Artist: Mindwars
Herkunft: USA
Album: V
Spiellänge: 46:58 Minuten
Genre: Thrash Metal
Release: 07.03.2025
Label: High Roller Records
Link: https://www.facebook.com/mindwarsband
Bandmitglieder:
Gesang und Gitarre – Mike Alvord
Bassgitarre – Rick Zaccaro
Schlagzeug – Roby Vitari
Tracklist:
1. Stand Guard At The Gates Of Your Mind
2. West Of Nowhere
3. The Road To Madagascar
4. Chasing The Wind
5. Beneath The Trees
6. Live To Die
7. Crusaders
8. Source Of Destruction
9. Into The Known
10. Vultures Of The Eight Wonder
11. The Logical Song (Supertramp Cover)
Wenn man ein Mitglied aus alten Tagen in den Reihen hat und dieses in einer bekannten Band gezockt hat, schadet es natürlich nicht. Für Promotionzwecke absolut brauchbar und verwertbar, allerdings besteht auch die Gefahr, dass eben immer wieder Vergleiche gezogen werden, auch wenn diese nicht passen. Das Trio Mindwars aus Los Angeles wurde im Jahre 2013 von Mike Alvord gegründet. Jener war von 1985 bis 1990 bei der legendären Thrash/Speed Metal Band Holy Terror tätig. Dieses sei zumindest erwähnt. Ansonsten hat das Trio bereits vier Alben draußen. Im Jahre 1988 erschien das Album Mind Wars von Holy Terror. Könnte da ein Zusammenhang bestehen, hehe? Sinnvollerweise haben die Amis ihr fünftes Album V genannt und ich vermute mal, mich erwartet ein old schooliges Ungewitter.
Mindwars starten mit Stand Guard At The Gates Of Your Mind langsam das tägliche Rennen. Kraftvolle Riffs werden einem um die Ohren geknallt. Schon einmal ein guter Einstieg. Ein wenig melodisch und dann legt man aber erst richtig los. Im druckvollen Midtempo und schön treibend haut man ein sich wiederholendes Riff heraus, welches so was nach alter Schule klingt. Ein Wechsel in einen schleppenden Part mit Mehrfachgesang erfolgt. Feine Geschichte. Diese Kombination wird wiederholt, bis man circa nach drei Minuten dann genug davon hat und die Keule herausholt. Also auf ins Uptempo, drauflos schreddern und ab dafür. Hinzu natürlich noch ein wildes Solo. Am Ende verwurschtelt man den Part noch ein wenig und wird noch einmal recht ruhig.
Live To Die haut gleich von Anfang auf die Mäuler der Nation und gibt Gummi. Schönes thrashiges Uptempo und so geht es weiter. Ein Refrainpart mit irgendwie bösartigem Gesang inklusive Tempoverschärfung erfolgt. Dieser Part wird noch verändert und endet mit Live To Die. Und danach, denn man hat ja keine Zeit, hehe, sofort wieder ins Uptempo. Interessant ist neben dem prägenden Gesang eben das Riffing. Dieses ist spielerisch sicherlich nicht einfach, klingt aber eben recht simpel. Und das ist doch manchmal die Krux bei dem Ganzen. Sei es drum. Nach dem zügigen und für mich eingängigen Part wiederholt man den, ich nenne ihn jetzt mal Refrainpart, weil am Ende ja Sänger Mike Live To Die trällert. Dieser rhythmische Part ausgebaut und das Ende des Moments wiederholt, sodass man mehrfach mitbrüllen kann. Schnell ein Solo einbauen und dann wieder dieser Live To Die-Moment. Am Ende noch ein anderes Riff drauf und fertig. We Live To Die – so sieht es aus.
Wie gesagt, die Riffs kommen einem sehr einfach und dafür auch bekannt vor, gar keine Frage und beim schleppenden Midtemposong Beneath The Trees dürften die Vorlieben für Metallica durchaus hör- und spürbar sein. Das Riffing erinnert teilweise an For Whom The Ball Tolls. Zumindest bis zur Hälfte des Songs ist es so, denn dann ändert sich die Geschwindigkeit. Man verschärft das Tempo und liefert auch ein fettes Solo ab. Am Ende darf dann aber noch einmal der oben beschriebene Metallica-Part dran, inklusive Weiterverarbeitung.
Einen sofortigen Kopfnicker-Moment bereitet der Anfang von Crusaders. Hier marschieren sie inklusive wilder Soli über die Dreschfelder der Welt. Der Drummer Roby treibt seine Vordermänner ordentlich an und diese gehen darauf ein. Eigentlich geht der Song von vorne bis hinten so. Die Soli unterbrechen das Gemetzel. Hier und da wird das Tempo verringert. Dann ein Break. Eine Gitarre läutet die nächste Runde ein und ab geht die Post wieder. Schöner Old School Thrash Metal Song.
Was Neues bekommt man natürlich nicht geboten, das ist klar, auch wenn man hier und da mit Überraschungen aufwartet, wie dieses hektische Wechselspiel bei The Road To Madagascar. Der Song ist auch recht zügig. Man möchte wohl schnell King Julian die Füße küssen, hehe. Filmliebhaber wissen, was ich meine. Warum der Song rein instrumental ist, weiß ich nicht. Der ist ziemlich geil, inklusive eines Stakkato-Slayer-Groove-Moments.
Auch West Of Nowhere kommt mit fettem Riffing daher. Unbedingt anchecken. Und so hat man das Gefühl, man hat schon alles gehört, aber will trotzdem mehr. Ein Album, welches nicht nur Kinder der Achtziger und Neunziger erfreuen wird. Am Ende gibt es dann noch ein gelungenes Supertramp-Cover.