Mortillery – Murder Death Kill

“Jetzt wird um die Wette gefritzlt“

Artist: Mortillery

Album: Murder Death Kill

Spiellänge: 42:12 Minuten

Genre: Thrash Metal

Release: 29.06.2012

Label: Napalm Records

Link: http://www.mortillery.com/

Bandmitglieder:

Gitarre – Alex Scott
Schlagzeug – Kevin Gaudet
Gesang – Cara McCutchen
Gitarre – Alex Gutierrez
Bass – Miranda Gladeau

Tracklist:

  1. Murder Death Kill
  2. Sacrifice
  3. Evil Remains
  4. Fritzl´s Cellar
  5. Outbreak
  6. Despised By Blood
  7. Countless Suicide
  8. Voracious Undead
  9. Without Weapons
  10. Mortal Artillery
Mortillery_Death_Cover

Ufftata, was hab ich denn da übersehen? Zwischen den Promos liegt tatsächlich eine ungesehene Band und das, obwohl das Cover richtig geil ist. Die kanadische Thrash-Truppe scheint einen Unsichtbarkeitsumhang von Harry Potter geklaut zu haben, sonst wär mir das nicht passiert, frei nach dem Motto „es sind immer die anderen schuld“.

Dabei grenzt es schon fast an Ketzerei, diese CD NICHT zu bewerten. Es ist in meiner „Karriere“ als Reviewer das erste Mal, dass ich eine Thrash Metal-Band mit einer Sängerin bewerten darf und sogar mehr als das: Es ist das erste Mal überhaupt, dass mir so etwas unter die Ohren kommt. Und zu allem Überfluss gibt’s noch ein Lied namens Fritzl´s Cellar, was an das Idol aller Vergewaltiger und Kinderschänder, Joseph Fritzl aus dem schönen Österreich angelehnt ist. Wer kennt ihn nicht, den Urvater des Begriffes „ich fritzl dich gleich“?

Natürlich reicht es nicht, solch eine Sympathie zu erzeugen, ohne einen einzigen Ton gespielt zu haben, deshalb komme ich jetzt mal zur musikalischen Seite: Cara tut das, was Frauen gut können: Sie nutzt ihre Stimme und singt entweder hoch oder sehr hoch. Zwischendurch zeigt sie, dass sie auch wunderbar in einer Black Metal-Band singen könnte, da sie das Keifen genauso beherrscht wie das klare Singen.

Sie bleibt aber auch der einzige „Unterschied“ zu vielen anderen Thrash Metal-Kapellen: Der Rest ist Old-School, wie man ihn kennt und liebt, allerdings sehr motiviert gespielt, sodass man nie den „ich kann es langsam nicht mehr hören“-Effekt hat.

Fazit: Mortillery sind im Thrash Metal das, was Eden Lake für Slasher-Filme ist: Der Beweis, dass die Inszenierung von tausend Mal Gehörtem, bzw. Gesehenem aus „nicht schon wieder“ „gerne mehr“ machen kann. Die Riffs sind alle schon einmal irgendwo aufgetaucht, aber hier passt einfach alles zusammen, man hört die Spielfreude von Kanada bis direkt in mein Zimmer. Wer mit dieser Art von Musik auch nur Ansatzweise etwas anfangen kann, kriegt wirklich Einiges für sein Geld! Anspieltipp:Fritzl´s Cellar, Countless Suicide
Gordon E.
9
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