Horn Of The Rhino – Summoning Deliverance

“Interessanter Stilmix“

Artist: Horn Of The Rhino

Herkunft: Bilbao, Spanien

Album: Summoning Deliverance

Spiellänge: 69:51 Minuten

Genre: Sludge, Thrash Metal, Doom

Release: 22.09.2014

Label: Doomentia Records

Link: https://es-la.facebook.com/pages/HORN-OF-THE-RHINO/111074398936133

Produktion: Koba Studio, Bilbao

Bandmitglieder:

Gesang und Gitarre– Javier Gálvez

Bassgitarre – Sergio Robles

Schlagzeug – Julen Gil

Tracklist:

1. Awaiting The Scourge

2. Exvenhstench

3. Onward Through Domination

4. High Priest

5. Their Tombs

6. Deliverance Prayer

7. Drogg Öm Thraal

8. Grim Foreigners

9. Builder Of Carrion Effigies

10. An Excess Of Faith

Horn Of The Rhino - Summoning Deliverance Cover

Obwohl Horn Of The Rhino bereits seit einer Dekade gemeinsam musizieren, dürfte das baskische Trio hierzulande wohl den Wenigsten ein Begriff sein. Dies könnte zum Einen daran liegen, dass die Spanier noch bis 2010 unter dem Bandnamen Rhino firmierten. Zum Anderen aber auch daran, dass der dargebotene, vom Sludge dominierte Mix, in unseren Breiten nicht unbedingt die größte Anhängerschaft aufweist. Jedenfalls sind die drei Herren in den letzten Jahren deutlich geschäftiger und legen mit Summoning Deliverance bereits ihren vierten Longplayer seit der Umbenennung vor.

Die erste Überraschung hält der Silberling schon vor dem Hören bereit. Das Display meiner Anlage zeigt mal eben 66 Titel an. Da ein Stilwechsel von Horn Of The Rhino hin zum Grindcore doch recht unwahrscheinlich anmutet, denke ich schnell an einen Hidden Track. Und siehe da: Nach gut siebenminütiger Wartezeit infolge des schwermütigen, rifflastigen An Excess Of Faith und schlappe 55 „Tracks“ später erwartet mich eine versteckte namenlose Perle, die sich aufgrund ihrer melancholischen Stimmung und des tiefen Klargesangs auch als Intro eines der doomigen Stücke von Type O Negative eignen würde. Da hat sich das Warten doch glatt gelohnt!

Doch nun von vorne: Der düstere, Erwartungen weckende Opener Awaiting The Scourge geht nahtlos in Exvenhstench über. Dieses Stück offenbart sich augenblicklich als wahre Oldschool-Thrash-Attacke, die allerdings stilistisch nicht über das Mittelmaß hinausreicht. Das folgende Onward Through Domination bietet dagegen eine gehörige Portion Doom und überzeugt vor allem aufgrund der schleppenden Songstruktur und dem fast leidenden Gesang.

Damit lässt sich die Platte insgesamt allerdings auch schon recht gut umschreiben. Horn Of The Rhino bieten einen Mix aus aggressiveren Stücken, die größtenteils im Thrash Metal anzusiedeln sind, wobei natürlich rockigere Parts und Sludge-Anleihen dabei auch nicht fehlen und andererseits klassischen Doom-Songs. Als Beispiele für die thrashigen Stücke wären neben Exvenhstench noch High Priest und Their Tombs zu nennen. Die Nummern knallen zwar beim ersten Hören recht ordentlich, zumal der Stilmix innerhalb der Tracks einen gewissen Charme hat, allerdings wirken sie dadurch auch etwas angestrengt und heben sich nicht von der Masse ähnlicher Produktionen ab. Etwas ausgewogener wird es beim vom gut einminütigen Drogg Öm Thraal eingeleiteten Grim Foreigners, bei welchem neben Doom- und Thrashanteilen auch deutliche Black-Metal-Einflüsse herauszuhören sind. Die dargebotenen doomlastigen Stücke können mich dagegen vollends überzeugen, zumal es dabei gelingt, die beabsichtigten Emotionen zu transportieren. Hierzu zählen neben dem genannten Onward Through Domination vor allem noch das extrem schwermütige, mit facettenreichem Klargesang versehene Deliverance Prayer oder auch (in weiten Teilen) das deutlich härter ausgefallene Builder Of Carrion Effigies.

Fazit: Horn Of The Rhino bieten auf Summoning Deliverance insgesamt einen interessanten Stilmix, der zwar insgesamt nicht unbedingt als erstklassig zu bezeichnen ist, aber doch Hörer aus den verschiedenen Genres ansprechen dürfte. Die Produktion ist qualitativ durchaus gelungen und vor allem die doomigen Stücke können mich überzeugen. Jene Songs, die eher im Thrash anzusiedeln sind, fallen zwar recht aggressiv aus, jedoch fehlt ihnen ein nötiges Alleinstellungsmerkmal.

Anspieltipps: Onward Through Domination und Deliverance Prayer
Christian G.
6.7
6.7