Artist: Krätze
Herkunft: Nordrhein-Westfalen
Album: Songs For The Satanic Rites
Spiellänge: 43:13 Minuten
Genre: Black Metal in allen Formen und Farben
Release: 14.03.2025
Label: Fetzner Death Records
Link: https://www.facebook.com/profile.php?id=100063530381707
Bandmitglieder:
Gesang – Thorsten Dahlhaus
Alle Instrumente – Christoph Martin
Tracklist:
- Hallo Krätze
- Absolution
- Dämonenhochzeit
- L´Ambivalence
- Frühlingsgefühle
- Opferdolch
- Nemo Ante Mortem Beatus Est
- Witchcraft
- Abrakadabra
- Absolution (Piano Cover)
Mit dem neuen Projekt Krätze stampft Christoph Martin, alias Alphatraz, mit Thorsten Dahlhaus eine düstere Sammlung an Songs heraus.
Die Musik ist dabei eher elektronischer Natur mit einem gaaaaaanz leichten Einschlag Richtung Black Metal. Und ein bisschen „Neue Deutsche Härte“… ein bisschen Deine Lakaien, ein bisschen Wumpscut und ein bisschen Dark Wave
Also ein extrem bunter Mix an Grau- und Schwarz-Tönen der Musikgeschichte, der sich hören lassen kann. Der Spagat aus Songs, die auf der einen Seite tanzbar sind oder einfach zum Zuhören einladen, wirft jeden Interessierten in die 90er und Anfang 2000er zurück. Da gibt es einmal Dämonenhochzeit, der von einem laufenden „Techno-Beat“ lebt und sich über die knapp fünf Minuten mit unterschiedlichen stilistischen Mitteln aufbaut: Während die Strophe aus Drums und Synth-Elementen besteht, wird der Refrain mit verzerrten Gitarren groß aufgemacht und bekommt einen widerlich angenehmen poppigen Touch. Der Gesang von Dahli bettet sich dabei in ein so angenehmes Gesamtbild mit ein, das eher begleitender Natur ist, statt wie bei anderen Vertretern der Szene (Wumpscut) „obendrauf“ zu sein.
Als Gegensatz auf der Platte gibt es Songs wie Nemo Ante Mortem Beatus Est, die, abgesehen von einem Flüstern, instrumental gehalten werden und mich eher an düstere Computerspiele – Musik à la Gothic (Das Rollenspiel aus Anfang 2000) – erinnern.
Die Stimmung ist gesetzt und doch schaffen es die beiden immer wieder, über die Platte hinweg die Kurve zu kriegen, um wieder auf die tanzbare Schiene zu wechseln. So sind die Songs auf der Platte von ihrer Anordnung clever gesetzt, dass es keine abrupten Wechsel von Tempo und Stimmung gibt, sondern eher sowas wie einem dunklen Faden folgt: Während auf der ersten Hälfte die poppigeren Songs wie Absolution und Dämonenhochzeit sind, sind auf der zweiten die atmosphärischen wie Witchcraft und Abrakadabra. Sehr schön übrigens ist auch die Interpretation von Absolution zum Abschluss als reines Piano-Cover.
Denn Christoph hat unter Alphatraz eine Platte mit dem Namen Gebeine veröffentlicht, die eine reine Klavierplatte ist (Review hier). Hier ist er also zu Hause und er zeigt, was man alles aus einem Piano rausholen kann: Absolution ist als normale Version schon ein Wechselbad der Gefühle, bekommt aber als Klavierversion noch einen draufgesetzt.