“Die deutsche Geschichte à la Macbeth“
Artist: Macbeth
Album: Wiedergänger
Spiellänge: 52:00 Minuten
Genre: Heavy Metal
Release: 28.09.2012
Label: Massacre Records
Link: http://www.macbeth-music.de/
Klingt wie: Grave Digger
Bandmitglieder:
Gesang – Oliver „Olli“ Hippauf
Gitarre – Ralf „Zeidler“ Klein
Gitarre – Alexander Kopp
Bass – Hanjo Papst
Schlagzeug – Simon Mengs
Tracklist:
Mit Wiedergänger präsentiert wohl eine der geschichtsträchtigsten deutschen Bands Macbeth ihr neuestes Werk. Einen kurzen Ritt durch die Biographie der ehemaligen DDR-Band findet ihr beim From Hell(DVD)-Review vom Anfang des Jahres. Wie die Gegenwart weitergestaltet und die eigene Geschichte der Ausnahme-Band fortgeführt wird, erfahrt ihr hier.
Vorab ist zu sagen, dass Macbeth erneut einen schönen, rotzigen Heavy Metal-Sound erzeugen, der durch schroffe Gitarrensoli und thrashige Grooves geprägt wird. Eingängige Refrains verfolgen den Hörer vom Opener Kamikaze bis zu den letzten Klängen der drei abschließenden Stalingrad-Tracks. Kriegerisch werfen die fünf Musiker Emotionen, bildliche Interpretationen und einen ganz speziellen Kampfgeist in die Kompositionen, die im wechselnden Spiel der Gitarren eine ernstzunehmende, authentische Gefühlschlacht auf den Hörer übertragen. Begraben ist einer der Songs, der solche Emotionen präsentiert und besonders älteren Headbangern, die den Kalten Krieg und die Teilung Deutschlands hautnah miterlebt haben, das Blut in den Adern gefrieren lässt. Doch nicht nur ältere Zeitgeschehen werden in Metaphern verpackt, auch aktuelle Themen bekommen ihr Fett in Form von Fritz H. und Fleisch weg. Der titelgebende Wiedergänger verkörpert einen komplexen Song, der musikalisch und textlich eine feste Symbiose ergibt und sich in dieser Form zu einem der Highlights entwickelt.
Zu der endenden Stalingrad-Reihe bleibt nicht viel zu sagen außer „Weltklasse“! Macbeth setzen auf Fakten und ungeschönte Tatsachen des Zweiten Weltkrieges im russischen Stalingrad ohne dabei zu dick aufzufahren. Zusammen bilden die drei Werke ein 18 Minuten andauerndes Geschichtsspektakel, das kein Heavy Metal-Fan verpassen sollte, der sich mit diesem Thema offen auseinander setzt.