Minatox69 – Collapse

Schaffen es nicht, sich in die richtige Position zu bringen

Artist: Minatox69

Herkunft: Bassano del Grappa, Italien

Album: Collapse

Spiellänge: 34:48 Minuten

Genre: Melodic Thrash Metal, Metalcore, Neo Thrash Metal

Release: 12.06.2020

Label: Mad4Musc, Tunecore

Link: https://www.facebook.com/Minatox69/

Bandmitglieder:

Gesang – Bozart
Gitarre – Cupido
Gitarre – Fox
Bassgitarre – Checco
Schlagzeug – Tado

Tracklist:

  1. Can’t Believe
  2. Nothing New Under The Sun
  3. Collapse
  4. Frozen Blood
  5. Wht?!#
  6. Guilty
  7. Next Enemy
  8. Plastic Apocalypse
  9. Cupidity
  10. Cyrus

Die italienische Krach-Combo Minatox69 wurde vor zehn Jahren von vier Freunden in Bassano del Grappa gegründet. Im Jahr 2010 gab es dann direkt das Debütalbum La Foca Nel Desserto serviert und es wurde eine zweite Gitarre eingebettet. Die Konstellation mit dem zweiten Gitarristen Cupido hält noch heute und beweist, dass die Südeuropäer nicht auf Memberwechsel stehen. Auftritte an der Seite von Sepultura oder Lacuna Coil bracht den Musikern schnell viel Erfahrung. In 35 Minuten holzen Minatox69 einen eigenwilligen Mix aus Melodic Thrash Metal, Metalcore und einem frechen wie modernen Neo Thrash Metal à la Ektomorf. Ebenso gewöhnungsbedürftig das Arkwork vom neuen Album Collapse, welches Mitte Juni veröffentlicht wurde. Zehn Stücke sollen jetzt diesen ersten eher bescheidenen Eindruck wetmachen.

Der erste Eindruck bleibt bescheiden. Can’t Believe zeigt das auf, was dem ganzen Longplayer nachhängt. Wüst, mit schwachen Konturen, bringen sie die Saiten zum Schwingen und versuchen, mit dem Druck von Checco am Bass und Tado hinter der Schießbude zu überzeugen. Der Brei aus Thrash und Metalcore wird nur zu gerne ineinandergerührt. Ein solch uninspiriertes Ergebnis kann da, egal bei welcher Gruppe, nicht der eigene Anspruch sein. Sänger Bozart hat es da genauso schwer wie die beiden Gitarristen Cupido und Fox. Beide kommen nicht zum Tragen und das drückt bitter die Qualität nach unten. Die Gesangsfarben von Bozart können das nicht wieder herausreißen. Eher springt der vielseitige Shouter mit in den tödlichen Abwärtsstrudel und geht wie ein ehrenvoller Kapitän maximal als Letztes von Bord. Frozen Blood kann man da wunderbar als Beispiel aufzählen, wie man mit schönen tiefen Beats übers Ziel hinausschießen kann, und nur noch das Stampfen in den Ohren klingelt. Wht?!# die Zwischensequenz soll auflockern und zieht mit klirrenden Gitarren die Stimmung gen Gefrierpunkt. Mit Collapse habe ich persönlich wirklich meine Probleme. In den letzten Wochen ist mir kein derart höhepunktloser Silberling in die Hände gefallen. Einmal losgerollt, kommt kein einziger Moment, wo man mal die Kaffeetasse überrascht zur Seite stellen möchte. Trist rührt man den längst aufgelösten Zucker in der kalten schwarzen Brühe. Ein großer Feind ist Next Enemy wahrlich nicht, außer man gehört zur körperlich schwächsten Abteilung. Um ehrlich zu sein, mit Cyrus ist endlich Schluss mit diesem leblosen Intermezzo, das zu keiner Sekunde überzeugen kann.

Minatox69 – Collapse
Fazit
Viel vorgenommen und dann eine böse Bruchlandung erlebt, damit müssen Minatox69 wohl erst mal leben. Collapse kann dem heutigen Stand nicht gerecht werden. Locker und leicht ohne Hemmungen, das ist bei den Italienern abhandengekommen. Ungezwungener zu agieren würde dem Quintett wahrlich einen Push nach vorne geben. Wunden lecken bleibt nur noch in diesem Sommer und von mir alles andere als eine Hörempfehlung.

Anspieltipps: Nothing New Under The Sun und Frozen Blood
Rene W.
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