I Am – Eternal Steel

Thrash, Death und eine Prise texanische Vielfältigkeit

Artist: I Am

Herkunft: USA

Album: Eternal Steel

Spiellänge: 41:28 Minuten

Genre: Death Metal, Thrash Metal

Release: 09.09.2022

Label: MNRK Music Heavy

Link: https://iamtxmusic.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang –  Andrew Hileman
Gitarre – Tom Reyes
Gitarre – Chris Burgess
Bassgitarre – Erik Rodriguez
Schlagzeug – Ian Scott

Tracklist:

  1. The Primal Wave
  2. Surrender To The Blade
  3. The Iron Gate
  4. Eternal Steel
  5. Vicious Instinct
  6. Infernal Panther
  7. Queen Incarnate
  8. Heaven On Earth
  9. Price Of Pain
  10. Eye Candy
  11. Mandy Cure

Viele Informationen liegt mir von der Band nicht vor. Kein Informationsmaterial vom Label, kein Metal Archiv Eintrag und auch Facebook kann mir da nicht wirklich weiterhelfen. Ist ja auch nicht so wichtig, denn die Musik soll ja auch im Vordergrund stehen, aber man möchte dann doch schon wissen, mit wem man es zu tun hat. Mir ist bekannt, dass sie zu fünft unterwegs sind und aus Texas stammen. Reicht. Laut Bandcamp kam die Veröffentlichung Rituals bereits im Jahre 2014 heraus. Hard 2 Kill erschien im November 2018 und war das letzte Lebenszeichen der Band. Nun sind die also mit neuem Material zurück.

Freunde des gepflegten Geballers können sich entspannt zurücklehnen, denn gleich der Opener The Primal Wave macht klar, dass diese Gangart hier nicht bevorzugt wird. Trotzdem knallt der Sound sehr druckvoll aus den Boxen. Die Marschrichtung ist eher langsam. Man bedient sich des Midtempos, baut aber trotzdem ordentlich Druck auf. Dieses mag auch an der Produktion liegen. Diese ist echt heavy und kraftvoll. Recht groovig, eingängig, aber nicht langweilig geht man zu Werke, und wenn man das Riffing auf sich wirken lässt, knallt es schon ganz gut. Im Song geht es um das Thema Angst, die aber motiviert, um gewisse Hindernisse zu überwinden, statt sich von ihnen einschüchtern zu lassen. Trotzdem hatte ich mir ein wenig mehr Dampf gewünscht.

Surrender To The Blade geht in die ähnliche Richtung, auch wenn man hier ein wenig variabler wirkt oder klingt. Geht auch gut ins Ohr, kann mich aber noch nicht hundertprozentig abholen. Fliegt ein wenig an mir vorbei. Dieses kann aber auch an mir und meine Vorliebe für Geschwindigkeit liegen. Nach ein wenig sacken lassen und dreimaligem Hören drückt der Song ganz ordentlich und der groovige Part klingt schon sehr fett.

Vom ersten Moment an hat mich der Song The Iron Gate überzeugt. Ein cooler cleaner Gitarrenpart und dann geht es schön zügig zur Sache. Gute Einleitung mit geilem Übergang. Hat mich sofort mit genommen. Der Song treibt und knallt und macht so etwas Laune. Nach dem Beginn geht man erst schön sachte zu Werke, baut den Song druckvoll auf, groovt ohne Ende, wenn auch sehr langsam, wechselt aber dann irgendwann nach zwei Minuten das Tempo. Hier kommen Freunde des Death Metals auf ihre Kosten. Gesanglich erinnert mich das dann ein wenig am John Tardy, aber nur kurz. Ein feiner Uftatapart kommt auf einen zu. Das Tempo wird verschleppt und auch wieder erhöht und am Ende groovt man dann erneut ganz langsam vor sich hin. Ja, der Song schockt wohl. Davon gerne mehr.

Und ja, so kommt es auch, denn Eternal Steel kommt gleich zu Beginn mit einer Uftata und wird dann sogar noch schneller. Herrlich. Ja, so mag ich das. Es ist kein Geballer, aber der Härtegrad ist ziemlich hoch. Das Tempo wird natürlich auch mal verschleppt und ein wildes Solo darf auch nicht fehlen, aber das macht die ganze Sache nur noch interessanter. Der Midtempo-Groove kommt auch sehr fett und der Gesang ist schön dreckig und aggressiv und passt genau ins Bild. Es geht irgendwie hin und her, macht nur Laune und man weiß nie so wirklich, was als Nächstes kommt. Die Spannung wird aufrechterhalten und so soll es sein.

Ein typisches, aber kongeniales thrashiges Riff kommt dann bei Vicious Instinct so richtig zur Geltung, wird immer wieder eingesetzt und bestimmt den Song. Die Marschrichtung ist wieder groovig und recht langsam. Kommt gut, mehr aber nicht.

Die Burschen haben immer wieder geile Riffs, die einfach hängen bleiben, so auch bei Infernal Panther. Bei diesem Song wird sehr deutlich, dass sie sich für keine musikalische Richtung entscheiden können und ja auch nicht müssen. Man klingt vom Riffing her ein wenig nach Slayer, vom Groove her nach Pantera und wenn man die Geschwindigkeit erhöht, ist der gute Death Metal dran. Eine sehr schöne Mischung, die hier sehr gut funktioniert.

Das ganze Album kann man gut durchhören und man kann nie vorhersehen, was passiert. Man mischt ganz gut herum und überwiegend fruchtet das Ganze auch und macht ordentlich Laune. Ich mag es besonders, wenn sie aus einem langsamen Groove in einen schnelleren Part wechseln. Da ist ordentlich Druck und Dampf drauf. Gutes Album. Wer auf Midtempo Härte abfährt, ist hier aber so etwas von richtig. Zum Glück täuscht einen das Cover. Dieses lässt eher Rückschlüsse auf ein True Metal Album zu, aber weit gefehlt.

I Am – Eternal Steel
Fazit
Die Band I Am wird des Öfteren als eine Mischung aus Pantera, Sepultura, Obituary und Morbid Angel bezeichnet und dieses kann ich nur bestätigen. Sehr groovig, viele thrashige Riffs und hier und da Geschwindigkeitsausbrüche. Vor allem bleibt man sehr abwechslungsreich und nicht berechenbar. Klar, haut mich nicht alles um, aber Eternal Steel ist echt eine gelungene Mischung aus Thrash und Death Metal.

Anspieltipps: The Iron Gate und Eternal Steel
Michael E.
7.6
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