Artist: Maahes
Herkunft: Grafenau, Deutschland
Album: Nechacha
Spiellänge: 50:42 Minuten
Genre: Black Metal
Release: 26.09.2025
Label: Massacre Records
Link: https://www.maahes.de
Bandmitglieder:
Gesang, Bass – Horusi
Hintergrundgesang, Gitarre – Thot
Schlagzeug – Sobek
Gastmusiker:
Gesang (Track 9) – Lele Habel
Tracklist:
- Magic Slave
- The Resurrection
- Lord Of The Underworld
- Morbid Love
- Cult Of The Sun
- The Crown And The Sceptre
- Keeper Of Secrets
- Obsidian
- Patron Saint Of Pharaohs (Feat. Lele Habel)
- Medusa
- Nephthys’ Tears (Remixed & Remastered)
Maahes ist der ägyptische Gott des Krieges und dementsprechend aggressiv und donnernd ist auch die Mucke der Band. Seit 2015 unterwegs, hat man nach einer EP mit dem Titel Ancient Force (2016) Anno Domino 2020 das Album Reincarnation aufgenommen und nun mit Nechaba den Nachfolger, der über Massacre Records seit dem 26.09.2025 als CD und auf Vinyl verfügbar ist.
Mit Nechacha legen Maahes ihr zweites Album vor – ein Werk, das tief in den Hallen des melodischen Black Metals verwurzelt ist, dabei aber zunehmend eigene Wege beschreitet. Die Band, 2015 in Bayern gegründet, erschafft auch auf diesem Album eine mystisch aufgeladene Klangwelt, die an altägyptische Götterwelten und düstere Rituale erinnert.
Wer Maahes bereits live erlebt hat – beispielsweise im Jahr 2023 in der stimmungsvollen Gruft des Mergener Hofs – wird sich an eine intensive Bühnenpräsenz erinnern: maskierte Musiker, in zerfetzte Mumienbinden gehüllt, und ein Auftritt, der mehr rituelle Beschwörung als klassisches Konzert war. Maahes sind offiziell Horus (Gesang, Bass), Thot (Hintergrundgesang, Gitarren) und Sobek (Schlagzeug). In Trier saß noch die Gottheit Anubis an den Drums, dieser scheint nun ins Zwischenreich zurückgekehrt zu sein. Gottheit Seth hat die Band bereits 2021 verlassen. Der weitere Gottheit Osiris ist der Studiomusiker der Band und live nur selten dabei, das habe ich damals von der Band erfahren.

Pic by Big Simonski
Der Einstieg in Nechacha gelingt mit viel Energie: Der Opener Magic Slave entfaltet eine dichte Atmosphäre aus wuchtigen Riffs und bedrohlichen Melodien. Der Sound ist klar strukturiert, dabei aber niemals steril – alles wirkt wie aus einem Guss. The Resurrection bringt eine zusätzliche emotionale Tiefe ins Spiel. Die Komposition entwickelt sich spannungsvoll, mit einem atmosphärischen Mittelteil und einem Gitarrensolo, das sich nahtlos in das Gesamtbild einfügt. Lord Of The Underworld baut eine kraftvolle Dynamik auf, getragen von präzisem Drumming und dunkler Textur. Morbid Love wirkt gleichzeitig düster und melodisch – ein Song, der mit seiner Vielschichtigkeit und dem Wechselspiel von Aggression und Gefühl überzeugt.
Richtig interessant wird es mit The Crown And The Sceptre. Hier setzen Maahes stärker auf Kontraste: Ein ruhiger Einstieg, eindrucksvolle Gitarrenleads und überraschende Gesangselemente verleihen dem Stück eine fast zeremonielle Anmutung. Auch Keeper Of Secret entfaltet seinen Reiz eher schleichend. Der Song nimmt sich Zeit, öffnet sich langsam und mündet schließlich in eine klangliche Eruption, die nichts von ihrer emotionalen Wirkung verliert. Patron Saint Of Pharaohs bringt eine deutliche orientalische Note ein, ohne klischeehaft zu wirken. Medusa wiederum offenbart eine rohe, fast schon martialische Schlagseite, die sich stark vom Rest des Albums abhebt, aber trotzdem stimmig eingebettet ist.
Nechacha (eine Geißel, welche ein Herrschaftszeichen für Pharaonen und Gottheiten darstellte) ist ein Album, das Atmosphäre und technische Finesse miteinander verbindet. Es wirkt durchdacht, ohne konstruiert zu klingen – kraftvoll, ohne den Zugang zur Melodie zu verlieren. Im weiteren Verlauf zeigen Maahes, dass sie mehr können, als bestehende Pfade zu betreten: Sie beginnen, ihren eigenen zu formen.




