Molllust – Mother Universe

Können nach sieben Jahren ohne neues Studiomaterial auftrumpfen

Artist: Molllust

Herkunft: Leipzig, Deutschland

Album: Mother Universe

Spiellänge: 64 Minuten

Genre: Symphonic Opera Metal, Gothic Metal

Release: 25.11.2022

Label: Eigenproduktion

Link: http://www.molllust.de

Bandmitglieder:

Gesang, Keyboards, Orchestrierung, Chorgesang – Janika Groß
Gesang, Gitarre, Bass, Chorgesang – Frank Schumacher
Gitarre, Orchestrierung – Julian Jönck
Bass, Chorgesang – Simon Johannig
Schlagzeug – Andrea Zannin
Violine – Lisa Hellmich
Violine – Manuel Toc
Bass – Imki Niemeier

Tracklist:

  1. Cosmic Ouverture
  2. Sun – Journey Of Icarus
  3. Cosmic Promenade
  4. Saturn – Human Clockwork
  5. Cosmic Promenade
  6. Venus – Poems Of Love
  7. Cosmic Promenade
  8. Earth – Beauty Of Diversity
  9. Cosmic Promenade
  10. Mars – The Game Is Over
  11. Cosmic Promenade
  12. Mercury – The Desert Inside
  13. Cosmic Promenade
  14. Moon – Ostracised Companions
  15. Cosmic Promenade
  16. Jupiter – When Divine Winds Rage
  17. Cosmic Promenade
  18. Uranus – The Butterfly And The Spider
  19. Cosmic Promenade
  20. Neptune – Wrath Of The Sea
  21. Cosmic Promenade
  22. Pluto – The Raven’s Lullaby
  23. Cosmic Promenade

In Deep Waters, das letzte Studioalbum des deutschen Projektes Molllust, liegt tatsächlich schon sieben Jahre zurück. Jetzt bringt die runderneuerte Gruppe abermals als Eigenproduktion ein vielseitiges Album auf den Markt, welches durch diverse Genres gleitet. Die Säule bildet die klassische Musik, gefolgt vom Rock, Folk, Gothic und sogar Metal lassen die acht Musiker kaum eine Möglichkeit aus, um ihren Songs eine ganz eigene Magie zu verleihen. Was bei In Deep Waters als guter Ansatz und ausbaufähige Grundidee schon gut funktioniert hat, wurde in den letzten Jahren hörbar verfeinert. In über 60 Minuten bringen die Leipziger 23 Sequenzen und 12 eigentliche Kompositionen zum Tragen. Das Artwork bringt den Kosmos in den Fokus und genau da setzen die Musiker mit ihrem neuen Longplayer an. Klassische Gedanken werden mit modernen Impulsen getriggert, um eine moderne, jedoch zeitlose Kunst zu erschaffen.

Elf spannende Jahre gipfeln für Molllust in einem authentischen wie charakterstarken Silberling. Neben Cosmic Ouverture bringen die beiden Nummern Sun – Journey Of Icarus und Saturn – Human Clockwork das Blut in Wallung. Zielgerichtet werden die Melodien liebevoll verbunden. Wo vor ein paar Jahren noch die Höhepunkte gefehlt haben, liefert das „Orchester“ diese nun quasi im Minutentakt. Eigentlich nicht überraschend, dass der Band ein solcher Quantensprung gelingen konnte, dennoch muss man nach dem ersten Durchlauf einen tiefen Schluck Rotwein nehmen, um mit noch erweitertem Bewusstsein Mother Universe erneut laufen zu lassen. Venus erdet den Hörer. Harmonie, Einklang und dennoch der Abstand zu allem bringen einen bei Venus – Poems Of Love und Earth – Beauty Of Diversity zum Nachdenken. Technisch kann man allen Beteiligten ebenfalls nur gratulieren. Der Sound ist absolut klasse, alle Instrumente kommen 1A rüber. Nichts wird geschluckt oder gar verdrängt. Gesanglich geht es dann gleich zwei Stufen nach oben. Wie in allen Punkten konnten Molllust auch an dieser Schraube nachlegen. Da wären wir eindeutig bei der größten Überraschung in der Form von Janika Groß angekommen. Im Duett mit Frank Schumacher bringt sie weitere Emotionen mit in die lange Session, die zu keiner Sekunde langweilig wird. Bestens aufeinander abgestimmt spürt man die Magie zwischen den beiden Stimmgebern, die zum Ende mit Neptune – Wrath Of The Sea und Pluto – The Raven’s Lullaby noch mal auftrumpfen. Dafür ist kein krachendes Feuerwerk nötig, mit der Liebe zum Detail kann ohne Probleme ein Feuersturm entfacht werden. Dramatisch lassen Molllust die Zügel langsam aus der Hand gleiten, um ein neues wie erfolgreiches Kapitel behutsam zu schließen.

Molllust – Mother Universe
Fazit
Das Talent war auf In Deep Waters bereits spürbar, mit Mother Universe übertreffen die Protagonisten jedoch alle Erwartungen. Der Spagat zwischen den klassischen Elementen und den diversen anderen Gangarten, die Molllust vor die Füße fallen, erschaffen sie einen tödlichen Strudel, der wie ein schwarzes Loch das ganze Universum versucht zu verschlingen. Fazit:Beispielfazit

Anspieltipps: Sun - Journey Of Icarus und Neptune - Wrath Of The Sea
René W.
9
Leser Bewertung3 Bewertungen
6.1
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Punkte