an Golden Earring. Auch hier wieder die doppelstimmigen Lead Gitarren von David und Charles Van Loo. Schön auch die Bassläufe von Magnus Delborg, die klar zu hören sind. Without Warning fängt wieder mit einem guten Bass an. Der in der Mitte liegende Soloeinsatz der Klampfen ist dann etwas herausragend, ansonsten kommt der Track nicht über Mittelmaß hinaus.

Das schwedisch gesungene Letare beginnt verhalten. Die eingesetzten Synthesizer-Klänge versetzen einen irgendwie in die frühen Uriah Heep-Tage, während die Soli mehr an Led Zeppelin erinnern. So kommen einem immer wieder Bands aus den Siebzigern oder den frühen Achtzigern in den Sinn. Auch Night Line erinnert anfangs an die glorreiche Glam Rock-Ära von Suzie Quatro, Slade oder Sweet. Das vergeht aber schnell, als Frontmann Axel einsetzt. Seine hohe Stimme hat bereits einen gewissen Wiedererkennungswert. Sehr schön groovender Song. Der mehrstimmige Refrain macht dieses Stück interessant, und das dürfte sich ebenfalls live gut ausmachen. Point Of Return hätte ebenso gut von Rush sein können. Mir etwas zu vertrackt, aber sicherlich auch stadiontauglich.

Boston Gold kommt mit einem gelungenen Rhythmus daher, der etwas an Pferdegalopper erinnert. Das ist schon eher eine Hard Rock-mäßige Nummer. Die Gitarren erinnern an das ausdrucksstarke Spiel von John Sykes, der ja bekanntlich bei Thin Lizzy engagiert war. Auch sehr gelungen. Hungry Love fällt wieder durch sein starkes Bassspiel auf. Die Midtempo-Nummer wird an einigen Stellen wieder durch kräftigen Synthesizer-Einsatz unterstützt. Insgesamt aber nicht ganz so stark wie der Vorgänger. Dark Sides erinnert anfangs sofort wieder an einen Uriah Heep-Song. Dieser erste Gedanke verflüchtigt sich aber schnell. Die klasse Hookline ist hier bezeichnend für den Song. Und wieder ein geiler Synthesizer-Part. Somit beweist Axel Söderberg, dass er nicht nur singen sondern auch Tasteninstrumente bedienen kann. Der letzte Track und Titelsong beginnt mit einem Piano-Einsatz. Der leicht verträumte Song scheint von den Doors und Sweet Smoke inspiriert zu sein. Sehr schöne Melodie und dadurch ein guter Rausschmeißer. Somit sind die zehn Lieder dieser CD durch. Was bleibt, sind gute Melodien, schöne Hooklines, packende Leadgitarreneinsätze und nach meinem Geschmack ein manchmal etwas zu hoch singender Frontmann.

Fazit: Zeitloses Album, bei dem man das Faible für vergangene Epochen gern ignorieren darf. Hier darf jeder, der die gute alte Zeit aufleben lassen möchte, mindestens ein Ohr riskieren.

Anspieltipps: Night Line, Boston Gold, Dark Sides, About Time
kay l.
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