Mara Kornschober: eine Künstlerin, die dunkle neue Welten erfindet

Mara Kornschober ist eine Allrounderin der bildenden Künste. Sie malt mit Öl und Acryl. Sie modelliert lebensecht und designt und fertigt fantasy-inspirierten Schmuck. Damit noch nicht genug, zeichnet sie auch fotorealistisch mit Graphit. Ihr Antrieb ist es, stets neue und okkulte Welten zu erschaffen, in denen die Grenzen von Realität und Fantasie zerfließen.

Es ist eine spirituell anmutende Symbiose von Acryl und Öl auf brauner Leinwand. Mara Kornschober nennt eines ihrer letzten Gemälde Daemonis Corvus – dämonischer Rabe. Es zeigt eine rote Sonne, die den Schädel eines Raben umkreist. Erhaben schwebt er in einer Robe gewandet zwischen schwarzen Runen. Seine Arme, die denen eines Menschen ähneln, sind übersät mit alchemistischen und astronomischen Symbolen. Seine Pose: hoheitsvoll, überlegen. Das Werk ist Teil einer fantastischen Bildreihe, in der die Disharmonie zwischen Mensch und Tier bearbeitet wird.

„In den einzelnen Gemälden soll man den negativen Eingriff des Menschen in die Natur erkennen. Und dass die Natur am Ende dabei stets die Oberhand behält“, sagt die Künstlerin über die Reihe Daemonis Animali. Damit verdeutlicht sie im Wesentlichen bereits den roten Faden ihrer Stilistik, aber auch ihres gedanklichen, künstlerischen Konzepts. „Nichts auf dieser Welt ist so vielseitig und faszinierend wie Mutter Natur. Sie ist meine größte Inspirationsquelle. Und mit meiner Kunst versuche ich stets, die Botschaft zu vermitteln, wie wichtig es ist, die Natur und ihre Bewohner zu schützen. Sie am Leben zu halten“, sagt die 25-jährige Österreicherin.

Anatomie als Inspiration

Ein weiterer Quell ihrer kreativen Eingebung ist die Anatomie von Mensch und Tier. Den Körper an sich betrachtet sie wie ein „gigantisch großes, organisches Uhrwerk“. Eine besondere Vorliebe hat sie hierbei für Knochen. Und den Schädel. Dieser Teil des Menschen diente als Vorlage ihres ersten fotorealistischen Ölgemäldes, entstanden 2019. In ihm sieht sie die „Schutzhülle für unseren eigenen Kosmos, wo Ideen, Kreativität und Faszination gedeihen.“ Bereits im Grundschulalter begann sie damit in Fachliteratur zu blättern. Mehr und mehr verlor sich die Künstlerin in der Vision, tierische und menschliche Anatomie zu kreuzen. Wesen und Dinge zu erschaffen, die es in dieser Form noch nicht gibt.

Eine der Schöpfungen, die zuletzt das Licht des Lebens erblickten, sind die „Alraunen“. Oder „Mandragora Officinarum Seedling“, wie sie Mara Kornschober wissenschaftlich bezeichnet. Wurzelartige Kreaturen in Reagenzgläsern, deren aufgeschwollene Gesichter an jene eines menschlichen Neugeborenen erinnern. Als würden sie Geburt und Stunde Null versinnbildlichen – die Verwundbarkeit des Seins und die Gleichheit unterschiedlicher Lebensformen.

Graphit auf Papier

Als sie ihre Vorliebe zum fotorealistischen Porträt-Zeichnen entdeckte, war sie erst fünfzehn. Bekennende Liebhaberin des Star-Trek-Universums. „Ich liebe es, markante und ausdrucksstarke Gesichter zu zeichnen und das von Leonard Nimoy faszinierte mich damals besonders“, erinnert sich die Künstlerin. In den darauffolgenden Jahren porträtierte sie eine Vielzahl von Schauspielern, Musikern und Künstlern. Unter anderem auch Tom Araya von Slayer oder Dave Grohl von den Foo Fighters. Zuletzt den verstorbenen Schauspieler Alan Rickman, bekannt unter anderem aus der Harry Potter Filmreihe, in der er den Zauberer Snape verkörperte.

Vielen ihrer Zeichnungen liegt ein Charakter der Skizzierung und des Erfinderischen zugrunde. Manches Mal auch der tiefere Gedanke einer Konstruktion. So zum Beispiel die Zeichnung „Moon Water“, die ein Glasfläschchen zeigt, in dem sich ein Mond als Mondwasserspender befindet. Die Zeichnung „Das Glühbirnchen“ bildet einen Leuchtkäfer ab, aus dessen Hinterleib eine Glühbirne ragt. Ein weiteres Beispiel ist „der Hirschkäfer“, dessen Flügel einen Totenkopf freilegen, während er am Rad der Zeit dreht.

Schwarze Raben und Mondphasen

Ihre Leidenschaft für das Modellieren führte sie zuletzt dazu, ihren eigenen Schmuck zu designen und auch herzustellen. Schwarze Raben-Broschen, die der majestätischen Aura des Tieres gerecht werden sollen. Oder detailliert ausgearbeiteter Wandschmuck, der die Phasen des Mondes zeigt.

Ihre Galerie wächst stetig, denn Mara Kornschober hält es für absolut notwendig, sich als Künstler immer wieder neu auszuprobieren. „Ich denke, dass es als kreativer Mensch wichtig ist, ständig neue Wege zu gehen, um Inspiration zu erlangen.“ Diese Wege sollen sie voraussichtlich 2022 zur Ausstellung ihrer neuen Bildserie führen. Leinwanddrucke, Schmuck und sonstige Kunstwerke kann man über die offizielle Webseite, die Social-Media-Kanäle und über ihren Etsy-Shop einsehen beziehungsweise beziehen.

Webseite: https://www.mara-kornschober-art.com/
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