Norther – Circle Regenerated

„Norther sind melodischer geworden!“

Artist: Norther

Album: Circle Regenerated

Spiellänge: 54:20 Minuten

Genre: Melodic Death Metal

Release: 15.04.2011

Label: Century Media Records Ltd.

Link: http://www.norther.net

Band Mitglieder:

Aleksi Sihvonen – Gesang
Kristian Ranta – Gesang, Gitarre
Jukka Koskinen – Bass
Tuomas Planman – Keyboard, Synthesizer
Heikki Saari – Schlagzeug
Daniel Freyberg – Gitarre

Tracklist:

  1. Through It All
  2. The Hate I Bear
  3. Truth
  4. Some Day
  5. Break Myself Away
  6. Believe
  7. Falling
  8. We Do Not Care
  9. The Last Time
  10. Closing In
  11. New Beginning
  12. Hear You Call My Name
  13. Bimbo (Lambretta Cover)

 

Mittlerweile ist es zwei Jahre her, dass Petri Lindroos Norther als Sänger verlassen hat. Der Schock unter den Fans war damals groß, war Petri Lindroos doch vor allem durch seine einzigartige Stimme ein großer Bonuspunkt für Norther. Lange musste die Fangemeinde jedoch nicht auf die Bekanntgabe des neuen Sängers warten – nur einen Monat nachdem der Ausstieg von Petri Lindroos bekanntgegeben wurde, war mit Alexi Sihvonen schon ein Ersatz gefunden. Konnte so schnell wirklich ein guter Sänger gefunden worden sein? Jetzt, zwei Jahre nach dem ganzen Trubel, ist es uns möglich, dies zu beurteilen – das neue Album Circle Regenerated ist da!

Die Glücklichen, die das Album in der „Limited Edition“ abstauben konnten, freuen sich über drei Bonustracks sowie ein schickes T-Shirt. Einen Minuspunkt gab es beim Presale jedoch bei der Größenauswahl des Shirts – es war nur möglich dieses in Männergrößen zu bestellen (Mein Gedanke hierzu: „Hey Leute, ihr habt auch weibliche Fans!? Und Werbung auf Frauenkörpern findet sicherlich auch eine höhere Beachtung.“).

Der Minuspunkt wurde dann allerdings wieder schnell wettgemacht – der Versand war wirklich fix und so waren Album und Shirt schon einen Tag vor dem offiziellen Release in Deutschland bei mir angekommen. Nachdem ich das Paket mit stolz geschwollener Brust aufgerissen hatte, bewunderte ich zuerst einmal das neue Album. Das Artwork war mir bereits bekannt, da Norther im Oktober 2010 in Kooperation mit dem deutschen Metal Hammer einen Contest für die Gestaltung des neuen Albumartworks veranstaltet hatten. Das Album hatte optisch also schon mal gewonnen. Achja, fehlt nur noch das Shirt… Das ist echt klasse! Super Stoffqualität, schöner Druck – lohnt sich (jedoch nur, wenn ihr Männer seid oder euch auch Männergrößen passen…).

So, genug mit den Äußerlichkeiten – ran geht’s an die inneren Werte.

Besonders auffällig ist die Stimme des neuen Sängers: Alexi Sihvonen klingt etwas kratzig, aggressiv, vielleicht sogar etwas heiser/rauchig in manchen Parts. Dies ist zwar erstmal etwas gewöhnungsbedürftig, klingt dann aber richtig gut. Und das Wichtigste: Alexi passt zu Norther! Meiner Meinung ist der Missmut einiger (ehemaliger) Norther-Fans absolut unbegründet. Der neue Sänger hat wirklich einiges drauf und steht Petri Lindroos in nichts nach!

Weiter fällt auf, dass Norther melodischer geworden sind. In nahezu jedem Lied hört man entweder Chorgesänge oder eingeschobene Clear Vocals von Gitarrist Kristian Ranta als krassen Gegensatz zu der kratzigen Stimme von Alexi Sihvonen. Mir ist dies fast zu viel des Guten und so freue ich mich auch sehr über Stücke wie Believe, in denen die Chorgesänge eher der Mangelware angehören.

Gewürzt wird das Album Norther-typisch mit vielen Gitarrensoli. Für bessere Verdaulichkeit wurde vermehrt Keyboard-Klang hinzugefügt. Das ist neu, bekommt dem Ganzen aber ganz gut.

Soweit das Standard-Album, kommen wir jetzt zu dem Bonus-Material:

Der erste Bonustrack New Beginning ist rein instrumental – schön zum Entspannen zwischendurch. Beim zweiten Bonustrack Hear You Call My Name handelt es sich um ein Akkustikstück, das ausschließlich klar gesungen wird. Mir sagt hier Kristian Rantas melancholische Stimme nicht zu und leider ist diese Hauptbestandteil des ganzen Liedes. Aber wie sagt man so schön: Geschmackssache.
Der dritte Bonustrack ist ein Cover des Lambretta-Songs Bimbo. Mir persönlich gefällt das Lied sehr gut – es ist (zum Glück) etwas schneller und auch härter als das Original.

Fazit: Einerseits werden Norther auf instrumenteller Ebene besser und klarer und durch die häufigen Chorgesänge melodischer, gesangstechnisch wird dies durch den neuen, aggressiveren Sänger jedoch wieder abgerundet. Es scheint als finden Norther ihren ganz eigenen Stil. Anspieltipps: Break Myself Away, The Last Time
Petra D.
9
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