Kanaan – Earthbound

Psychedelic, Spacy Heavy Stoner aus Norwegen

Artist: Kanaan

Herkunft: Oslo, Norwegen

Album: Earthbound

Spiellänge: 46:01 Minuten

Genre: Stoner Rock, Heavy Rock, Psychedelic Rock

Release: 12.11.2021

Label: Jansen Records

Link: https://www.facebook.com/kanaanband

Bandmitglieder:

Gitarre – Ask Vatn Strøm
Bass, Gesang – Eskild Myrvoll
Schlagzeug – Iingvald Andre Vassbø

Tracklist:

  1. Prelude
  2. Return To The Tundrasphere
  3. Pink Riff
  4. Bourdon
  5. Mirage
  6. Mudbound
  7. Crash
  8. No Star Left Unturned

Kanaan sind in ihrem Heimatland Norwegen bereits als grandioser Liveact bekannt und auch gut vernetzt. So lange sind die Jungs allerdings noch gar nicht unterwegs. Erst 2018 erschien ihr Debütalbum Windborne, schnell folgten als Outputs 2020 Double Sun und Odense Sessions. In diesem Jahr (2021) ist das Studioalbum Earthbound nach Live In Oslo bereits die zweite Veröffentlichung. Innerhalb von drei Jahren bereits drei Studioalben und zwei Livealben vorzulegen ist schon eine ganze Menge. Earthboud wird ab dem 12.11.2021 über das Label Jansen Records als Black Vinyl und als Limited Orange Smoke Vinyl (200 Stück) erhältlich sein.

Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich die Band bisher noch nicht kannte (ich war die letzten drei Jahre leider nicht mehr in Norwegen, obwohl es mir dort so gut gefällt). Wenn ich dem Promosheet glauben darf, war die Band auf den vorangehenden Alben mehr auf jazzige und psychedelische Erkundungen aus. Dadurch gestalteten sich diese mehr zu freien jamsessionartigen Improvisationen.

Auf dem vorliegenden Album Earthbound bekommt man eine Menge Heavy Stoner zu hören. Teilweise aber auch sehr spacige und psychedelische Klänge. Während auf der einen Seite die Power nur so aus den Boxen strömt und man diese Power fast fließen sehen kann, sind es auf der anderen Seite Klänge, die fast vor zerbersten stehen, wie zähfließender Matsch.

Der erste Song Prelude ist dann auch das, was der Titel sagt, eben eine Prelude und verrät noch nicht allzu viel von dem dann folgenden Song. Hart, heavy und erdig folgt Return To The Tundrasphere. Da gibt es so richtig was auf die Backen. Instrumental Heavy Stoner at its best würde ich einfach mal sagen.

Pink Riff hat einen schrillen, spacigen und verspielten psychedelischen Touch auf einem Stoner aufgesetzt, der sich auch noch in Bourdon weiter rüberzieht. Irgendwann kommen sogar jazzige Ansätze. Ein recht vertracktes und verrücktes Ding ist dieses Bourdon.

Taumelt man in Mirage noch etwas benommen einer Fata Morgana entgegen, wird es in Mudbound dann so richtig heftig dreckig und schlammig. Die Heavy Stoner sind mit diesem zwölfminütigen Song zurück. Zäh wie dreckiger Schlamm schlängelt sich Mudbound so langsam dahin. Voller unbändiger Kraft, die alles unter sich verschwinden lassen kann. In der Mitte des Songs verschwindet man mal wieder in psychedelische Abgründe, ohne das Grundthema des Songs aus den Augen zu lassen.

Crash schildert aus meiner Sicht eigentlich den Zustand nach einem totalen Crash. Da läuft dann kaum noch etwas, irgendwie ein heilloses, ohnmächtiges Durcheinander. Dieses Durcheinander nimmt man auf No Star Left Unturned mit und versucht anschließend mit einiger Anstrengung wieder zurück in den Orbit zu kommen.

Kanaan – Earthbound
Fazit
Earthbound von Kanaan ist in sich relativ widersprüchlich. Harter Heavy Stoner, gemischt mit spacigen und psychedelischen Klängen. Eine Urgewalt, auf die manchmal ein unheilvolles, ohnmächtiges Durcheinander folgt. Irgendwie total stoned.

Anspieltipps: Return To The Tundrasphere, Mudbound und Crash
Juergen S.
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