“Nach wie vor ohne Hamburger Platt“
Artist: Iron Savior
Herkunft: Hamburg, Deutschland
Album: Titancraft
Spiellänge: 50:51 Minuten
Genre: Heavy Metal, Power Metal
Release: 20.05.2016
Label: AFM Records
Link: https://www.facebook.com/ironsavior1996 und http://www.iron-savior.com/
Bandmitglieder:
Gesang und Gitarre – Piet Sielck
Gitarre – Joachim Küstner
Bassgitarre – Jan Sören Eckert
Schlagzeug – Thomas Nack
Tracklist:
- Under Siege (Intro)
- Titancraft
- Way Of The Blade
- Seize The Day
- Gunsmoke
- Beyond The Horizon
- The Sun Won’t Rise In Hell
- Strike Down The Tyranny
- Brother In Arms
- I Surrender
- Rebellious
Tja, was soll man über die Heavy Metal-Institution Iron Savior aus dem norddeutschen Hamburg noch sagen? Die Band feiert in diesem Jahr ihr 20jähriges Jubiläum, da könnte man wahrscheinlich ein Buch über die vielen kleinen Stories und Geschehnisse schreiben. Wenn sich auch das Besetzungskarussell immer mal wieder gedreht hat, so steht die Band seit Anbeginn für schnörkel- und kompromisslosen Heavy Metal mit leichter Tendenz zum Power Metal, der Vergleiche mit anderen norddeutschen Bands sicherlich aufkommen lässt, mit denen Iron Savior aber sicherlich gut leben können. Sie ziehen sowieso ihren eigenen Stiefel durch und haben damit bislang acht Studioalben und zuletzt in 2015 mit Megatropolis 2.0 eine überarbeitete Version des 2007er Albums Megatropolis sowie eine Live-DVD veröffentlicht. Am 20.05. erscheint mit Titancraft über AFM Records das neunte Album der Band.
So was wie ein Intro hatten Iron Savior ja immer mal wieder auf Ihre Alben gepackt, hier heißt das Teil Under Siege (Intro) und leitet gleich zum ersten Kracher des Albums über. Mich erinnert der Hochgeschwindigkeitssong und gleichzeitig Titeltrack Titancraft mächtig an die epischen Power Metal-Hymnen der Band Savage Circus, die ja leider lange nichts von sich hat hören lassen. Auch Beyond The Horizon und Strike Down The Tyranny hauen in diese Kerbe.
Wenn ich hier die Hochgeschwindigkeit so besonders erwähnt habe, heißt das nicht, dass Iron Savior ansonsten nur Balladen auf ihrem Album hätten, das wäre ein Stilbruch, den die Männer aus Hamburg sicherlich nicht vollziehen würden. Also auch bei Songs wie Way Of The Blade, Seize The Day, The Sun Won’t Rise In Hell oder Rebellious, die nicht mehr ganz dieses epische haben, sondern richtig typische Iron Savior-Songs mit mächtig Heavy Metal-Einschlag und dem rauen Gesang von Piet Sielck sind, werden die Nackenmuskeln gestählt!
Bei Gunsmoke wird das Tempo dann tatsächlich mal hörbar gedrosselt, ein feines Stück Heavy Metal mit einem Refrain, der bei Konzerten für laute Mitsingaktionen seitens des Publikums sorgen dürfte. Die letzten Sekunden des Songs beweisen, dass Iron Savior nach wie vor eine ganz besondere Art von Humor haben. Den beweisen sie ja immer wieder mal auch in ihren Videos, zuletzt zum Ende von Way Of The Blade 🙂
Auch Brother In Arms drosselt deutlich das Tempo, zumindest bis zur letzten Minute. Was die Tempoverschärfung dann noch soll, erschließt sich mir nicht, aber vielleicht hatten die Männer einfach mal Bock drauf 😉 Umso deutlicher ist allerdings der Kontrast zur folgenden Ballade I Surrender, die zwar dank des nicht vorhandenen Keyboards nicht vollkommen unter Zuckerguss ertränkt wird, und die auch mit einem schönen Gitarrensolo aufwarten kann, ansonsten aber für mich entbehrlich ist.