Credit: Davy Green- Edit: Joseba_Eskubi

Thief: neue Video-Single „Paramnesia“ aus dem kommenden neuen Album „Bleed, Memory“ veröffentlicht

Trigger-Warnung: Das neue Thief-Video Paramnesia dokumentiert paranormale Aktivitäten, die bei einigen Zuschauern Angst und Schrecken auslösen können. Bitte seid vorsichtig, wenn ihr euch die zweite Single aus dem kommenden Album Bleed, Memory des Experimental Electronic-Projekts aus Los Angeles anseht, das am 19. April 2024 erscheinen soll.

Das Video zu Paramnesia könnt ihr ab sofort hier ansehen:

Video Credits:Kamera: Dylan Neal & Miranda LeRaeBearbeitung: Sean Sweetman

Thief Kommentar:
„In 2020 my father started to show signs of dementia“, erläutert Mastermind Dylan Neal den ernsten persönlichen Hintergrund des Videoclips. „Two years later, while moving him to be closer to family, I wrote most of the lyrics for this track while sitting in his empty kitchen as I watched him slip between our reality and some fantastical world of fear. Paramnesia is a disorder which causes a person to be unable to distinguish between real memories and those of fantasy. Sonically, this track features a searing industrial chorus framed by witch house granular synths while being driven by bouncing, gritty breakbeats. Visually, in the accompanied music video, I swim, an only child, through his frigid unknown waters of consciousness and fantastical confusion.“

Bleed, Memory Tracklist:

1. Apparitions
2. Cinderland
3. Paramnesia
4. Pneuma Enthusiastikon
5. Prankquean
6. Dead Coyote Dreams
7. Bleed, Memory
8. Dulcinea
9. Behemouth
10. Hexproof
11. Pissing
12. To Whom It May Concern

(Vollansicht im Time For Metal Release-Kalender hier)

Aufgenommen, produziert und gemischt von Dylan Neal in seiner Wohnung in Los Angeles, CA
Gemastert von John Greenham bei Clearlight Mastering, Los Angeles, CA

Artwork: Joseba Eskubi
Layout:  Luis Cuervo
Album-Design: Dylan Neal

Release-Datum: 19.04.2024
Label: Prophecy Productions
Style: Dark Electronics

Pre-Sale: http://lnk.spkr.media/thief-bleed-memory

Verfügbare Formate:
Bleed, Memory ist als 48-seitiges 2CD Hardcover Artbook inkl. Bonustracks und als Gatefold transparent orange Vinyl-LP erhältlich.

Demenz ist ein Dieb. Sie raubt ihren Opfern Stück für Stück das Gedächtnis, die eigene Identität, die Familie und Freunde und oft genug sogar die Menschenwürde. Auf ihrem vierten Album Bleed, Memory erforscht die in Los Angeles ansässige Electronic Experimental-Band Thief das Thema „Erinnerung“ sowohl lyrisch als auch musikalisch, das sich wie eine fette gepunktete Linie durch das gesamte Album zieht. Der Mastermind des Soloprojekts, Dylan Neal, wurde zu diesem Album vor allem dadurch inspiriert, dass er miterlebte, wie sein Vater, bei dem kürzlich Demenz diagnostiziert wurde, von Anfällen von Vergesslichkeit und Verwirrung zu akuten Episoden von falschen Erinnerungen, Wahnvorstellungen, Visionen und seltsamem Verhalten überging.

Das macht Bleed, Memory zu einer sehr persönlichen Schöpfung, und die Erfahrung hat Neal dazu gebracht, seine eigenen Erinnerungen zu hinterfragen und zu erforschen, wie sie seine Identität und Realität formen. Erinnerungen sind nicht nur die Geschichten, die wir uns selbst und anderen erzählen, und das wird deutlich, wenn Neal sie mit Geistern vergleicht. Obwohl sie nicht physisch vorhanden sind und nicht berührt werden können, treten sie dennoch in Erscheinung und machen denen Angst, die an sie glauben. Diese „Geister“ spiegeln sich auch in der Musik dieses Albums wider. Auch das Cover passt zu diesem Konzept. Das Gemälde The Tears of Saint Peter von El Greco wurde von Joseba Eskubi neu gemalt und zeigt einen geisterhaften, traurigen Heiligen, der fast wie eine Grabstätte aussieht.

Das Rückgrat von Thief bilden wieder einmal gesampelte sakrale Gesänge. Einige wurden beim Kistenklauen gesampelt, andere in verschiedenen orthodoxen Kirchen aufgenommen. Diese Samples wurden gedehnt, geschnitten, verstümmelt, gemorpht und gepitcht, um wie ein eigenes ätherisches Instrument zu funktionieren. Neal hat Bleed, Memory bewusst so gestaltet, dass es geisterhaft klingt. Eine der Techniken, die er zur Erzielung dieses Effekts einsetzte, ist die „Granular-Synthese“. Der verstärkte Einsatz der Granular-Synthese auf diesem Album bedeutet, dass die Samples in kleine Audioblips aufgeteilt wurden, die kaum länger als 100 Millisekunden dauern. Diese Blips – oder Grains – werden extrem schnell geloopt und können durch zusätzliche Manipulationen von Geschwindigkeit, Phase, Lautstärke und Frequenz, neben anderen Parametern, übereinander geschichtet werden.

Dieser einzigartige Ansatz, musikalische Elemente aus Ambient, Industrial, Chormusik, Black Metal, Trip-Hop und anderen Einflüssen zu einem neuen Klangerlebnis zu verschmelzen, hat Thief unter Insidern längst einen Kultstatus beschert. Obwohl das Studioprojekt bis heute strikt auf Solo-Basis arbeitet, gibt es auch eine weitere Inkarnation als Live-Einheit mit physischer Band. Die Live-Auftritte haben wohl dazu beigetragen, dass Neal einen eher Song-orientierten Kurs eingeschlagen hat, was auch auf Bleed, Memory zu hören ist.

Bevor Dylan Neal mit Thief für Aufsehen unter den Liebhabern faszinierender neuer Musik sorgte, hatte er sich bereits als Musiker einen Namen gemacht, indem er Hackbrett in der Experimental Black Metal-Band Botanist aus San Francisco spielte, mit der er auch nach seiner freundschaftlichen Trennung weiterhin zusammenarbeitet.

In dem Bestreben, neue Klangdimensionen zu erforschen, komponierte und veröffentlichte Neal Thieves Hymn In D Minor (2016), Map Of Lost Keys (2019) und The 16 Deaths Of My Master (2021) unter dem Banner von Thief. Seine Musik ist inspiriert von bahnbrechenden Acts wie Portishead und Ulver. Kritiker haben auch Spuren von Tool, Nine Inch Nails und Tears For Fears im Sound von Thief entdeckt. Obwohl sie stilistisch auf einer ganz anderen Schiene fahren, sind Thief mit Wardruna oder Heilung vergleichbar – eine der wenigen auserwählten Acts, die von der Metal-Szene trotz fehlender E-Gitarren anerkannt werden. Diese Tatsache wird u. a. durch Berichte im führenden US-Printmagazin Decibel unterstrichen.

Auf einem Thief-Album gibt es immer viel mehr zu entdecken, als man auf den ersten Blick sieht. Der Albumtitel ist eine Hommage an Vladimir Nabokovs Autobiografie Speak, Memory, während die Erwähnung dessen, was der irische Literatur-Riese James Joyce als Prankquean bezeichnete, eine noch größere Bedeutung hat. Diese „Figur“ aus Finnegans Wake taucht in Bleed, Memory immer wieder auf und dient als weibliches Wesen, das meist schmerzhafte, aber notwendige Lektionen erteilt.

Neal hat den Großteil des Albums wieder einmal in seiner Wohnung aufgenommen und abgemischt. Für das Mastering konnte er erneut John Greenham gewinnen, der mit Künstlern von The Locusts über Katy Perry bis hin zu Death Grips zusammenarbeitet und für sein Mastering für Billie Eilish im Jahr 2019 mit drei Grammy Awards ausgezeichnet wurde.

Mit Bleed, Memory liefern Thief eine düstere und doch wunderschöne künstlerische Betrachtung eines schrecklichen Leidens, die gleichzeitig Wut, Melancholie, Trauer und Verlust als Gesamtkunstwerk lyrisch, musikalisch und visuell vermittelt. Seid vorsichtig, denn dieser Klanggeist wird die Erinnerungen seiner Zuhörer verfolgen!

Thief ist:
Dylan Neal – Gesang, Gitarre, Bass, Synthesizer, Modular-Synthesizer, Schlagzeug, Samples

Thief – Live-Besetzung:
Dylan Neal – Gesang, Keyboards, Samples, Schlagzeug
Robert Chaing – Schlagzeug
Chris Hackman – Bass

Thief online:
www.thiefsounds.com
www.facebook.com/thiefsounds
www.instagram.com/thief_sounds