Artist: Necronemesis
Herkunft: Puerto Rico
Album: Some Things Should Stay Underground
Spiellänge: 21:29 Minuten
Genre: Death Metal
Release: 04.06.2021
Label: Horror Pain Gore Death Productions
Link: https://necronemesis.bandcamp.com/
Bandmitglieder:
Gesang – Angel David
Gitarre – NecroJoy
Bassgitarre – Sigfredo Machado
Schlagzeug – Rymond Flores
Tracklist:
- Cranial Disfigurement (By Fist)
- They Live In The Attic
- Stench Of Slaughter
- Horrorpit
- Death From Above
- Pray For The Rotten
- Some Things Should Stay Underground
Es ist immer wieder schön zu sehen und zu hören, dass der Metal keine Grenzen kennt. Bands aus Puerto Rico habe ich auch nicht alle Tage auf dem Tisch. Necronemesis gibt es schon seit 2003, aber so richtig was gerissen haben sie noch nicht. Im Jahre 2005 erblickte das Demo mit den Namen Some Things Should Stay Underground das Licht der Welt, 2008 folgte eine EP, 2013 eine Compilation und dann folgte nur Stille. Nun haben sie es geschafft, ihr Debüt aufzunehmen und zu veröffentlichen. Den coolen Namen des Demos haben sie noch einmal aufleben lassen.
Für ein Full Length ist die Spielzeit von 26 Minuten natürlich echt mau, aber Bands wie Vader haben ja gezeigt, dass manchmal weniger mehr ist. Ist hier aber jetzt nicht unbedingt der Fall. Die ersten beiden Songs klingen relativ gleich. Cranial Disfigurement (By Fist) und They Live In The Attic bieten Death Metal an und gehen zwar direkt ins Ohr, bleiben da aber nicht lange hängen. Die Songs leben von den drückenden Drums, die mir zu sehr im Vordergrund stehen. Die melodischen Leads klingen recht stark und machen Laune, aber so richtig fesseln können sie mich dann auch nicht. Ist tatsächlich was für die wahren Freunde des Undergrounds. Nicht, dass man mich jetzt hier falsch versteht. Das Material ist nicht schlecht oder so. Die Kombination von melodischen Leads, wilden Soli und treibenden Drums kommt ganz gut, aber ist eben nur guter Durchschnitt.
Stench Of Slaughter bleibt da schon eher hängen. Der langsame Anfang bringt eine gewisse Dunkelheit ins Spiel, es folgt ein Solo und der Song wird langsam aufgebaut. Break, Basssolo, Gesangseinlage und Tempoverschärfung. Das Riffing kommt ganz geil. Die Vocals sind schön tief. Außerdem gibt es Screams zu hören. Der Song ballert ansonsten gut durch das Universum. Schade nur, dass die Produktion nicht so richtig knallt und drückt. Der Song geht echt gut und dürfte Freunden des Geballers gefallen. Natürlich holt man auch hier noch einmal zum Ende ein Solo heraus und beendet dann ganz abrupt den Song.
Horrorpit kommt mit einer kleinen Sprachsequenz und gibt dann gleich Vollgas. Geiler Beginn. Geschwindigkeit rauf und am Ende des Riffs runter. Kommt gut. Mit Stakkato-Riffing geht es weiter und dann wird wieder der Anfangspart rausgekramt. Hm, ja, das macht Laune und beglückt den allgemeinen Death Metal Fan. Nach einem Break und einem Schrei wird ein Solo zum Besten gegeben und man groovt im Midtempo, lässt darauf ein geiles, melodisches Lead arbeiten und wechselt das Tempo. Und wieder ein lässiges Solo, mal eben so aus der Hüfte geschossen. Danach wieder der fetzige Groovepart, Vorspieler und am Ende noch einmal kurz Gummi.
Necronemesis machen nicht wirklich etwas Neues, können aber in Teilen überzeugen. Die Burschen wurden vom alten amerikanischen Death Metal stark beeinflusst. Besonders bei den Gitarrensoli. Der gute Rick Rozz lässt grüßen. Ansonsten tendiert man eher zu Bands wie Monstrosity, Deicide, Incantation oder Cannibal Corpse. Kurzweiliges Beben östlich der Großen Antillen. Lang lebe der Underground!