Horrendous – The Chills

“Alte Schule oder neumodischer Thrash?“

Artist: Horrendous

Album: The Chills

Spiellänge: 41:22 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 02.01.2012

Label: Dark Descent Records

Link: http://www.myspace.com/horrendousdeathmetal

Klingt wie: Necrosis, Pestifer

Bandmitglieder:

Gesang/ Gitarre – Damian Herring
Gesang/ Gitarre – Matt Knox
Schlagzeug – Jamie Knox

Trackliste:

  1. The Womb
  2. Ripped To Shreds
  3. Altars
  4. The Somber
  5. Fleshrot
  6. The Ritual
  7. Fatal Dreams
  8. Sleep Sickness
  9. The Eye Of Madness

Cover_Horrendous_TheChills
Ein neuer Stern am Death Metal Himmel will erstrahlen! Dies könnte sich die Band Horrendous denken, die mit The Chills ihr Debüt gibt. Die Amerikaner sind Frischlinge und haben sich dem Oldschool Death Metal verschrieben. Unter Einflüssen von Bands wie Dismember oder auch Nihilist entstand ihr Jungfernwerk, welches sie den Fans nahe bringen möchten.

Stilistisch werden einige Genres kombiniert. Unter anderem wird die Geschwindigkeit stark vom Thrash abgeleitet, denn das ganze Album rast ziemlich vorwärts. Es ist erstaunlich, dass selbst in den einzelnen Songs mit dem Tempo variiert wird und selten ein gleichbleibender Takt benutzt wird. Die ruhigen Passagen, wie beispielsweise schon im ersten Titel The Womb, erinnern an melodischen Black Metal, denn die Atmosphäre erstrahlt ganz im Licht des Subgenres. Ebenso werden Riffs oft wiederholt und bleiben somit im Gedächtnis. Aggressiv gehen die Gitarristen zu Werke und schaffen überlagernde Rhythmen, die ein wirres Spiel zaubern. Auch kleine Soli finden Platz. Der Gesang verwandelt sich in brutalen Shout oder rauchigen Scream, kann aber auch clean erklingen.

Die Titel weisen einen roten Faden auf, der durch das starke Tempo bestimmt wird, klingen aber nicht abgedroschen oder zu ähnlich. Es gibt immer neue Kompositionen, in denen mal das Schlagzeug oder der Gesang einen hohen Stellenwert einnehmen. Das Album lebt vom Gitarrensound und den starken Blastbeat Figuren, überrascht aber auch mit sehr sphärischen sowie melodischen Abschnitten, wie beispielsweise bei The Somber. Gerade in diesem Stück kommen die perfekt gespielten Gitarrenläufe zum Tragen und bestimmen den Charakter des Songs. Grandios ist auch der Spannungsaufbau, der in allen Tracks herrscht und das Blut des Hörers mit Adrenalin füllt.
The Ritual ist eindeutig Death Metal, denn es ist drückender und die Stimme ist um einige Oktaven tiefer, um das Gefühl einer Zeremonie zu vermitteln. Auch das Tempo wird etwas gemindert, aber nur zu Beginn. Schnell fällt man in den Speed Metal zurück und verfolgt den roten Faden des Werkes.

Fazit: Horrendous sind zwar klar dem Oldschool Metal einzuordnen, aber ich würde sie eher in den Thrash Metal stecken. Das Album ist ein einziger Schnellzug, der durch die Minuten rast und von den heutigen Stilelementen des Deaths nichts hat. Dennoch ist die Scheibe gut produziert und sorgt für ordentlich Stimmung. Ich denke, als Liveact können sie eine Menge Zuschauer begeistern. Technisch sind sie up-to-date und beherrschen ihre Instrumente aus dem FF. Stimmlich könnte man dennoch etwas variabler sein, denn grade am Anfang des Albums wurde auch mehr Abwechslung gezeigt als in den hinteren Stücken. Anspieltipps: The Womb, The Ritual
Nadine S.
6
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