“Ernster Grind, wie er sein sollte“
Artist: Implore
Herkunft: Berlin/Kiel/Barcelona
Album: Depopulation
Spiellänge: 27:58 Minuten
Genre: Grindcore
Release: 04.09.2015
Label: Pelagic Records
Link: https://www.facebook.com/imploreband?fref=ts
Bandmitglieder:
Gesang, Bass – Gabriel „Gabbo“ Dubko
Gitarre – Daniel Notthoff
Schlagzeug – Christian Bass
Tracklist:
- Epicyte / Parasite
- Sentenced
- Thousand Generations
- Homo-Consumens
- Hegelian Dialectic
- Cadaves On Parade
- Hoax
- Anthropocentric Selfishness
- Isacriote
- Neo Luddite
- Ruthless Conspiracy
- Bohemian Grove
- Intrincated Scapegoat
- Inexorable Malignancy
Beim Grindcore ist es immer schon schwierig gewesen, blind zu kaufen, wenn man sich selber entweder zu der „seriösen“ Fraktion Mensch zählt, die mit Humor so wenig anfangen können wie Schwangere mit dem Zika-Virus oder zu der Generation „Gummiente und Schwimmflügel am Bühnenrand“, die, oberflächlich betrachtet, keine Lust haben, in ihrer Freizeit dem Tempel der Ernsthaftigkeit ihren Tribut zu zollen. So liegen zwischen Napalm Death und Spasm Welten, obgleich sie unter dem gleichen Genre geführt werden.
Implore gehören zur erstgenannten Fraktion, ohne das negativ zu meinen. Die Gruppe gehört sogar zu den wenigen Kapellen, bei denen ich es schade finde, die Texte nicht vorliegen zu haben. Die Songtexte ziehen aufgrund eines vorhandenen Niveaus schon meine Aufmerksamkeit auf sich. Aber auch ohne Texte komme ich voll auf meine Kosten: Depopulation ist eines der besten Grindcore-Alben des letzten Jahres.
Was die Jungs hier auf dem recht kurzen Album präsentieren, ist Professionalität pur. Man kann das Herzblut, das in dieser Platte steckt, förmlich hören. So authentisch klingt heutzutage leider kaum mehr einer. Das musikalische Spektrum des Trios ist immens: Von wilder Raserei bis zu schon fast ruhigen Passagen, die aber immer bedrohlich wirken, ist alles dabei. Monotonie tritt zu keiner Sekunde auf.