Eventname: Joe Bonamassa – Live In Concert 2025
Band: Joe Bonamassa
Ort: Rudolf Weber-Arena, Oberhausen
Datum: 29.04.2025
Kosten: ab 55,00 € bis 153,00 € VVK
Genre: Blues Rock, Rock
Besucher: ca. 6000 Besucher
Veranstalter: J & R Affiliates LLC
Link: www.rudolf-weber-arena.de
Setliste:
- Hope You Realize It
- Dust Bowl
- 24 Hour Blues
- Done Got Over It
- Driving Towards The Daylight
- Shout About It
- Last Matador Of Bayonne
- Pack It Up
- Heart That Never Waits
- Hard But It’s Fair
- How Many More Times
- Mountain Time
Wenn Joe Bonamassa ruft, lassen sich die Fans nicht lange bitten. Rund 6.000 Besucherinnen und Besucher strömen in die Rudolf Weber-Arena in Oberhausen, um einen der größten lebenden Bluesrock-Gitarristen live zu erleben. Der Einlass verläuft reibungslos und ist gut organisiert. Die Halle füllt sich stetig, und auch der Oberrang wird stetig gefüllt. Das Publikum ist heute bunt gemischt: Von Kindern bis hin zu Fans im hohen Alter ist alles vertreten – ein deutlich erhöhter Altersdurchschnitt, der aber mit Herz und Leidenschaft dabei ist.
Pünktlich um 20 Uhr beginnt das Konzert. Joe Bonamassa betritt gemeinsam mit fünf hochkarätigen Musikerkollegen die Bühne und legt mit dem Opener Hope You Realize It kraftvoll los. Gleich zu Beginn überzeugt die Show mit starkem Sound und einer gelungenen Lichtinszenierung. Zwei Backgroundsängerinnen unterstützen Bonamassa bei den ersten Songs – besonders bei Dust Bowl und 24 Hour Blues – wobei ihre harmonischen Stimmen perfekt mit Joes Gesang verschmelzen. Joe Bonamassa selbst steht dabei klar im Mittelpunkt: direkt an der Bühnenkante, mit unverkennbarer Sonnenbrille und seinen legendären Gitarren, verzaubert er das Publikum. Seine Soli rufen immer wieder spontanen Applaus und rhythmisches Mitklatschen hervor. Auch wenn der Großteil der Arena bestuhlt ist, reißt es das Publikum emotional von den Sitzen. Die Setliste lässt kaum Wünsche offen. Mit Songs wie Driving Towards The Daylight, Shout About It oder dem atmosphärischen Last Matador Of Bayonne beweist Bonamassa erneut seine stilistische Vielfalt. Besonders beeindruckend ist der enge musikalische Dialog zwischen ihm und seinen Mitmusikern: mal ein Gitarren-Drum-Duett, mal ein leidenschaftliches Bass-Solo – stets virtuos und auf den Punkt. Die Musiker feiern einander, was der Show spürbar Seele verleiht.
Zu Hard But It’s Fair verzichtet die Band auf die Backgroundsängerinnen – ein reduzierter, intensiver Moment. Das Publikum würdigt jede dieser Nuancen mit großer Aufmerksamkeit. Emotionaler Höhepunkt: Bonamassa stellt seine Band vor und fordert das Publikum auf, für seinen Keyboarder Reese Wynans – eine wahre Legende – aufzustehen. Danach hält es viele nicht mehr auf den Sitzen: Das Parkett füllt sich, Fans drängten begeistert an die Bühne. Dabei werden alle Künstler gefeiert. Dem 77 Jahre alten Wynans ist die Huldigung schon fast unangenehm, während Joe von der positiven Energie förmlich ins Finale getragen wird. Der Song How Many More Times als Led Zeppelin-Cover bringt noch einmal die ganze Band in Aktion, bevor sich Bonamassa für ein kurzes Solo-Aussetzen verabschiedet und dem Schlagzeug ein ausgedehntes Solo überlässt – ein Moment, der das Publikum elektrisiert. Nach tosendem Applaus kehrt die Band für die Zugabe zurück und verabschiedet sich mit dem epischen Mountain Time. Ein würdiger Abschluss eines facettenreichen, musikalisch herausragenden Konzerts. Joe Bonamassa zeigt einmal mehr, warum er zu den ganz Großen gehört. Ein Konzertabend voller Emotionen, handwerklicher Präzision und echter Spielfreude. Der Blues lebt, und Joe Bonamassa ist sein Botschafter.