Houston – Relaunch

 

„Houston, es gibt kein Metal mehr“

Artist: Houston

Album: Relaunch

Spiellänge: 41:13 Minuten

Genre: AOR

Release: 18.11.2011

Label: Spinefarm Records

Link: http://www.myspace.com/houstontheband

Klingt wie: Journey, Foreigner, Survivor

Bandmitglieder:

Freddie Allen
Hank Erix

Tracklist:

  1. Runaway
  2. Carrie
  3. Brief Encounter
  4. Don’t You Know What Love Is
  5. Don’t Ever Wanna Lose Ya
  6. Didn’t We Almost Win It All
  7. Without Your Love
  8. Truth Slips
  9. 1000 Songs

 
Houston erfinden mit dem Album Relaunch keinesfalls das Rad neu, vielmehr werden Gassenhauer des Genres neu durch den Föhn gepustet. Ob das wirklich nötig ist, ist die Frage. Da winkt sicherlich der Weihnachtsmann betrunken vom Rentierkarren und schleudert die Föhnfrisuren der schlimmen 80er Jahre unter die Leggins.

So startet Runaway, im Original von der Dakota, mit ganz fiesen Keyboardklängen, um dann beschwingt schunkelnd die fast schon fetzige Nummer Carrie von Michael Bolton vorzubereiten.

Gitarrentechnisch gibt es kleine Sahneschnittchen zu verzeichnen, dennoch haftet einfach der fiese 80er Geruch nach zu viel Haarspray und Keyboard, beziehungsweise zu wenig Gitarren, an der Musik. Was wären ein AOR-Album ohne Ballade? Die bekommen wir bereits mit Titel Nummer drei zum Softeis serviert, wobei Brief Encounter ebenfalls eine Neueinspielung von Airrace ist. Die Band kennt heute nicht umsonst kein Mensch mehr.

Mark Mangold, Sänger und Songwriter der Band Touch, wurde für die direkt nachfolgende Ballade Don’t You Know What Love Is breitgeschlagen, die im Prinzip genauso austauschbar wie Don’t Ever Wanna Lose Ya von New England klingt.

Schlimmer geht es immer und so muss ich mich mit weiteren „Hits“ wie Didn’t We Almost Win It All von Laura Branigan und der ersten Eigenkomposition auf dieser Platte, nämlich Without Your Love, rumschlagen. Zuviel Dirty Dancing meets Rocky meets Tom Cruise im weißen Anzug meets Spandexhosen meets Karate Tiger im Cosmopolitan und Hummer auf Eis. Eine Welle aus Schmalz bricht durch mein Wohnzimmer, als endlich die beiden letzten Brocken Truth Slips und 1000 Songs erklingen. Diese besiegeln den feuchten Fuzzi im Ohr und bestätigen einmal mehr, wie sehr ich die 80er Jahre hasse und welch Glück ich hatte, diese Zeit als völlig wertfreier kleiner Junge mit schlecht sitzenden Haaren, geschlitzten Jeans und lila Anorak unbeschadet überstanden zu haben.

Fazit: Braucht nur der beinharte AOR-Fan. Die 5 Punkte gibt es für das handwerkliche Machwerk. Anspieltipps: Nichts
Dominik B.
5
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