Insidious Disease – After Death

Der groovende Tod und das Leben danach

Artist: Insidious Disease

Herkunft: Norwegen

Album: After Death

Spiellänge: 43:03 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 30.10.2020

Label: Nuclear Blast

Link: https://www.facebook.com/InsidiousDisease

Bandmitglieder:

Gesang – Marc Grewe
Gitarre – Silenoz
Gitarre – Cyrus
Bassgitarre – Shane Embury
Schlagzeug – Tony Laureano

Tracklist:

  1. Soul Excavation
  2. Betrayer
  3. Divine Fire
  4. Unguided Immortality
  5. Invisible War
  6. Born Into Bondage
  7. Enforcers Of The Plague
  8. An End Date With The World
  9. Nefarious Atonement
  10. Secret Sorcery

Im Jahre 2004 kam Silenoz auf die Idee, wenn ich das noch richtig in Erinnerung habe, auch einmal ein Death Metal Projekt zu machen. Es hat aber bis zum Kalenderjahr 2010 gedauert, bis das Debüt herauskam und dann wurde es auch wieder recht ruhig. Keine zehn Jahre später kommt nun Album Nummer zwei auf dem Markt. Wieso das solange gedauert hat, weiß ich nicht, aber schauen wir uns mal die Protagonisten an. Marc Grewe (ex-Morgoth), Silenoz (Dimmu Borgir), Shane Embury (Napalm Death), Tony Laureano (ex-Nile) und Cyrus (Susperia). Okay, das sind viel beschäftigte Leute und fähige Musiker, also darf man vom Album Nummer zwei auch viel erwarten.

Zehn Songs in knappen 43 Minuten. Okay, das reicht für ein Death Metal Album total aus. Ja, auch wenn hier und da von Extreme Metal die Rede ist, handelt es sich hier überwiegend um Death Metal, klare Sache. Und man kann einfach nur das bestätigen, was der gute Silenoz zum Album sagt: „Es geht gar nicht darum, das Rad neu zu erfinden. Es geht darum, einen Groove zu finden, mit dem man sich wohlfühlt.“

Und genau darum geht es. Die Burschen haben alle schon ein paar Jahre auf den Buckeln und das hört und merkt man an allen Ecken und Kanten.

Es geht um groovenden Death Metal. Der gute Tony treibt die Songs schon vorwärts. Alles klingt vertraut und alt, aber auch irgendwie frisch und vor allem macht das Zuhören Spaß. Die Leads sitzen, sind düster und morbide. Dieses wird beim Song Betrayer sehr eindeutig. Echt fette Riffs werden hier verbraten, die zwar nicht neu sind, aber gekonnt vorgetragen werden.

Am besten gefallen sie mir aber, wenn sie ein wenig Tempo ins Spiel bringen, so wie bei Divine Fire. Der Song fängt mit einem melodischen Lead an, kommt dann mit einen schnellen Uftatapart, wechselt in doomige Gefilde, wieder schneller Part, doomige Gefilde mit melodischem Lead. Der Song ist so richtig schön düster und fett. Und Marcs Gesang kommt so richtig geil zur Geltung. Ja, I love it. Das Tempo wird nachher noch mal erhöht. Kracher!

Es sind so richtig kleine Highlights auf dem Album, so wie der Schrei zu Beginn von Unguided Immortality. Passt sehr geil zum doomigen Anfang. Vorspieler und Old School Uftatadrumming. Mag ich. Alte Schule deluxe. Kurzes Break und weiter rattert die Uftatamaschine. Melodisches Lead rüber und ab in den Groove. Ja, läuft auch gut.

Bei Invisible War grunzt Marc auf einmal richtig tief, kommt fett. Allgemein muss man sagen, dass Marc die Sache richtig geil macht. Er ist zwar nicht mehr so gallig wie bei Morgoth, dafür versteht man den Text jetzt und er ist absolut druckvoll – gefällt mir sehr gut. Der Song selber lebt vom Geschwindigkeitswechsel und auf einmal holt der Tony den Blastbeat raus. Sehr gut. Den Refrain kann man geil mitgrölen.

Textlich befasst man sich mit dem Tod und dem Leben nach dem Tod. Dieses ist natürlich absolut passend zum Sound. Apropos Sound. Mein lieber Herr Gesangverein, der ist druckvoll wie Sau. So soll es sein.

Born Into Bondage fängt morbide an und dann wird ordentlich geballert. Tony treibt auch hier mit seinem Drumming die anderen Musiker an. Natürlich im Sinne der alten Schule.

Enforcers Of The Plague ist dann die totale Groovevernichtung. Eine Walze vor dem Herrn. Ich hoffe, die Burschen von Six Feet Under hören sich dieses Album mehrfach an, denn so kann richtig geiler Groove Death Metal klingen, musikalisch wie gesanglich.

An End With The World legt los wie die Feuerwehr und ist ordentlich am Knüppeln. Ja, genau mein Ding. Natürlich wird auch hier gegroovt. Lang gezogene Leads, die niedergeknüppelt werden. Großartig. Und die Vocals von Marc, das passt total.

Das Cover ist vom Meister Dan Seagrave und mit Jörgen Sandström (ex-Grave) und Kam Lee (Masaacre) hat man noch zwei bekannte Gastmusiker am Start.

Insidious Disease – After Death
Fazit
Das lange Warten hat sich definitiv gelohnt. Insidious Disease klingen Anno 2020 groovig, düster und morbide. Hier regiert der Old School Death Metal und das Niveau wird konstant hoch gehalten. Hier und da ein wenig schwarz angefärbt, aber das passt total zusammen. Dadurch, dass die Songs nicht so schnell vorgetragen werden, klingt man noch brachialer.

Anspieltipps: Divine Fire, Invisible War und An End Date With The World
Michael E.
8.8
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9.9
8.8
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