Miseration – Black Miracles And Dark Wonders

Harmonische und aggressive Geschichten von Göttern und gottähnlichen Kreaturen

Artist: Miseration

Herkunft: Schweden

Album: Black Miracles And Dark Wonders

Spiellänge: 41:30 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 22.04.2022

Label: Massacre Records

Link: https://www.facebook.com/miseration.official

Bandmitglieder:

Gesang – Gunnar Christian Älvestam
Alle Instrumente – Jani Stefanović

Tracklist:

  1. The Seal Of The Eight-Pointed Star
  2. Reign Of Fate
  3. Desecrate, Dominate, Eradicate
  4. Enuma Elish
  5. Fed By Fire / Led By Blood
  6. Kingdoms Turned To Sand
  7. Shah
  8. Connector Of The Nine Worlds

Dieses schwedische Duo, welches ansonsten noch zusammen bei Solution 45 aktiv ist und jeder für sich noch in zig anderen Bands, agiert seit 2006 unter dem Namen Miseration. Gleich im ersten Bandjahr haute man das Debütalbum auf den Markt und 2009 jagte man Album Nummer zwei hinterher. Tragedy Has Spoken, Album Nummer drei, erschien im Jahre 2012. Dann wurde es ziemlich ruhig um die Band. Vielleicht waren sie zu sehr mit anderen Combos beschäftigt? Ich weiß es nicht und es ist ja auch egal. Man konnte einen Deal mit Massacre Records ergattern und knallt uns nun Album Nummer vier um die Ohren.

Los geht das Ganze mit The Seal Of The Eight-Pointed Star. Die Schweden klingen schon anders und eigenständig. Natürlich im Vergleich zu den typischen Schwedenbands. Aggressiv und voll auf die zwölf, mit einem fetten, aber modernen Sound geht es los. Melodische Leads werden mit eingebaut, ein langsamer und atmosphärischer Part folgt. Anschließend übernimmt ein technischer Death Metal Part die Aufgabe, das Geschehen voranzutreiben und so bleibt man auf der Spur und vor allem unberechenbar, denn nun wechselt man wieder in den atmosphärischen Part und variiert hier ordentlich. So geht es weiter. Der tiefe Brüllgesang wird in den langsamen und sphärischen Passagen von einem cleanen Gesang begleitet. Die Reise setzt man dann mit einem aggressiven und schnellen Midtempopart fort. Der Drummer treibt mit seiner Doublebass alles an und so klingt alles wie aus einem Fluss, obwohl doch einige Wechsel stattfinden.  Hier kommen dann auch noch Screams hinzu. Sehr stark.

Nach einem kleinen Intro übernehmen die Keyboards die Führung bei Reign Of Fate. Klingt sehr melodisch und ein wenig episch. Nicht unbedingt meine Welt, aber die Gitarren drücken im Hintergrund. Man agiert im Midtempo und die Drums grooven gut dazu. Dann erfolgen einige Vorspieler und weiter geht die Reise. Mir sind die Keys zu dominant, aber die Drums reißen so einiges raus. Erst einmal drücken die Doublebass, dann erfolgt der Blastbeat. Die Drums knallen weiter und ein epischer Part mit Cleangesang erfolgt wieder. Auch Growls gesellen sich dazu. Die Band versucht, das Schöne und das Biest zu spielen. Der Wechsel zwischen harten Death Metal Parts und eben diesen schon beinahe epischen Momenten funktioniert auch ganz gut. Wie gesagt, für mich holt der Drummer die Kastanien aus dem Feuer. Der Wechsel kommt schon ganz gut. Erinnern mich von der Grundstruktur dann ein wenig an Fleshgod Apocalypse. Der Cleangesang ist mir hier ein wenig zu viel, aber der Part knallt ohne Ende. Man muss bangen. Eigentlich nicht mein Ding, aber irgendwie schon geil. Mit einem Outro endet der Spaß.

Desecrate, Dominate, Eradicate kommt dann auch gleich wieder brutaler aus den Boxen geknallt. Auch hier hauen die Drums und der echt geile Sound alles kurz und klein. Die Growls zerstören alles, eine fette Melodie kommt zum Vorschein und auch die cleanen Vocals sind wieder am Start, aber eben nicht so dominant wie beim Vorgänger. Die Keys legen los und erzeugen wieder eine gewisse melancholische Grundstimmung. Dann wird es ganz ruhig und nur die Gitarre läuft. Klingt zermürbend und ohne Ankündigung kommt der Ballerpart. Wenn Growls und Screams aufeinandertreffen, klingen sie so richtig böse. Der Refrainpart kommt ganz geil und dürfte live fruchten, denn man kann ihn gut mitgrölen. Zwischendurch baut man immer wieder diese Harmonien ein und damit klingen sie sehr eigenständig, trotzdem bleibt man ziemlich hart und technisch versiert.

Eine gewisse Filmromantik wird auch mit verarbeitet, wie z.B. beim Beginn von Enuma Elish. Dann folgt ein sehr geiler Death Metal Part, schön technisch und druckvoll. Die Keys erklingen dazu und man spielt mit dem Tempo. Knallt. Growls und Screams verdunkeln das Tageslicht, dann stoppt man wieder alles, baut eine bedrohliche Pause mit ein, um dann wieder zerstörend alles niederzumetzeln. Ja, das gefällt mir. Das melodische Lead ist hervorragend und der spätere Midtempopart mit riffbetontem Growlgesang ist einfach nur geil. Hier funktioniert die Zusammenarbeit von Keyboards und technischem Death Metal fantastisch. Auf Cleangesang wurde hier verzichtet und dieses gefällt mir dann echt besser. Am Ende gibt es dann noch einmal diese Filmromantik, welche quasi auch den nächsten Song Fed By Fire / Led By Blood einleitet.

Mit dem siebenminütigen Rausschmeißer Connector Of The Nine Worlds enden die Reise und die Erzählungen von verschiedenen Göttern und Mythen. Eine Reise durch viele alte Kulturen. Der Anfang ist großartig, ein sehr filmorientiertes Intro. Der Song selber beinhaltet noch einmal alle Merkmale der Band. Growls, Screams und Cleagesang – alles ist vertreten.

Miseration haben einen eigenen Weg eingeschlagen, der mir an einigen Stellen nicht unbedingt zusagt und zu bombastisch wirkt, aber sehr eigenständig und interessant klingt.

Miseration – Black Miracles And Dark Wonders
Fazit
Diese Schweden sind weit davon entfernt, wie eine typische schwedische Death Metal Kapelle zu klingen. Auf ihrem vierten Album mischen sie wieder technischen und melodischen Death Metal mit bombastischen Keyboardparts und verwenden Growls, Screams und Cleargesang. An einigen Stellen ist mir das zu viel, aber das Ganze klingt schon ziemlich geil, abwechslungsreich und vor allem eigenständig. Die Drums klingen total wuchtig und werden durch den modernen und fetten Sound ins richtige Licht gerückt. Hinzu kommen filmähnliche Passagen und ruhige Momente. Anchecken.

Anspieltipps: The Seal Of The Eight-Pointed Star und Enuma Elish
Michael E.
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