Quelle: Youtube

Kay Söhl: gibt Debütalbum bekannt

Für manch einen progressiven Fan war es ein kleiner Schock, als Kay Söhl sich 2007 von Sylvan trennte – der Band, die er noch als Abiturient mitgegründet hatte. Danach war es 14 Jahre lang recht ruhig um ihn. Bis Ende 2019 spielte die Musik – wenn überhaupt nur eine sehr untergeordnete Rolle in seinem Leben. Nach der Trennung von Sylvan versuchte Kay lange Zeit ein „normales“ Leben zu führen – nur, um festzustellen, dass ihm immer etwas fehlte – die Musik. Wie jeder von uns durchschritt Kay in dieser Zeit auch einige tiefe Täler. An einem besonders schweren Tiefpunkt packte er zum ersten Mal seit vielen Jahren seine alte Gitarre aus und begann zu spielen. Mit Gewalt brach sich Bahn, was über Jahre geschlummert hatte. Alles wurde wieder wach und schnell wuchs in ihm die Idee zu einem Konzept-Album.

Im Frühjahr 2021 trat er mit dieser Idee für ein sehr persönliches Album auf Jens Lueck (Single Celled Organism) zu, der die Idee mit großem Interesse aufnahm. Ein halbes Jahr später nahm das Album in Jens‘ Studio erste Formen an und entstand in intensiver Zusammenarbeit über einen Zeitraum von 18 Monaten. Kay und Jens ergänzten sich sowohl kompositorisch als auch beim Arrangieren auf extrem befruchtende Weise, so dass der Entstehungsprozess wie eine gemeinsame Reise war. Im Studio wurden zuerst die Instrumentals aufgenommen, mit Kay an akustischen und elektrischen Gitarren, sowie am Bass, Jens an Drums und Keyboards. Mit Volker Oster fand sich ein extrem ausdrucksstarker Sänger, der das Album durch seine Vielseitigkeit bereicherte.

Parallel zu den ersten Studioaufnahmen hatte Kay begonnen, in einer damals noch namenlosen Band im Kreis Segeberg zu spielen, die er für die Live-Umsetzung gewinnen konnte. So fand sich mit Jörg Linke (Bass) die weitere Besetzung, zu der später auch der zweite Gitarrist Jockel Lüdeke stieß. Aus dieser Formation entstand die Band Vlyes.

Das Album nimmt uns mit auf eine Reise vom Anfang bis zum Ende, durch Höhen und Tiefen. Es lässt dem Hörer Interpretationsspielräume, möchte sich aber im weitesten Sinne als Kritik am maß- und respektlosen Konsum verstanden wissen. Why fordert einen jeden einzelnen vor dem Hintergrund eines für alle bekannten Problems dazu auf, sich selbst zu hinterfragen – die große Frage: warum eigentlich? Die Antwort darauf muss jeder sich selbst geben. Musikalisch liegen die Wurzeln im Progressive Rock, die Grenzen werden jedoch durchbrochen und man hört elektronische Einflüsse, klassische Elemente, aber auch Post-Rock-Einflüsse, immer wieder dynamisch kombiniert und getragen von Kays elegisch-melodischem Gitarrenspiel.