Artist: Karg
Herkunft: Österreich
Album: Marodeur
Genre: Post Black Metal, Atmospheric Black Metal
Spiellänge: 54:42 Minuten
Release: 18.04.2025
Label: AOP Records
Link: https://www.facebook.com/kargband
Bandmitglieder:
Gesang, Bass – V. Wahntraum
Schlagzeug – Paul Faber
Gitarre – Daniel Lang
Gitarre – Georg Traschwandtner
Gitarre, Hintergrundgesang – Christopher Pucher
Tracklist:
- Schnee Ist Das Blut Der Geister
- Findling
- Yūgen
- Verbrannte Brücken
- Annapurna
- Reminiszenzen Einer Jugend
- Kimm
- Anemoia
Nachdem Michael J.J. Kogler aka J.J. / V. Wahntraum in diesem Jahr bereits mit Harakiri For The Sky das Album Scoarched Earth herausgebracht hat, ist er im April mit seinem anderen Projekt Karg und dem Album Marodeur ebenfalls wieder an der Veröffentlichungsfront mit dabei. Bereits am 18.04.2025 ist Kargs neues Werk Marodeur über AOP Records erschienen und dort als CD und auf Vinyl erhältlich.
Karg entstand 2006 als Projekt von J.J. (hier unter dem Pseudonym V. Wahntraum), der zu Beginn auch die Songs alleine schrieb. Mit der Zeit wurde Karg zu einer vollständigen Band, bei der neben J.J. auch die anderen Bandmitglieder am Entstehungsprozess der Songs beteiligt sind/waren. Seit dem vorletzten Album Resignation, dem achten Album von Karg, ist Karg eine „vollständige“ Band.
Der Musikstil von Karg ist eine wilde, hysterische Mischung aus Atmospheric Black Metal und einer großen Portion Post Metal, mit Einflüssen aus Grunge, Shoegaze und Post Punk. Themen der Songs sind die melancholischen Seiten des Lebens, wie zum Beispiel zerbrochene Beziehungen, verlorene Liebe, Entfremdung, Drogenmissbrauch, Verlust, Suizidgedanken oder Depression. Ich habe vor ein paar Jahren mit den beiden Harakiri For The Sky Musikern M.S. und J.J. vor einem Konzert im Mergener Hof in Trier ein Interview machen und dort einen äußerst sensiblen J.J. persönlich erleben dürfen. Wer etwas mehr über diesen großartigen sensiblen Musiker wissen möchte, kann das Interview gerne hier einmal nachlesen. Die Texte sind natürlich auch auf Marodeur wieder im Dialekt verfasst, welcher in der Nähe der Tennenberge gesprochen wird. Hier ist J.J. aufgewachsen.
Für Marodeur haben sich Karg, wie beim Vorgänger Resignation, wieder Gastmusiker hinzugeholt. Gleich beim ersten Track Schnee Ist Das Blut Der Geister, der mich persönlich direkt abholt, ist mit Julia-Christin Casdorf (aka Perchta) der erste Gast am Werke. Neben Frau Perchta hat Michael Eder hier am Piano auch einen wunderbaren Einsatz.
Weitere Gastmusiker sind Klara Bachmair (Firtan) an der Violine, die u.a. auf Annapurna einen tollen Part hat. Der Annapurna ist der tödlichste der Achttausender im Himalaya Gebirge. Wie der Berg selbst, ist der Song ein unvergessliches Erlebnis und von Dramatik kaum zu übertreffen. Eine eingesprochene Frauenstimme besiegelt hier das Schicksal. Marko Kolac (Svntaler) ist auf Kimm, dem siebten Song am Mikro zu vernehmen.
Ohne auf jeden Song besonders einzugehen, bleibt es mir festzustellen, dass Karg es schaffen, den Hörer mit ihrem Post (Black) Metal und atmosphärischem Black Metal in ihren Bann zu ziehen. Wie ein roter Faden ziehen sich wunderbare Melodien durch die Songs, die allesamt natürlich von J.J.s Stimme im Wesentlichen bestimmt sind. Hier verhält sich J.J. wie ein Marodeur und plündert in den acht Songs des Albums regelrecht. Das darf, ja, das muss er auch, denn seine Stimme ist das Alpha und Omega von Karg.