Norse – All Is Mist And Fog

“Chaotische Satansbraten aus Down Under!“

Artist: Norse

Herkunft: Australien

Album: All Is Mist And Fog

Spiellänge: 35:50 Minuten

Genre: Black Metal

Release: Mai 2013

Label: Eigenproduktion

Link: http://www.facebook.com/norse.official

Klingt wie: Disscetion, Desaster und Sterbhaus

Bandmitglieder:

Gesang, Gitarre – Treelo Herrington
Gitarre – Shayne Querruel
Bass – Marcus Bastiaanse
Schlagzeug – Robin „Frog“ Stone

Tracklist:

  1. Neglect
  2. Worn and Grey
  3. Towards the Shining Sky
  4. Black Ocean
  5. Silently Awake
  6. Plaguewhore
  7. Concrete Wastes
  8. Magus
  9. Gravel

Norse - All Is Mist And Fog
Australier, die Blackened Death Metal wie sonst die skandinavischen Kollegen zelebrieren, sind mir in den ganzen Jahren auch noch nicht untergekommen, doch es gibt immer etwas Neues im Metal, welches das Bemustern insbesondere der Newcomer Platten besonders interessant gestaltet. Die Nordmänner aus Down Under lassen ihr exotisches Geschoss im Mai auf alle Freunde der harten Klänge herniederprasseln.

Breakdown-lastig treten die vier Musiker um Mastermind Treelo Herrington in Fußstapfen von Suffocation, Satyricon, Dissection und Children Of Bodom. Wer sich bei diesem Vergleich fragt, ob der Autor einen gesoffen hat, denn kann ich beruhigen: Bis zum Ende des Reviews war er nüchtern und brauchte erst danach einen doppelten Schnapps! Spaß beiseite, denn an Norse ist überhaupt nichts lustig. Humorlos wird verwirrt, irritiert und einfach wahnsinnig ins Mikrofon geröchelt und gegrowlt, ohne dabei auf klare Strukturen zu achten. Zudem agieren die Musiker teilweise gegen alle Gesetze der Kunst. Die Geschwindigkeiten werden unverständlicher Weise ansteigen gelassen und im nächsten Atemzug gleitet der Galopp den Australiern völlig aus der Hand. Stücke, die aus einem Guss sind, findet man nur selten auf All Is Mist And Fog. Technische Hilfsmittel erzeugen interessante Momente, die wie bei Black Ocean oder Concrete Wastes gut ankommen und sogar im vollen Umfang den Geschmack des Hörers treffen.

Man kann Norse vieles nachsagen: „Weichspüler“ Blackened Death Metal findet man keineswegs auf dem tiefschwarzen Longplayer. Niemals vom Weg abkommen, ist die Devise von Norse, wofür man den Jungs schon direkt den ersten Pluspunkt geben kann. Wem es nicht gefällt: Pech gehabt. Aber keine Panik, die Jungs kommen gerne vorbei, um euch die Musik zur Not unter Schmerzen näherzubringen! Künstliche Atmosphären zerplatzen wie bei anderen Bands nicht gleich als Seifenblasen, eher können platte Riffs durch einen unbeschreiblichen Flair aufgeputscht werden. Sehr komisch, wie eine eigentlich recht standardmäßige Leistung durch undurchsichtiges Songwriting aufgewertet werden kann!

Fazit: Top oder Flopp, da scheiden sich nicht nur die Geister, auch mein Verstand spielt da nicht mit. Auf einer Seite sind Norse genial, auf der anderen finde ich sie phasenweise echt platt und unkoordiniert. Mit einem gewissen bösartigen Scham schaffen sie es, das Interesse des Hörers nicht versiegen zu lassen und soviel darf ich schon verraten: Je öfter man sie hört, desto mehr setzen sie kleine Satansbraten ins Ohr, die nur ungern wieder raus wollen. Ob genial oder daneben, das Album ist Grund genug dafür, über die Band vom anderen Ende der Welt zu diskutieren. Von mir jedenfalls gibt es eine eingeschränkte Kaufempfehlung, bei der sich jeder selber sein Bild machen sollte. Anspieltipps: Black Ocean und Concrete Wastes
Rene W.
7
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