Artist: Kings Winter
Herkunft: Königswinter, Deutschland
Album: The Other Side Of Fear
Spiellänge: 38:56 Minuten
Genre: Melodic Metal, Melodic Heavy Metal, Melodic Hard Rock
Release: 28.01.2024
Label: Eigenproduktion
Link: https://kingswinter-music.com/
Bandmitglieder:
Gesang – Jule Dahs
Gitarre, Growls, Bass (Studio) – Christian Schmitz
Gitarre und Backgroundgesang – Tobias Dahs
Bass – Hendrik Franke
Schlagzeug – nicht besetzt
Tracklist:
- The Other Side Of Fear
- When Tyrants Fall
- The Lost Art Of Grey
- Shadow Of The Cross
- Destroyer Of Worlds
- Sonic Thunderstorm
- Revolution’s Name
- The Darkness Within
Mit Kings Winter habe ich seit dem ersten Release, im Jahr 2021 (Edge Of Existence) ein melodisch angehauchtes Metalprojekt im Kopf. Jetzt ist mit The Other Side Of Fear das zweite Album der aus Königswinter stammenden Melodic Metal-Truppe erschienen. Alles aus einer Hand oder sage ich besser „alles aus einer Familie“? So stammt die Musik aus den Händen/Stimmbändern der Familie Dahs, die auch durch den Pommesgabel Podcast und der Arbeit im Blackness Sound Studio bekannt sind. Doch ich würde Hendrick Franke und Christian Schmitz sicher unrecht tun, wenn ich diese hier nicht mit erwähnen würde. So haben sie ebenfalls am Werk mitgewirkt und sind ein genanntes Mitglied der Band. Doch ich sehe hier klar die Stärke der Band auch darin, dass man selbst ein Studio zur Verfügung hat und dass somit die „Wege“ kurz zu sein scheinen.
Bei „Female-Fronted“ bekommen einige Metalheads ja direkt einen Würgereiz, was ich wegen echt guten/positiven Beispielen (Arch Enemy, The Agonist, Nightwish, Epica, Jinjer, Holy Moses oder Doro Pesch – um nur ein paar zu nennen) nicht wirklich nachvollziehen kann. Gerade wenn es um klassischen Heavy Metal geht oder wie hier um melodischen Heavy Metal, dann kann eine weibliche Stimme einen absolut guten Kontrast zur sonst zu dominierenden Genre-Übermacht der männlichen Stimmen doch nur gut tun – aber das ist nur meine persönliche Meinung.
Aber jetzt genug vom eigentlichen Projekt – hin zur Platte selbst.
Ohne Intro und sonstigem Gedöns fängt das Release gleich mit dem an, womit sie beim letzten Album aufgehört hatten – einer echt tollen melodischen Komposition. Gerade der volle Klang der Saiteninstrumente zeigt, dass man ohne viel Synthesizer oder Keyboards auskommen kann, um dann doch ein tolles Melodiengerüst zu zaubern. Der Gesang von Jule Dahs ist auf den Punkt und wirkt alles andere als nicht authentisch. Denn hier habe ich zumeist die Probleme beim Hören von Genre-Schwergewicht Doro Pesch. Doch ehrlich, so weit ist das Kunstwerk von Kings Winter gar nicht von den alten Releases von Doro weg. Vielleicht etwas moderner und weniger pathetisch.
Mit Sonic Thunderstorm liefert man das wohl härteste Grundgerüst, während die Rhythmik gemeinsam mit der Melodie wundervoll zum Headbangen und Genießen einlädt. Hier traut man sich auch, ein wenig düstere Klänge einzubauen, die dem Release sehr gut stehen. So bekommt der Hörer doch am Ende noch ein ordentliches Paket an Abwechslung geliefert. Den Circle Pit könnte man mit dem Intro von Shadow Of The Cross aufmachen. Die männlichen Shouts verstehe ich hier jedoch nicht so ganz, denn die hätten für meinen Geschmack ein wenig bauchiger/tiefer und im Vordergrund sein können. Das hätte dem Gleichgewicht in meinem Favoriten-Song des Releases auf jeden Fall gutgetan.